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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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paßt.«
    »So ungefähr.«
    »Mein lieber Mr. Ballard, ich will Ihnen mal was sagen. Ich habe es nicht nötig, einem von Ihnen hinten reinzukriechen. Ich brauche niemandes Hilfe, bin Manns genug, um auf mich selbst aufzupassen. Mein Leben lang habe ich mich noch nie auf andere verlassen, denn ich lernte früh nach dem Motto zu leben: Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.« Er lachte. »Sie werden mir doch nicht einreden wollen, daß Sie sich meinetwegen Sorgen machen. Ich bin Ihnen unbequem. Wenn's mich erwischt, vollführen Sie mit Sicherheit einen Freudentanz.«
    »Vielleicht sehen Sie es als Dummheit von mir an, aber mir ist sogar Ihr Leben wertvoll, Sillock. Sie sollten nicht leichtfertig damit umgehen.«
    »Tu' ich nicht. Beruhigt?«
    »Würden Sie mir - trotz aller Antipathie - eine Freude machen?«
    »Ich habe keine Veranlassung dazu.«
    »Werfen Sie Ihren Flachmann in den Busch. Ein vom Alkohol benebelter Geist kann nicht schnell genug reagieren.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, Mr. Ballard. Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe und kümmern sich um Ihren eigenen Kram?«
    »Hoffentlich haben Sie Ihre Unvernunft nicht bald zu bereuen«, sagte ich verstimmt.
    Er grinste. »Aber nein. Ich sagte Ihnen doch, Sie brauchen sich um mich nicht zu sorgen.«
    ***
    Wir setzten die Fahrt fort. Der Koshoto-Fluß war an manchen Stellen breit und floß träge dahin. Es gab aber auch Passagen, wo die Strömung stärker war und wir uns kräftig ins Zeug legen mußten, um vorwärtszukommen.
    Colin Nabors bewies, daß er sich im Urwald hervorragend zurechtfand. Geschickt nutzte er schwächere Strömungen und Gegenströmungen aus, und manchmal lenkte er sein Kanu in einen schmalen Seitenarm, den keiner von uns entdeckt hätte, weil der Dschungel ihn mit seinem immerwährenden Grün zudeckte.
    Seine Zeitberechnungen stimmten. Wenn er sagte, in einer Stunde würden wir diesen oder jenen Ort erreichen, konnten wir uns darauf verlassen, daß das stimmte. Seine Erfahrung flößte uns allen Vertrauen ein. Er war ein guter, seriöser Führer, dem wir blindes Vertrauen entgegenbringen konnten.
    Außer Don Sillock waren alle mit ihm zufrieden.
    Ori verhielt sich mustergültig. Wir merkten kaum, daß er bei uns war. Aufmerksam hielt der weiße Gorilla die Augen offen. Jede Gefahr wäre ihm sofort aufgefallen. Ich verließ mich darauf, daß er in so einem Fall sofort Alarm schlug.
    Wenn wir dieses Abenteuer hinter uns hatten, würden wir Ori zu Sota zurückbringen, damit er auf den alten Zauberer aufpaßte, wie er es bisher getan hatte.
    Als wir die sechste Krümmung hinter uns ließen, begannen sich meine Nervenstränge spürbar zu spannen. Nun war es nicht mehr weit zu Basanga.
    Wenn der Marbu-Magier tatsächlich wußte, daß wir zu ihm unterwegs waren, würde er irgendeine unangenehme Überraschung für uns bereithalten, das stand für mich fest.
    Es gibt keine Geheimnisse im Urwald.
    Deshalb konnte auch unsere Expedition nicht geheim geblieben sein.
    Ich rief nach vorn und forderte Colin Nabors auf, sich etwas zurückfallen zu lassen.
    »Besser, wir übernehmen jetzt die Spitze«, sagte ich.
    Nabors zog das Ruderblatt aus dem Wasser. Unser Kanu glitt vorbei. Samantha Karras blickte mich unruhig an.
    »Wird es zum Kampf kommen, Tony?«
    »Möglich.«
    »Basanga ist allein«, gab Don Sillock seinen Senf dazu. »Er wäre verrückt, wenn er uns angreifen würde.«
    »Ich fürchte, er wird es dennoch tun«, sagte ich.
    »Er hat doch überhaupt keine Chance gegen uns.«
    »Da wäre ich nicht so sicher, Mr. Sillock.«
    »Ein Mann allein… Ich bitte Sie, Mr. Ballard. Was sollte der denn gegen uns ausrichten?«
    »Warten Sie's ab.«
    »Sie neigen dazu, Ihre Gegner zu überschätzen. Hab' ich recht?«
    »Kann sein, aber das ist immer noch besser, als sie zu unterschätzen, das können Sie mir glauben.«
    »Wir werden Basanga das Fell gerben!« tönte Don Sillock.
    »Lieber Himmel, ist ja nicht auszuhalten, wie der angibt«, murmelte Lance Selby in seinen imaginären Bart.
    Unser Boot zog vor. Wir hielten auf die siebte Krümmung des Flusses zu, und ein mulmiges Gefühl beschlich mich. Ich hätte mich bedeutend wohler gefühlt, wenn mir die Gefahr, mit der wir es zu tun bekommen würden, bekannt gewesen wäre.
    Welchen Pfeil würde Basanga aus seinem magischen Köcher ziehen? Er war ein Marbu-Magier. Seit ich mit Uharra zu tun gehabt hatte, wußte ich, wie gefährlich diese Kerle waren. Irgendwie hatte ich die Befürchtung,

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