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0743 - Finsternis

0743 - Finsternis

Titel: 0743 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten lief sie auf die Rezeption zu und erkundigte sich mit ebenfalls harter Stimme, ob die Suite mittlerweile gerichtet sei.
    »Es ist alles so, wie Sie es sich vorgestellt haben, Madam.«
    »Danke.« Sie faßte den Jungen wieder an, drehte sich herum und zog ihn mit.
    Beide gingen mit schnellen Schritten auf die zweite Glastür zu, die in die große Halle führte. Dann schlugen sie den Weg zum Fahrstuhl ein. Bevor der Junge aus meinem Blickfeld verschwand, drehte er sich noch einmal um.
    Er schaute mich an.
    Sehr kurz nur - und wiederum überkam mich das Gefühl, dem personifizierten Tod ins Gesicht zu schauen.
    Ich atmete aus, entspannte mich und wußte genau, daß ich in dieser kleinen Vorhalle des Grand Hotels Krone eine sehr entscheidende Begegnung gehabt hatte.
    Die Frau und der Junge waren erst vor wenigen Minuten eingetroffen und ausgesprochen höflich, wenn nicht schon unterwürfig behandelt worden. Sie mußten etwas Besonderes sein, in welchem Sinne auch immer. Das würde ich herausfinden, und ich ging schon jetzt davon aus, daß es mit den seltsamen Vorfällen in einem unmittelbaren Zusammenhang stand, die mich so mißtrauisch gemacht hatten. Bei einem mysteriösen Anruf hatte man mir sogar versprochen, das blutende Herz aus der Brust zu reißen. Wirklich reizende Aussichten. Und das im Urlaub!
    Hinter der Rezeption blieb nur die junge Frau mit dem blonden Kurzhaarschnitt zurück. Die beiden Männer waren in einem rückwärtigen Raum verschwunden.
    Ich ging auf die Theke zu.
    Die Frau lächelte mich an. »Was kann ich für Sie tun, mein Herr?«
    »Erstens hätte ich gern meinen Zimmerschlüssel.«
    Den bekam ich.
    »Zum zweiten bin ich mit Franca Simonis verabredet. Ich möchte sie gern anrufen. Unter welchem Anschluß kann ich sie erreichen?« Mit dieser Formulierung hatte ich das direkte Fragen nach der Zimmernummer raffiniert umgangen.
    »Einen Moment bitte.« Die Angestellte schaute nach und sagte mir die Nummer. »Vierhundertzwölf.«
    »Danke sehr. Ich telefoniere von der Halle aus.«
    »Natürlich.«
    Ob sie mir glaubte, wußte ich nicht. Es berührte mich auch nicht. Für mich war wichtig, mit Franca Simonis Kontakt aufzunehmen, denn sie schien nicht nur auf meiner Seite zu stehen, sie wußte sicherlich auch einiges, das diesen Fall erhellte.
    Den Lift nahm ich nicht. Statt dessen stieg ich die Stufen in einem breiten prachtvollen Treppenhaus hoch.
    Mein Ziel war die vierte Etage…
    ***
    Weil Franca Simonis sich noch immer mit dem für sie sehr aufschlußreichen Telefongespräch beschäftigte, achtete sie nicht auf ihre Zimmertür, die von außen her lautlos aufgedrückt worden war.
    Das letzte Gespräch mit der Zentrale hatte ihr die Augen geöffnet und ihr klargemacht, daß die Gefahr in unmittelbarer Nähe schwebte.
    Aber wo?
    An die Tür dachte sie nicht, sie schaute aus dem Fenster gegen die mächtige Kulisse der Berge, ohne diese jedoch richtig zu sehen. Jedenfalls blickte sie irgendwie an ihr vorbei, und in Francas Kopf drehten sich die Gedanken.
    Eine Hand im schwarzen Lederhandschuh hatte sich um den Türrahmen geklammert. Das Leder zeigte einen matten Glanz, als wäre es angestrichen worden.
    Es war kein Luxuszimmer, in dem Franca wohnte, dennoch war es teuer. Hier ließ man sich eben die Kulisse und den Schnee mitbezahlen.
    Es gehörte dazu: ein schmaler Flur, der begehbare Kleiderschrank, die Toilette, das Bad und der Hauptraum mit dem breiten Bett, in dem zur Not auch zwei Personen Platz hatten. Ein Schreibtisch fehlte. Dafür stand schräg vor dem Bett ein Sessel vor einem runden Tisch.
    Eine Gestalt betrat den Raum.
    Sie trug Schuhe mit weichen Sohlen. Hinzu kam der Teppich, der jedes Schrittgeräusch dämpfte, so konnte der Eindringling das Hotelzimmer lautlos betreten.
    Er schloß die Tür.
    Auch dabei verursachte er für Franca kein hörbares Geräusch. Um seine Lippen glitt ein Lächeln, als er sah, daß die Frau am Fenster stand, ihm den Rücken zudrehte und völlig ahnungslos war.
    So hatte er es sich erträumt.
    Der Mann ging weiter. Mit wenigen Schritten hatte er den kleinen Flur hinter sich gelassen. Da dieser nicht durch eine Tür vom Zimmer getrennt war, brachte ihn der nächste Schritt bis dicht an das Bett.
    Da fuhr Franca Simonis herum!
    Sie hatte sich so gut in der Gewalt, daß sie nicht einmal einen Schrei ausstieß. Zudem war ihr etwas aufgefallen. In der Fensterscheibe hatte sie die Bewegung hinter sich erkennen können und nicht genau gewußt, was da

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