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0743 - Die Kinder des Adlers

0743 - Die Kinder des Adlers

Titel: 0743 - Die Kinder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Austin Osman
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den Grampian Mountains. Dort bekamen sie es mit dem Dämon Calmac zu tun. Und ausgerechnet dort trafen sie auch auf Asha Devi, die Inspectorin der indischen Demon Police. Sie kannten sie von früheren Begegnungen in Indien her, aber so abweisend wie jetzt hatte sie sich noch nie benommen. Sie machte Zamorra geradezu Vorwürfe, dass dieser sich in ihre ureigensten Angelegenheiten einmischte!
    Dabei hatte er nur helfen wollen.
    Denn Asha Devi wurde mit ihrem Bruder konfrontiert, der von Calmac zu einem Dämon gemacht worden war! An dieser Konfrontation wären andere vielleicht zerbrochen - Devi hatte es überstanden.
    Aber anstatt sich für Zamorras Hilfe zu bedanken, hatte sie ihn mit Vorwürfen überschüttet und ihm bedeutet, sie wolle ihn nie wieder in ihrer Nähe sehen.
    Aber der Parapsychologe und Dämonenjäger ahnte, dass ein Wiedersehen unvermeidbar war.
    Und war auch noch dieser seltsame Mann namens Branning, der mit einer magischen Tinte Dinge niederschrieb, die sich dann bewahrheiteten… Konnte er wirklich das Schicksal von Menschen auf diese Weise beeinflussen und ihr Tun und Handeln bestimmen? Branning war entkommen. Zamorra wusste, dass er diesen Mann wieder aufspüren musste. Es war wichtig, herauszufinden, auf welcher Seite er wirklich stand. Er machte den Eindruck, den dunklen Mächten zu dienen.
    Auch vor diesem Abenteuer war es nicht gerade ruhig zugegangen. Da war das Blutgespenst in Italien, da war in Deutschland die »Schwarze Hand von Taarnfeld«, - beides mörderische Spukerscheinungen, die unschädlich zu machen alles andere als einfach gewesen war.
    Und da war das neuerdings immer häufigere Versagen von Zamorras Amulett. Diese magische Wunderwaffe, einst von dem Zauberer Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen, hatte neuerdings ständig Aussetzer und wurde dadurch immer unzuverlässiger. Herauszufinden, woran das lag, dafür brauchte Zamorra Zeit. Aber diese Zeit war ihm momentan nicht gegeben.
    Zwei, drei Wochen Ruhe - das war es, was er brauchte.
    Urlaub von der Dämonenjagd.
    Aber diesen Urlaub gab es nicht - nie. Die Mächte der Finsternis waren allgegenwärtig und permanent aktiv. Und zwischendurch gab es immer wieder Einladungen von Universitäten aus aller Welt, Gastvorlesungen zu halten. So etwas ließ Zamorra natürlich nicht an sich Vorbeigehen. Weniger, weil es Geld brachte, sondern weil er auf diese Weise immer am Ball und immer im Gespräch blieb. Allerdings hatte er es aufgegeben, feste Vorlesungen und Seminare für ein ganzes Semester zu halten, wie es früher an der Harvard-University oder an der Sorbonne getan hatte.
    Dafür fehlte ihm längst die Zeit, und das Geld benötigte er auch nicht. Die Nachdrucke seiner Fachbücher sowie die Pachterträge der zum Château gehörenden Ländereien brachten ihm genug ein.
    So genoss Zamorra jeden Moment der Ruhe doppelt und dreifach, so kurz er auch jeweils sein mochte.
    So wie jetzt dieses gemeinsame Frühstück am ungewohnt frühen Morgen.
    Und doch kam er nicht so richtig zur Ruhe, sonst hätte er die Computerausdrucke nicht aus seinem Büro mit an den Frühstückstisch genommen!
    Nicole Duval zählte mit einem Kinderreim die verschiedenen Töpfchen mit Marmelade und Gelee ab und entschied sich für die Variante mit Ingwer.
    »So lässt es sich leben«, sagte sie nach einer Weile enthusiastisch. Um dann hinzuzufügen: »Obwohl diese Tage im Frühherbst immer so etwas Melancholisches haben. Kein Sonnenbad mehr, der Bikini kommt in die Schublade…«
    Zur Antwort bekam sie nur ein Knurren seitens des Professors, das aber immerhin eindeutig eine Zustimmung bedeutete.
    Nicole kaute genussvoll an ihrem Brioche.
    »Was sagst du zu meinem neuen Brustwarzenpiercing?«, fragte sie dann.
    Sofort tauchte die Nase des Dämonenjägers aus den Unterlagen auf. Zu spät allerdings, um Nicoles unschuldigen Augenaufschlag noch zu bemerken.
    »Ich wusste, dass du auf so einen primitiven Trick reinfallen würdest«, verkündete sie triumphierend. »Ihr Männer habt eben zwei oder drei Reizworte, und wenn man die nennt, geht der Kopf hoch und die Blicke werden starr. Genetisch bedingter Reflex.«
    »An dieser Stelle fehlt noch das fällige Bedauern darüber, dass wir Kerle derart schwerstbehindert sind«, antwortete Zamorra leicht säuerlich.
    »Was hat dir Lafitte denn so an Unterlagen zugemailt? Sind die Dämonen auch aus den Sommerferien zurück?«
    »Du lenkst ab, meine Liebe. Ich habe übrigens dein neues Parfüm sofort bemerkt.

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