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0739 - Varneys Rache

0739 - Varneys Rache

Titel: 0739 - Varneys Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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fort, und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich musste heute an einige Daten und da…«
    »Was ist mit dem Fenster? Stand es offen?«
    »Ja, jetzt wo Sie es sagen, darüber habe ich mich auch gewundert. Aber Sie haben das Zimmer selbst gesehen. Es liegt im zweiten Stock, direkt an einem Abhang. Da geht es mindestens hundert Meter steil bergab.«
    »Denkst du dasselbe wie ich, Chef?«, fragte Nicole leise.
    »Unser fangzahnbewehrter Freund hat Verstärkung bekommen.«
    »Das mit der Kleidung kann ich ja noch verstehen«, sagte Nicole, die es, modebewusst wie sie war, wohl auch einer Untoten nicht zumuten mochte, ständig dieselbe Kleidung zu tragen. »Aber wozu brauchen sie das Notebook?«
    »Wenn ich das wüsste, wär mir wohler.«
    »Sagen Sie mal, wovon reden Sie da eigentlich?«, fragte Paul Baumeister etwas ungehalten.
    »Glauben Sie mir, das wollen Sie gar nicht so genau wissen«, antwortete Nicole.
    »Aber…«
    »Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf«, unterbrach Zamorra den Architekten. »Sie und Ihr ganzes Team sollten Urlaub nehmen. Verlassen Sie diesen Ort für eine Weile. Es ist sicherer.«
    »Das kann ich nicht. Wissen Sie, was das kostet?« Plötzlich sah der Deutsche Zamorra misstrauisch an. »Sie glauben doch nicht etwa auch an diesen Vampirschwachsinn, den sich die Einheimischen erzählen?«
    Der Franzose entschloss sich, mit offenen Karten zu spielen. Auch wenn er die Reaktion vorhersehen konnte. »Es ist wahr. Ich habe den Vampir gesehen.«
    Baumeister verschlug es fast die Sprache. Seine Augen traten ungläubig hervor. »Was für eine Art Professor sind Sie eigentlich?«
    »Ich bin Parapsychologe.«
    »Ein Scharlatan, ich hätte es wissen müssen! Sie sind ja noch verrückter als diese Dorftrottel hier.«
    Grußlos wandte sich der Architekt ab, als Zamorra etwas auffiel.
    »Baumeister!«
    Unwillig drehte sich der Deutsche um.
    »Was haben Sie da am Hals?«
    Unwillkürlich griff sich Baumeister an den Hemdkragen. »Da muss mich heute Nacht wohl ein Insekt gestochen haben.«
    Ohne Umschweife schob Zamorra den Kragen zur Seite und entblößte zwei kreisrunde, blutverkrustete Male.
    ***
    »Also hat Christine Mertens nicht nur ihre Sachen geholt, sondern die Gelegenheit gleich für einen kleinen Imbiss genutzt«, sagte Nicole, nachdem Baumeister schnaubend aus der Gaststube gestürmt war.
    »Ja«, sagte Zamorra nachdenklich. Die untote Bauleiterin hatte ihrem ehemaligen Kollegen so wenig Blut genommen, dass dieser noch nicht einmal etwas gemerkt hatte. Diese Zurückhaltung der Blutsauger irritierte ihn. Was wollte Varney? Sich an dem ganzen Dorf rächen? Oder ging es ihm nur um den Bürgermeister, den Anführer der Gruppe, die ihn und seine Horde damals den Nazis ausgeliefert hatte?
    »Wir sollten Bogdan besuchen«, erklärte Zamorra. »Niemand hier kennt Varney so gut und ist außerdem bereit, mit uns zu reden. Vielleicht weiß er noch etwas, was uns weiterhilft.«
    »Gute Idee«, stimmte Nicole zu.
    Sie fragten Frau Behr nach dem Weg. Die Wirtin war nicht gerade begeistert, erklärte ihnen aber, wo der alte Mann wohnte. Bogdan schien im Dorf wirklich nicht sehr beliebt zu sein.
    Der Hof, auf dem der ehemalige Dorfschullehrer wohnte, lag versteckt hinter einem kleinen Wäldchen südlich von Kronsberg. Das Haupthaus und die Wirtschaftsgebäude konnten einen neuen Anstrich gebrauchen, machten aber sonst einen soliden und gepflegten Eindruck.
    Niemand war zu sehen, als Zamorra und Nicole mit dem geliehenen Daewoo vorfuhren. Nicht einmal ein Hofhund schlug an.
    »Seltsam«, murmelte Zamorra. »Es ist zu ruhig.« Er griff instinktiv zum Blaster, obwohl zu dieser Tageszeit mit einem Vampirangriff kaum zu rechnen war. »Irgendetwas stimmt hier nicht!«
    »Bogdan lebt halt zurückgezogen«, sagte Nicole. Aber auch sie hatte ihre Strahlenwaffe gezogen. Sicher war sicher.
    Auf ihr Klopfen an der Eingangstür des Wohngebäudes reagierte niemand. Eine Klingel gab es nicht. Sie gingen mit gezückten Waffen um das Gebäude herum, bis sie eine unverschlossene Hintertür fanden, die in die Küche führte. Es war penibel sauber hier. Keine einzige unabgewaschene Tasse stand auf der Ablage.
    Es sieht so aus, als wolle jemand keinen Dreck zurücklassen , durchfuhr es Zamorra.
    Immer noch war nicht das geringste Geräusch zu hören.
    Der Professor und seine Gefährtin kamen in einen Flur, der in weitere Räume führte. Die beiden Dämonenjäger verständigten sich wortlos und trennten sich. Zamorra betrat ein

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