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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein. Das ist alles im dunkel der Geschichte verschwunden. Untergetaucht. Es war weg, hineingerissen in den großen Tunnel des Vergessens.«
    »Der jedoch wieder aufgerissen wurde.«
    »Stimmt!«
    »Nur von Baphomet?«
    »Wieso?«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß dieser Dämon noch jemand vor seinen Karren gespannt hat.«
    Ellroy überlegte. »Das ist natürlich möglich. Aber wen? Können Sie mir einen Hinweis geben?«
    Ich verneinte entschieden. »Dafür weiß ich einfach zuwenig. Ich kann Ihnen nichts sagen. Aber ich habe eine andere Frage. Wenn der Dolch damals gestohlen wurde, hat das sicherlich kein Geist getan. Es muß ein Mensch, eine Person gewesen sein. Können Sie darüber mehr sagen? Haben Sie Nachforschungen angestellt?«
    Er betrachtete wieder seine Hand, als er murmelte. »Auf dieser Schiene sind wir ebenfalls gefahren. Mr. Sinclair. Wir haben uns bemüht.«
    »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Es ist schwer, Mr. Sinclair. Wir wissen ja, daß der Kalif ein Hasser der Kreuzritter, der Christen, gewesen ist. Dieser geheimnisvolle Dolch muß damals schon Schrecken verbreitet haben, und es ist den Templern zu verdanken, daß er aus dem Versteck gezogen wurde. Ich weiß, daß ich mich wiederhole, aber sie wollten den Dolch auch vor dem König und der Kirche in Sicherheit bringen. Aber er wurde gestohlen, er war weg, er verschwand, und seine Spur löste sich beinahe auf.«
    »Beinahe nur…«
    »Ja. Wir konnten nachforschen und haben uns sehr intensiv darum bemüht. Uns ging es einfach darum, in den Besitz dieser Waffe zu gelangen. Wir wollten damit viel Elend abwenden, deshalb haben wir so intensiv geforscht.«
    »Zu intensiv, nehme ich an.«
    »Ja«, flüsterte er, »jetzt kann ich Ihnen nur zustimmen. Zu intensiv geforscht. Es war einfach schrecklich. Es war für uns ein Herzensbedürfnis, aber wir müssen dort Kräfte geweckt haben, die sich in den letzten Jahrhunderten zurückhielten.«
    »Das stimmt, denn Baphomet mußte erst noch seine Macht aufbauen. Es hat sehr lange gedauert, bis er wieder richtig Fuß fassen konnte, dann aber hatte er es geschafft. Er hat die zweite Gruppe der Templer, die Abtrünnigen, mit seiner Macht ausgestattet. Das sich in seiner Hand ein Dolch befindet, habe ich nicht gewußt. Wahrscheinlich wollte er nicht, daß es bekannt wird, deshalb versucht er, Ihre Bruderschaft zu zerstören und die Mitglieder zu töten.«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber welchen Weg hat der Dolch genommen, Mr. Ellroy? Können Sie mir das sagen?«
    »Ja, natürlich. Wir forschten also. Wir schauten in alten Kirchenarchiven nach, bei staatlichen Institutionen ebenfalls. Es lief alles sehr gut, denn unsere Beziehungen öffneten uns Tür und Tor. Wir bekamen trotz allem nur Fragmente. Es war wie ein Puzzle, dessen Teile wir erst zusammensetzen mußten. Aber wir schafften es. Die Hälfte ist Wahrheit, die andere Spekulation. Der Dolch ist von einem Menschen entwendet worden, dessen Namen niemand kannte. Die Waffe allerdings hat ihm zu einer großen Macht verholfen. Als Kaufmann war er einer der großen Namen im Mittelmeer-Raum.«
    »Wie hieß er?«
    »Malraux!«
    Ich überlegte. »Kenne ich nicht«, gab ich zu.
    »Wir wissen auch nicht, ob es sein richtiger Name gewesen ist. Aber Malraux errang Macht. Er war einer der Größten, und er schaffte es, sich sogar die italienische Konkurrenz vom Leibe zu schaffen. Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, wie mächtig damals die Städte Genua und Venedig auf dem Gebiet des Handels waren.«
    »Und wie brache er das fertig?«
    »Die Konkurrenten starben.«
    »Durch den Dolch, nehme ich an.«
    »Ja, man fand sie in ihrem Blut. Er kam überall hin, wo er wollte. Malraux selbst befand sich zum Zeitpunkt des Todes seiner Konkurrenten stets meilenweit von dem Ort entfernt, so daß ihm nichts nachzuweisen war und sich nur die Gerüchte hielten. Man sprach davon, daß es bei ihm nicht mit rechten Dingen zugegangen war, daß er sogar mit finsteren Mächten im Bunde stand, und davon gehen wir inzwischen aus. Er mußte sich auf die andere Seite gestellt haben.«
    »Baphomet«, sagte ich.
    »Davon gehen wir aus.«
    »Und der Dolch!«
    Ellroy zwinkerte mit den Augen. »Was ich Ihnen sage, ist noch Spekulation, obgleich sie immer mehr abnimmt. Wir sind davon ausgegangen, daß er und die Waffe eine Einheit gebildet haben. Daß sie in gewisser Hinsicht dankbar war. Er konnte den Dolch führen, ohne ihn zu berühren. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Sehr gut sogar«, murmelte

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