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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte das Schreien.
    Es waren Urgeräusche, die aus dem Maul des Leichenfressers drangen. Zischend, dabei gierig, hoch und schrill, als hätten sich zahlreiche Töne zu einer einzigen Disharmonie gefunden.
    Wieder hämmerte der Ghoul auf meinen Schädel ein. Ich streckte die Arme aus, stützte mich ab, schleuderte sie dann hoch und über meine Schultern hinweg.
    Die Lampe hatte ich fallen lassen, nicht aber die Beretta. Der Ghoul konnte keiner geweihten Silberkugel widerstehen, da spielte es keine Rolle, an welcher Stelle seines widerlichen Körpers ihn die Kugel erwischte.
    Ich drückte ab.
    Getroffen?
    Es wäre eigentlich leicht gewesen, den Schleimberg zu erwischen, aber der Ghoul hatte im letzten Augenblick die Gefahr bemerkt und sofort gehandelt.
    Als ich meinen Zeigefinger krümmte, bekam ich einen heftigen Stoß in den Rücken.
    Er katapultierte mich nach vorn. Zwar krachte der Schuß, aber die geweihte Silberkugel fuhr irgendwohin, nur nicht in den ekligen Schleimkörper.
    Ich rollte mich herum, bevor ich allzu hart auf dem Boden aufschlug.
    Noch immer lagen Schläuche um meinen Hals. Das Gefühl ließ sich nicht so einfach wegdrücken.
    Ich wußte nicht, ob und wie der Ghoul bewaffnet war, mußte aber mit allem rechnen und schoß diesmal, ohne ein Ziel zu sehen.
    Ich feuerte mehrmals hintereinander. Dabei bewegte ich die Waffe, damit die Kugeln eine möglichst große Fläche betreuten. Plötzlich war das Magazin leer.
    Mit einem leisen Fluch auf den Lippen ließ ich die Beretta wieder verschwinden. Ohne Waffe war ich nicht. Ich hatte den Dolch und das Kreuz. Das aber war nicht das Problem, vielmehr fragte ich mich, ob ich es geschafft hatte, den Ghoul zu erwischen. Er war ein verflucht schlaues und hinterlistiges Monstrum, dem ich jeden fiesen Trick zutraute.
    Ich hörte ihn nicht, ich roch ihn nur.
    Seine stinkenden Pestwolken wehten mir entgegen. Unsichtbare Schwaden, die mir den Atem raubten. Dennoch war ich auf dem Vormarsch. Ich robbte über den schmutzigen Boden und auch durch Schleimreste hindurch, die der Ghoul zurückgelassen hatte. Zu Gesicht bekam ich ihn jedoch nicht.
    Ich verfluchte jetzt die Größe des Kellers, die ihm zahlreiche Verstecke bot. Gleichzeitig mußte ich das Risiko eingehen und endlich die Lampe einschalten.
    So ungefähr wußte ich schon, wo sie lag. Ich kroch in diese Richtung vor, meinen Dolch hatte ich mir zwischen die Zähne geklemmt. Zeit, um die Beretta nachzuladen, nahm ich mir nicht.
    Mit den Fingerspitzen stieß ich gegen die Leuchte und griff sofort zu. Es tat gut, sie wieder in Besitz zu haben. Mit ihr in der Hand rollte ich mich herum, schaltete sie ein und richtete mich gleichzeitig wieder auf. Erst auf die Knie, dann auf die Füße.
    Der Strahl zuckte hin und her. Er war durch meine Bewegung zu einem Blitz geworden, der die Dunkelheit des Kellers zerteilte. Er huschte über Wände hinweg, er berührte den Boden, Schleim schimmerte in seinem Licht, aber ich entdeckte den Ghoul noch immer nicht.
    War er trotz allem geflüchtet?
    Ich ging einen Schritt zurück, bevor ich mich drehte. Der Lichtfinger erhellte den tunnelähnlichen Gang, wo auch der Schacht verborgen lag. Für den Ghoul konnte er ein idealer Fluchtweg sein.
    Er war es nicht, denn der Deckel lag auf der Öffnung.
    Über dem Keller lag die Wohnung. Auch für ihn ein idealer Ort. Ich ließ die Lampe eingeschaltet, als ich mich auf den Rückweg machte. Es war ein Lauf durch Schatten und zuckendes Licht, das immer nur intervallweise und im Rhythmus meiner Handbewegungen die tiefe Finsternis vor mir zerstörte.
    Ich sah ihn nicht.
    Laufend und mit ziemlich großen Schritten passierte ich die Kellerverschläge. Von dort führte der Weg geradewegs auf die Treppe zu.
    Ich strahlte hin.
    Kalt war das Licht. Es wirkte wie geschliffen, als es die Dunkelheit zerstörte.
    Da sah ich ihn.
    Er hockte als Klumpen vor der Treppe. Von seinem menschlichen Aussehen war nichts mehr zurückgeblieben. Dieser Ghoul hatte sich ganz und gar verwandelt, er war zu einem widerlichen Schleimklumpen geworden, zu einem stinkenden, zuckenden Etwas mit einem beinahe wie gläsern wirkenden Körper, durch den Adern wie Ströme liefen und sich dabei in einer ständigen Bewegung befanden.
    Sein Maul hatte er aufgerissen.
    Die Zähne schimmerten wie krumme Säbel. Augen entdeckte ich nicht, der Schleim hatte alles an seinem Schädel zuwachsen lassen.
    Ich hielt den Dolch längst mit der rechten Hand fest. Dann hob ich den Arm und nahm

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