Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
074 - Die mordenden Leichen

074 - Die mordenden Leichen

Titel: 074 - Die mordenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
Vom Netzwerk:
fort und reichte Fenner einen Bund Knoblauch. „Stecken Sie den gut ein. Wenn wir jetzt noch eine geweihte Hostie hätten, würde ich mich völlig sicher fühlen. Ihr Besitz würde uns befähigen, unbehelligt durch die tiefsten Abgründe der Hölle zu gehen. Leider kann man eine Hostie nur mit besonderer Erlaubnis bekommen.“
     

     

Sie eilten nun auf die Veranda zu. Fenner zwang sich zur Ruhe, während Chambers über die quietschenden Bohlen der Veranda ging und vorsichtig die Tür öffnete. Dahinter lag völlige Finsternis.
    Langsam drehte sich Chambers um und sah Fenner in die Augen. Sein Gesicht verriet, welche Angst er hatte. Er stand eine Weile zögernd da und wartete, bis Fenner neben ihm war, dann trat er ins Haus, suchte nach dem Lichtschalter und drehte entschlossen das Licht an.
    Schlagartig war das Zimmer hell erleuchtet. Fenner schaute seinem Freund über die Schulter, konnte aber nichts Außergewöhnliches feststellen.
    „Kennaway! Wo stecken Sie?“
    Keine Antwort. Die Stille lag fast spürbar über dem ganzen Haus, tropfte förmlich von den Wänden.
    „Kennaway! Um Gottes willen, antworten Sie!“
    Vorsichtig ging Fenner auf die Tür zu, die sich auf der entgegengesetzten Seite des Zimmers befand. Er riß die Tür mit Schwung auf. Hinter ihr lag ein eingebauter Schrank, in dem fein säuberlich Kleider auf Bügeln hingen, ansonsten war er leer. Das Gefühl einer drohenden Gefahr wurde immer stärker. Irgend etwas stimmte nicht in diesem Raum, aber er konnte nicht sagen, was es war. Trotzdem der Raum leer war, nichts sich bewegte, spürte er diese gewisse Elektrizität, die er nun schon so gut kannte, als sei eben noch jemand oder etwas da gewesen.
    Er öffnete die andere Tür, die zur Küche führte. Alles war an seinem gewohnten Platz. Chambers war bereits auf der Treppe nach oben und rief unentwegt Kennaways Namen. Oben lag ein kurzer Korridor.
    Chambers stieß eine der Türen auf, drehte das Licht an und spähte in das Zimmer. Nichts. Dann deutete er auf die zweite Tür, die sich am Ende des Korridors befand.
    „Sehen Sie nach, ob dort jemand ist“, rief er. „Irgendwo müssen sie ja sein.“
    Fenner machte ein paar Schritte auf die zweite Tür zu und öffnete sie. Das Zimmer lag in völliger Dunkelheit. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich seiner, als er die Hand ausstreckte, um den Lichtschalter zu suchen. Es war ihm, als könne er für den Bruchteil einer Sekunde durch die Dunkelheit sehen. Dann fand er den Lichtschalter und drehte das Licht an.
    Chambers stand hinter ihm und blickte ihm über die Schulter. Er rief: „Mein Gott! Das ist Mrs. Kennaway!“
    Fenner kniete nieder und drehte die Frau vorsichtig um. Der Ausdruck des Grauens, der in ihrem Gesicht stand, machte ihn ganz krank. Die nackte Angst, die er zu unterdrücken versucht hatte, schlug nun wie eine Welle wieder über ihm zusammen.
    „Ist sie …?“
    Fenner stand mühsam auf und holte vom Ankleidetisch einen kleinen Frisierspiegel. Er hielt der Frau den Spiegel an die Lippen. Nach einer Weile nickte er und nahm ihn wieder fort. Nicht der kleinste Hauch war auf dem Glas zu sehen.
    „Sie ist tot, Paul. Ich kann nichts mehr für sie tun.“
    „O Gott. Was mag bloß die Ursache gewesen sein? Ich kann an ihrem Körper nicht das kleinste Zeichen von Gewaltanwendung entdecken.“
    „Sehen Sie sich nur Mrs. Kennaways Gesichtsausdruck an, dann haben Sie die Erklärung, Paul. Zweifellos ist diese arme Frau durch einen entsetzlichen Schock gestorben.“
    „Hatte sie denn ein schwaches Herz?“
    „Nicht im geringsten. Ich habe sie mehrmals untersucht und konnte feststellen, daß ihr Herz so gut und stark war wie Ihres oder meines. Wenn sie aber das gesehen hat, was ich heute abend in Ihrem Haus sah, Paul, dann überrascht es mich nicht im mindesten, daß ihr Herz dabei versagte.“
    O Gott, dachte er. Kein Wunder, daß Pendrakes Frau den Verstand verlor. Mit einem halbverrückten, alten Mann oben auf dem Hügel in dem verwunschenen Schloß zu leben, war wohl auch furchtbar genug gewesen. Langsam drehte sich Fenner um und sah seinen Kameraden an.
    „Wir können hier nichts mehr tun, Paul. Ich schlage vor, daß wir nun unseren ursprünglichen Plan ausführen. Was hier geschah, macht es nur noch dringlicher, etwas zu unternehmen. Dieser Satan ist zu vernichten, ehe er noch einmal zuschlagen kann. Und vor allem müssen wir Kennaway suchen.“
    „Wir werden ihn bestimmt nicht gleich finden“, meinte Chambers. „Der

Weitere Kostenlose Bücher