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0743 - Finsternis

0743 - Finsternis

Titel: 0743 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schweißfeuchten Hand spürte, denn es erinnerte sie wieder an die grausame Kälte in dem Augenpaar am Berghang.
    Franca hatte sich vorgenommen, sich sehr leise zu bewegen. Sie wollte zunächst weder gesehen noch gehört werden, sondern den Moment der Überraschung nutzen.
    Franca Simonis atmete auf, als sie in den Gang horchte und zunächst nichts vernahm.
    Eine bedrückende Stille lag zwischen den Wänden. Ihr schien es, als hätte die Zeit den Atem angehalten, um sich ebenfalls auf die Finsternis vorzubereiten.
    Sie hatte sich vorgenommen, die Treppen hinabzugehen, aber sie setzte ihn nicht in die Tat um.
    Sie hatte etwas gehört!
    Ein typisches Geräusch, das entsteht, wenn eine Tür geöffnet wird, die man leise aufdrücken will.
    Sie schaute nach links.
    Nicht nur eine Tür war geöffnet worden. Zumindest drei oder vier, und aus diesen Räumen traten auch die Gäste.
    Nein, Franca wollte nicht daran glauben, daß es normale Hotelgäste waren. Sie gehörten zu dieser Organisation, die nur eines im Sinn hatte, Henoch zu dienen.
    Sie bewegten sich entsprechend vorsichtig und trotzdem sehr sicher. Ihre Schritte wurden von dem dicken Teppich verschluckt. Im dämmrigen Flurlicht hatten die Gestalten etwas Unheimliches bekommen. Das mochte auch an ihrer düsteren Kleidung liegen, die sie alle trugen. Darin wirkten sie wie uniformiert.
    Franca Simonis wußte, daß sie den Zeitpunkt verpaßt hatte. Da sie nicht zu der Gruppe gehörte, blieb ihr nichts anderes übrig, als sich wieder zurückzuziehen und so lange zu warten, bis sie verschwunden waren oder hinter dem Hotel erschienen.
    Schwer atmend lehnte sich die Frau gegen die Wand. Ihr Herzschlag glich einem leichten Trommeln. Sie spürte einen Druck im Kopf, und sie dachte daran, daß John so schnell nicht mehr für sie erreichbar sein würde. Ob sie an der Bar anrief?
    Nein, er war bestimmt nicht mehr da, denn auch er mußte sich auf die neue Lage einstellen.
    Mit schweren Schritten verließ Franca den Flur und betrat ihr Zimmer, wobei der Blick direkt gegen das Fenster fiel. Hinter dessen Scheibe hätte eigentlich die sehr finstere Nacht liegen müssen. Das stimmte auch so, aber sie hatte sich verändert, sie war längst nicht mehr so finster wie noch vor Minuten.
    Da hatte sich etwas getan…
    Franca war verunsichert, weil sie eben von- dem Licht wußte, dessen Widerschein sogar hoch bis zur dunklen Fensterscheibe reichte und dort ein sehr blasses, sich bewegendes Muster hinterließ.
    Als wären dünne Pinsel dabei, die Scheibe zu bestreichen. Doch das war es nicht.
    Dahinter tat sich etwas.
    Da hatte sich einiges verändert.
    Francas Knie zitterten, als sie die Richtung beibehielt. Ihr war klar, daß es bereits eine sehr intensive Veränderung gegeben hatte. Die Finsternis war geblieben, doch sie hatte an Dichte verloren.
    Mit einer gewissen Scheu trat sie vor das Fenster, holte noch einmal tief Atem, dann schaute sie hinaus.
    Im nächsten Augenblick wußte sie, woher der Schein kam.
    Er war das Licht der Fackeln, die unten an den vier Ecken der Eisfläche standen und ihr rotgelbes Licht ausstrahlten. Man hatte jeweils zwei Fackeln zusammengestellt, dessen Flammen sich trafen und einen feurigen Ball bildeten.
    Noch war niemand eingetroffen. Aber das Licht sagte ihr genug.
    Es war düster, es war drohend, es kündigte den Tod an.
    Franca Simonis fror plötzlich…
    ***
    Ich hatte einen sehr günstigen Platz gefunden, denn ich stand hinter einer Ecke, um die ich herumschauen konnte, um den Fahrstuhl im Blickfeld zu haben.
    Diejenigen Menschen, die die Treppe genommen hatten, wandten mir den Rücken zu, denn sie alle schauten nur auf die Hauptbeteiligten. Daß in der Bar einer der ihren gestorben war, das hatten sie nicht mitbekommen, wenn doch, dann kümmerten sie sich darum nicht.
    Gedämpfter Beifall empfing diejenigen, denen das Hauptinteresse galt und auf die es ankam.
    Zuerst verließ ein Mann im Rollstuhl den Lift. Das mußte dieser Dr. Sträter sein. Er hockte gebeugt in seinem Gefährt und sah so aus, als würde er jeden Augenblick hinauskippen.
    Er trug einen braunen Anzug, war vom Alter her ein Greis, hatte ein bleiches Gesicht mit dünner Haut und dazu gichtgekrümmte Hände, mit denen er die Lehnen umklammerte.
    Sein Mund stand offen. Immer wenn er ausatmete, drangen röchelnde Laute hervor. Auf mich wirkte er wie ein Todkranker, der nur mehr künstlich am Leben erhalten wird.
    Geschoben wurde der Stuhl von einem Mann, bei dem sofort das ziemlich lange

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