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0742 - Mein Bruder, der Dämon

0742 - Mein Bruder, der Dämon

Titel: 0742 - Mein Bruder, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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diesem Taschentuch auf sich? Und woher stammte dieses tiefe Brummgeräusch, das einem durch Mark und Bein ging?
    Nun ergriff der hoch gewachsene Mann wieder das Wort.
    »Wir wollten dir nicht die Tour vermasseln, Asha. Aber wir haben zufällig Informationen über Calmac erhalten. Und da sind wir…«
    Asha Devi fiel ihm ins Wort. »Das sind doch alles nur faule Ausreden! Ich habe dich durchschaut, Zamorra! Du wolltest mir eins auswischen, du und deine prachtvolle Gefährtin Nicole! Ihr wolltet mir meinen verfluchten Bruder am Nasenring vorführen! Das kann ich mir so richtig vorstellen! Mir scheint, ich bin gerade noch im richtigen Moment gekommen.« Sie wandte sich an den Constable. »Verhaften Sie diese beiden Personen!«
    McPherson hob skeptisch die Augenbrauen. Aber natürlich würde er tun, was Asha Devi von ihm verlangte.
    Er war der Inspectorin bereits hörig…
    Trotzdem lag ihm noch eine Frage auf der Zunge. »Wie lautet die Anklage?«
    »Woher soll ich das wissen?«, blaffte Asha Devi zurück. »Da wird uns schon was einfallen! Wie wäre es mit… unerlaubtem Betreten? Oder Erregung öffentlichen Ärgernisses… schwerer Diebstahl…« Bei diesen Worten wedelte sie mit dem uralten blutgetränkten Taschentuch.
    »Asha«, sagte Nicole ruhig, »merkst du eigentlich gar nicht, dass du dich zur Närrin machst?«
    »Beamtenbeleidigung!«, rief die Inspectorin triumphierend. »Das ist es! Constable, walten Sie Ihres Amtes!«
    »Werden wir dann ins India State Prison überführt?«, fragte Zamorra bissig.
    »Wünsch dir das nicht, Zamorra!«, zischte Asha Devi.
    Dem Dämonenjäger wurde es nun endgültig zu dumm. Er zückte seinen unbegrenzt gültigen Sonderausweis des britischen Innenministeriums, der ihm polizeiähnlichen Status verlieh, und hielt dem Constable das Dokument unter die Nase.
    »Ich nehme an, das genügt!«
    Der Polizist bekam große Augen.
    »J… jawohl, Sir.« McPherson warf Zamorra einen seltsamen Blick zu. Allmählich wurde es dem schlichten Land-Constable zu viel. Erst diese schöne indische Inspectorin, dann dieser Fremde mit einem Ausweis, der auf Verbindungen in höchsten Regierungskreisen schließen ließ… Was würde als Nächstes kommen?
    Das sollte Constable Travis McPherson sogleich erfahren. Denn plötzlichbrach das brummende Geräusch ab. Für einen Moment herrschte Totenstille in den Ruinen von Angelheart Castle.
    Dann ertönte ein teuflisches Gelächter!
    Der Boden unter den Füßen der vier Menschen bebte. Und noch bevor Zamorra, Nicole, Asha Devi oder der Constable reagieren konnten, brach der Erdboden unter ihnen ein.
    Sie stürzten in einen dunklen Abgrund!
    ***
    Bill Fowley erstarrte, als er die vier Menschen im Erdboden verschwinden sah.
    Der gesuchte Verbrecher hatte sich zwischen den Trümmern einer umgefallenen Burgmauer verborgen. Er überlegte sich gerade, wie er zu etwas Essbarem kommen konnte, als der Streifenwagen auftauchte.
    Aus seinem Unterschlupf heraus beobachtete er, wie der Bulle und die Bullenpuppe in der fremdartigen Uniform mit den beiden anderen Leuten zusammentrafen. Mit dem langen Lulatsch und dem Girl mit der Model-Figur.
    Was die miteinander zu quatschen hatten, konnte Fowley auf die Entfernung natürlich nicht verstehen. Es kratzte ihn auch nicht. Der Raubmörder überlegte nur, wie er aus der Situation seinen Nutzen ziehen konnte.
    Das Brummen bekam er natürlich auch mit. Es ging ihm gehörig auf den Zeiger. Die ganze Burgruine schien davon zu vibrieren.
    Und dann brach plötzlich der Boden unter den Leuten zusammen!
    Fowley erschrak unwillkürlich. Aber für ihn war es natürlich nur gut, wenn die Bullen und die beiden anderen nun weg vom Fenster waren. Hoffentlich hatten sie sich alle die Hälse gebrochen.
    Der Raubmörder kam aus seinem Versteck.
    Er eilte auf den Streifenwagen zu, der am Fuß des Ruinenhügels geparkt war. Vielleicht fand er ja Geld und Waffen in der Karre.
    Aber dann kam ihm eine noch bessere Idee.
    Warum nicht dem toten Constable die Uniform ausziehen und sie selber anlegen? Er trug ja immer noch seine Anstaltskleidung. Und wie konnte er seinen Verfolgern besser entkommen als in einem Streifenwagen, mit einer Bullenuniform am Leib?
    Fowley sandte ein Dankesgebet an die Höllenherrscher, die ihre schützenden Krallen über ihn gehalten hatten. Im Knast hatte er viel über diese Dinge nachgedacht. Fowley glaubte inzwischen fest an teuflische Mächte. Wenn er sich weiterhin für das Böse entschied, würden sie ihm auch in

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