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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Augenblick wirkte der Inspektor wie eine fliegende Figur, als er es schaffte, schneller zu sein als der kippende Wagen. Er spürte noch den Luftzug an seinen Füßen und den Beinen, dann raste der Boden auf ihn zu.
    Er prallte auf.
    Geschickt hatte er sich gedreht, hörte hinter sich das Krachen und Splittern, als der Rolls vor die Hauswand donnerte, kam etwas aus der Richtung, schrammte selbst über die Kante des Gehsteigs hinweg und rollte auf die Fahrbahn.
    Dort mußte der Ghoul sein.
    Und natürlich auch Cullogh.
    Suko sah den Ghoul nicht, er roch ihn. Die Wolke schwebte ihm entgegen, und als er sich aufrichtete, da erkannte er die entsetzliche Wahrheit.
    Nicht allein, daß sich die Straße durch zahlreiche Neugierige belebt hatte, die ebenfalls in Gefahr schwebten, nein, es ging in diesem Fall einzig und allein um Cullogh.
    Der Ghoul hatte ihn!
    Cullogh mußte sich überschätzt haben. Er hatte zwar auf den Leichenfresser geschossen, aber normale Kugeln richteten gegen ihn nichts aus. Die schluckte er wie ein Kranker die Pillen. Und das hatte Cullogh nicht gewußt. Er mußte sich dabei zu nahe an das Monstrum heranbewegt haben, denn es war dem Ghoul gelungen, sich sein Opfer zu schnappen, es in einen Klammer- und Würgegriff zu nehmen und quer über die Straße bis zur anderen Hausseite zu zerren.
    Mochte Cullogh auch noch so kräftig und mit allen Wassern gewaschen sein, gegen den Ghoul hatte er keine Chance. Der hielt den Mann vor sich wie ein Terrorist seine Geisel.
    Zudem schwebte Cullogh in höchster Lebensgefahr, denn der Ghoul hatte seinen Kopf so gedreht, daß sich die Reißzähne in seinem Maul dicht am Hals des Mannes befanden und jeden Augenblick zubeißen konnten. Der Fahrer sah aus, als wäre sein Körper von dem des Ghouls völlig eingenommen worden.
    Suko schrie den Neugierigen zu, daß sie verschwinden sollten. Sie taten es nicht. Aus den Häusern strömten noch weitere Gaff er.
    Suko mußte den Ghoul haben.
    Er ging über die Straße.
    Da hörte er hinter sich einen Ruf. »Warte noch!«
    Er drehte sich um.
    Sein Freund John Sinclair lief ihm entgegen.
    ***
    Ich hatte mir etwas Zeit gelassen und die Szene noch beobachten können. Nur nichts überstürzen, denn der Ghoul hatte in diesem Moment die besseren Karten.
    Ich kannte den Mann nicht, den er in seiner Gewalt hatte. Aber er mußte bewaffnet gewesen sein, denn mitten auf der Fahrbahn lag eine dunkel schimmernde automatische Pistole.
    Der schwere Rolls Royce des toten Simon F. Young lag auf der Seite und versperrte den Gehsteig.
    Ich hatte den Wagen umrundet und Suko angesprochen.
    Er wartete auf mich.
    »Was ist, John?«
    »Ich habe den anderen Ghoul erledigt.«
    »Gut - bleibt dieser.«
    »Und dessen Geisel!« knirschte ich.
    Mein Freund nickte. Dann schwiegen wir, überlegten dabei, sannen nach einem Ausweg, ohne daß dem Mann etwas geschah, und stellten fest, daß der Ghoul nicht mehr weiterkam. Er stand mit seiner schwammigen und schleimigen Gestalt an einer schmutziggrauen Hauswand.
    »Die Zähne hängen an Culloghs Hals«, flüsterte Suko. »Wenn der Ghoul zubeißt, ist er verloren. Da reicht ein Biß.«
    »Wir können den Mann nicht opfern.«
    »Eben.«
    »Hast du einen Plan?«
    Suko nickte. »Bleib du hier. Ich werde versuchen, in seinen Rücken zu gelangen. Ich weiß auch nicht, ob ich meinen Stab einsetzen kann und ob der Ghoul es ebenso hört wie ein Mensch. Da steht mir einfach zu viel in der Schwebe.«
    »Zieh los.«
    Das ließ sich Suko nicht zweimal sagen. Er schlug allerdings einen Bogen, während ich vorging und mit der Beretta auf den Ghoul zielte. Ich hätte ihn immer treffen können, breit und klumpig malte sich sein schleimiger Körper vor der Hauswand ab. Aber ich konnte nicht garantieren, daß er nicht noch in einem letzten Reflex zubiß und die Kehle der Geisel von der Seite her zerfetzte.
    Bisher hatte der Ghoul auf Sukos Verschwinden nicht reagiert. Das wiederum gab mir Hoffnung.
    Ich sah von meinem Freund nichts. Er war in einem der Häuser verschwunden, aber ich wußte genau, was er vorhatte. Er wollte in den Rücken des Ghouls gelangen und ihn von dort vernichten.
    Hoffentlich klappte der Plan, und hoffentlich dauerte es nicht zu lange. Wenn das Wesen mißtrauisch wurde, konnte man für nichts garantieren.
    Die Zeit verstrich.
    Noch mehr Menschen sammelten sich. Von zwei Seiten schauten sie zu, aber sie hingen auch aus den Fenstern. Es wurde nicht gesprochen. Zwar wußte niemand genau, was hier ablief,

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