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0743 - Finsternis

0743 - Finsternis

Titel: 0743 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wallenden Haaren, die mich ebenfalls schon gesehen hatte. Irrte ich mich oder huschte tatsächlich ein leicht spöttisches Lächeln über ihre Lippen.
    Ich sah es als eine Einladung an, zudem war ich mit Franca Simonis in der Bar verabredet. Von der Bar aus konnte man normalerweise durch die Fenster der Rückseite die Eisfläche sehen. Nur hatte man an diesem Abend die Rollos vor die Scheiben gezogen.
    Es war wirklich eine prächtige und außergewöhnliche Bar. Sehr neu noch, und es war an nichts gespart worden. Die Mischung aus blaugrauem Sälügen-Marmor und edlem Holz war eine perfekte Synthese eingegangen. Die Sitzgelegenheiten bestanden aus ebenfalls blau eingefärbtem Leder. Die Bar setzte sich aus zwei schmalen und einer langen Seite zusammen. Hinter ihr stand der Keeper, ein sehr großer, blonder, junger Mann, der mit holländischem Akzent sprach. Ich merkte es, als er mich begrüßte.
    Um die Frau, die zwei Hocker entfernt links von mir saß, kümmerte ich mich nicht, konnte sie jedoch in einem der Spiegel beobachten.
    Sie schaute mich an.
    Ihr hellbraunes Haar fiel lang bis zu den Schultern. Mir kam die Frisur irgendwie unmodern vor, ebenso wie die Kleidung, die auch nicht zu einem abendlichen Barbesuch paßte. Die Frau trug eine dunkle Steghose, einen blauen Pullover und hatte über einen leeren Hocker ihre schwarze Jacke gelegt.
    Das Gesicht war etwas breit, ebenso wie der Mund, auch die Augen standen ziemlich weit voneinander entfernt. Die Farbe der Augen war für mich nicht gut zu erkennen. Jedenfalls waren sie hell, passend zum Haar.
    »Was möchten Sie trinken?«
    Ich entschied mich für Bitter Lemon.
    »Gern.«
    Die Frau trank Orangensaft. Sie hatte auf dem Hocker zwar eine lässige Haltung eingenommen, die wiederum nahm ich ihr nicht ab. Ich spürte etwas von der inneren Spannung, die sie umklammert hielt, und ich stand auch unter Kontrolle.
    Ich mußte davon ausgehen, daß sie über mich Bescheid wußte, gab mich lässig, zündete mir eine Zigarette an und blies den Rauch gegen die Theke. Die Ellbogen hatte ich auf den hölzernen Handlauf gestützt, der in seiner Mitte eine breite Rille zeigte.
    Der Keeper füllte mein Glas. Ich schaute ihm dabei zu und sah wie die Bläschen hochstiegen, bevor sie zerplatzten. Ich selbst hoffte nicht, wie eine dieser Blasen zu reagieren.
    »Bitte sehr, der Herr.«
    »Danke.«
    Die Musik hatte gewechselt. Geigen intonierten ein Medley aus dem Musical Anatevka.
    Ich trank.
    »Wohl bekomm's!«
    Auf dieses Ansprechen hatte ich gewartet, drehte den Kopf nach links und nickte der Person zu.
    »Danke.«
    »Sie sind noch nicht lange hier, wie?«
    »Nein. Heute angekommen.« Ich lächelte sie an. »Aber das haben Sie ja gesehen, als wir uns in der Vorhalle trafen.«
    »Ja, wir kamen auch an.«
    »Ist der Junge Ihr Sohn?«
    »So ungefähr.«
    »Ein netter Junge.«
    Die Frau nickte. »In der Tat. Nicht nur nett, auch sehr intelligent und aufgeweckt.«
    »Sie kommen aus Deutschland?« fragte ich.
    »So ist es. Aber Sie scheinen Engländer zu sein.«
    »In der Tat.«
    Wir trieben keine übliche Barkonversation. Es hörte sich zwar locker an, aber das Lauern hinter jedem Satz, hinter jedem Wort blieb uns beiden nicht verborgen. Wir wußten, was wir voneinander zu halten hatten, denn Freunde waren wir nicht gerade.
    Ich rauchte und wartete darauf, daß diese Person zwei Hocker von mir entfernt die Initiative ergriff.
    Irgendwann mußte sie auch aus ihrer Haut, denn neben ihr saß ein Feind. Ich glaubte nicht, daß sie aus Spaß hier saß. Sie schien auf mich gewartet zu haben, und sicherlich hatte sie Bergmanns Ende mitbekommen oder zumindest davon gehört. Ich wartete darauf, daß sie mich ansprach.
    Das Thema ließ sie außen vor. Statt dessen wollte sie über das Wetter reden, was mich einigermaßen enttäuschte, denn etwas mehr hätte ich ihr schon zugetraut.
    »Ja, es soll sich noch halten, wie ich hörte.«
    »Gut für die Skifahrer.«
    Ich trank langsam und genoß es, wie die Bläschen in meinem Mund zerplatzten. Dann steuerte ich behutsam ein anderes Thema an, obwohl ich beim Wetter blieb. »Vorhin betrachtete ich den Himmel. Mir fiel auf, daß er sehr dunkel ist. Ich sah weder einen Mond noch die Sterne. Da ich die Gegend hier kenne, habe ich das Gefühl, als hätte sich an diesem Abend etwas verändert.«
    »Ach ja?«
    »Doch, Frau…«
    »Nennen Sie mich Dagmar.«
    »Wunderbar, ich heiße John.« Wir waren so falschfreundlich zueinander, wie es nur eben ging.
    »Was

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