Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
den Fenstern vorüberfliegen und hörte eine Stewardeß
lachen.
    »Oliver Gadock?«
    Der in Liverpool an einem rätselhaften Fieber
verstorbene Seemann grinste breit. »Finde es phantastisch, daß Sie mich gleich
erkennen. Das erspart lange Erklärungen. Sie sind Mister Brent, nicht wahr?«
    »Ja, richtig.«
    Larry ließ den seltsamen Besucher, der wie ein Geist
im Mittelgang der Maschine erschienen war, nicht aus den Augen. War es eine
Halluzination oder Vision? Spielten ihm seine Nerven einen Streich? »Was wollen
Sie von mir?« fragte er.
    »Lassen Sie die Finger davon!« Gadocks Stimme klang
hart, beinahe bedrohlich.
    »Wovon?«
    »Sie wollen zur Station Discovery und von dort
aus weiter. Tun Sie’s nicht, Brent!«
    »Ich muß. Wieso sind Sie hier?«
    »Um Sie zu warnen!« Larry Brent blieb eiskalt, aber in
seinem Innern brodelte es.
    »Sie werden mich nicht davon abhalten, Gadock.
Vielleicht könnten wir ins Geschäft kommen.«
    Gadock lachte leise. Sein eingeschrumpftes,
zerknittertes Gesicht lag in tausend Falten. »Ich mache keine Geschäfte mehr,
Brent. Ein Toter, der Geschäfte macht, das ist verdammt ungewöhnlich, finden
Sie nicht auch?«
    »Ein Toter, der in der Gegend rumspukt, nicht minder«,
sagte Larry unbeeindruckt.
    »Nennen Sie mir Ihre Bedingungen!«
    »Sie sagen mir, was Omko und Muthly im Schilde führen,
welch Kräfte durch die Formeln in Ihrem Buch ausgelöst werden, und wie man sie
bezwingen kann, und ich werde dafür sorgen, daß Sie ein für allemal zur Ruhe
kommen. Ein Dasein als Geist würde mir keine Freude machen.«
    Ein häßliches Lachen antwortete ihm. »Damit hätten Sie
alles erreicht, was Sie wollten, Brent! Für mich können Sie nichts tun. Ich
wollte es so haben. Alles im Leben ist ein Kreislauf. Es geht nichts verloren.
Alles kehrt wieder – in einer anderen Form. Mein Tod war kein Tod, sondern nur
Verwandlung!«
    »Verwandlung in ein Höllendasein! Sie dienen den
Dämonen, Ihr Geist wird niemals frei sein. Sie sind ein Werkzeug Rha-Ta-N’mys,
die sicher ist, ihre gespenstischen Heere eines Tages wieder über die Erde
ziehen zu sehen, Chaos verbreitend.«
    »Ich habe Sie gewarnt. Fliegen Sie nicht nach Mawson,
Sie werden dort nicht lebend ankommen! Ich kann schon jetzt die Maschine ins Meer
stürzen lassen. Ich warne Sie, Brent, lassen
Sie es nicht darauf ankommen! Wegen Ihnen bin ich hier, habe ich Gestalt
angenommen. Innerhalb der nächsten zwei Minuten wird der erste Motor ausfallen,
Brent.«
    Larry wollte noch etwas sagen.
    Da löste sich Oliver Gadock auf – ein Nebelstreif
wehte durch den Mittelgang und wurde zu Nichts. Im selben Augenblick kam eine
Stewardeß durch den Gang. Sie blieb irritiert stehen und blickte dann auf
Larry, der sich erhoben hatte, und in diesem Moment nicht gerade einen
ansprechbaren Eindruck machte.
    »Fühlen Sie sich nicht wohl, Mister Brent?« fragte sie
besorgt und blickte sich wieder um. »Haben Sie geschlafen? Ich hätte schwören
können, daß ich Sie eben reden hörte.«
    X-RAY-3 lächelte. »Vielleicht habe ich im Schlaf gesprochen.
Ich hab manchmal so komische Marotten.«
    »Aber da war noch eine andere Stimme!«
    Larry grinste. »Manchmal rede ich sogar zweistimmig – im
Dialog mit mir selbst. Es gibt die merkwürdigsten Dinge auf der Welt. Und jetzt
führen Sie mich mal kurz zu Ihrem Captain. Ich möchte ein paar Worte mit ihm
wechseln. Es kann nämlich sein, daß über kurz oder lang einer der Motoren
ausfällt. Er soll nicht erschrecken, das Ganze ist nur ein Warnschuß.«
    Die Stewardeß sah ihn an, als hätte er den Verstand
verloren. Sie seufzte, wollte etwas sagen, unterließ es aber lieber.
    Da ging ein Ruck durch die Maschine. Das gleichmäßige
Geräusch der Motoren veränderte sich. Ein schriller Ton mischte sich darunter,
der gleich darauf wieder verschwand. Larry war sofort in der Pilotenkabine. Der
Zutritt war Passagieren normalerweise zwar nicht gestattet, aber er war keiner,
und es war kein normaler Flug.
    Der Kapitän brauchte die Passagiere nicht zu
beschwichtigen. Es lag an Larry, den Mann am Steuerknüppel zu beruhigen, was
ihm nach einigen erklärenden Worten auch gelang.
    Der Captain kratzte sich im Nacken. »Es gibt Dinge,
die gibt’s gar nicht! Wenn das ein Experiment gewesen ist, dann ist es Ihnen
jedenfalls prächtig gelungen.« Larry starrte in ungläubige Gesichter. »Wenn Sie
sich mit dem einen zufrieden gäben, wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    »Verfügen Sie über telekinetische Kräfte?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher