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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maß.
    In diesem Augenblick zuckte das schleimige Wesen hoch. Es hatte wohl gespürt, was da im Gange war.
    Der Dolch war schneller.
    Ein silbriger Blitz jagte durch die Luft. Fast parallel zum Schein der Lampe.
    Volltreffer.
    In der weichen Masse verschwand sogar ein Teil des Dolchgriffs, so wuchtig hatte ich geworfen.
    Die Masse geriet in schlimmste Zuckungen. Sie schleuderte von einer Seite zur anderen, sie drückte sich in die Höhe, sie platschte wieder zurück, zwei Stummel lösten sich von ihrem Körper, wurden länger, sie sahen dann aus wie Arme.
    Dann fiel er zur Seite und blieb vor der untersten Stufe liegen. Noch immer als geballte und kompakte Schleimmasse, in deren Innern sich allerdings etwas tat.
    Ich war ziemlich außer Atem und hörte trotzdem das Knistern, das von diesem Wesen ausging.
    Für mich, der ich Erfahrungen mit Ghouls hatte, ein Zeichen, daß der Körper anfing auszutrocknen.
    Daß ich ein Sadist bin und Spaß am Tod irgendwelcher Kreaturen habe, kann mir wirklich keiner nachsagen. In diesem Fall jedoch tat es mir gut zu beobachten, wie der Leichenfresser verging. So etwas durfte nicht existieren, zu viele Menschen hätten noch zu seinen Opfern zählen können. Zudem hatte ich erst einen Ghoul erledigt. Dort oben wartete noch ein zweiter.
    Im Licht der Lampe, das seinen Körper traf, schimmerte der Schleim leicht grünlich. Und dort, wo er im Innern austrocknete, bildeten sich Kristalle, die sich teilweise zu langen Bahnen zusammenfanden oder als sternförmige Gebilde zu sehen waren, als wollten sie in dem sich zusammenziehenden Ghoulkörper ein Kunstwerk bilden.
    Das Wesen gab noch nicht auf. Einige Male ruckte es von einer Seite zur anderen, aber nur die äußeren Schichten bewegten sich bei ihm. Der innere Schleim zog sich immer mehr zusammen und kristallisierte, und ich hörte die Geräusche, als würde Glas brechen.
    Vorbei…
    Minuten brauchte ich nicht zu warten. Nach nicht einmal sechzig Sekunden war der Ghoul völlig ausgetrocknet, und vor mir, dicht am Rand der Treppe, hockte ein kompaktes, gläsernes Monstrum, das sich nicht bewegen konnte.
    Mein Dolch steckte noch im Körper.
    Ich zerrte ihn hervor.
    Dann lud ich meine Waffe nach, behielt sie in der Hand und hämmerte mit dem Berettagriff das Gebilde entzwei, das einmal ein schleimiger Ghoul gewesen war.
    Das Gebilde zerknackte und zersplitterte. Klumpen blieben zurück, manche so groß wie Fäuste.
    Ich zertrat sie.
    Es hörte sich an, als würden unter meinen Schuhsohlen Zuckerklumpen zerknirschen.
    Der Weg nach oben war frei.
    Natürlich drehten sich meine Gedanken um den zweiten Ghoul. Sehr schnell hatte ich den Keller verlassen und stand im Treppenhaus. Obwohl die Luft hier auch nicht als gut oder rein bezeichnet werden konnte, kam sie mir einfach wunderbar vor.
    Die Wohnung der beiden Schwestern lag an der linken Seite. Ich rammte die Tür auf, stand im Zimmer, zielte mit der Beretta hinein - und sah auch das zerstörte Fenster.
    Draußen tat sich etwas.
    Was dort genau ablief, bekam ich nicht mit, dafür hörte ich die, lauten Rufe und war überrascht, als ich die Stimme meines Freundes Suko erkannte…
    ***
    Halb sprang, halb hechtete Suko nach draußen auf den schmalen Gehsteig.
    Cullogh, dem es gelungen war, den Wagen zu verlassen, empfing ihn mit einem Fluch. Er kippte auf den Boden, rollte sich weiter und schnellte auf die Beine, wobei er blitzschnell eine automatische Pistole unter seiner Kleidung hervorholte.
    Da kantete der Ghoul den Rolls in die Höhe. Er stand praktisch auf seinem Kühlergrill.
    »Scheiße!« keuchte Cullogh. Er hetzte an Suko vorbei, wahrscheinlich wollte er den Wagen retten und dachte dabei nicht an seine eigene Sicherheit. Der Inspektor schaffte es nicht mehr, ihn zurückzuhalten, sein Warnschrei kam auch zu spät, da hatte Cullogh bereits die Heckseite des Rolls Royce erreicht und war für einen Moment aus dem Sichtbereich des Chinesen verschwunden.
    Suko hörte die Schüsse.
    Er vernahm auch das Lachen.
    Er rannte los.
    Dann kippte der Wagen um. Es war unwahrscheinlich, wie er sich plötzlich zur Seite neigte. Als ein gewaltiges Schrägdach fiel er auf den laufenden Inspektor nieder.
    Suko mußte weg.
    Aber wohin?
    Er konnte nicht lange suchen. Der kippende Wagen würde ihn in der nächsten Sekunde zermalmen.
    Er schnellte vor.
    Suko gehörte zu den trainierten Kämpfern. Er war kraftvoll, geschmeidig, er beherrschte die asiatischen Kampfsportarten, und diesen Vorteil spielte er aus.
    Im

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