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0744 - Die Letzten der Koltonen

Titel: 0744 - Die Letzten der Koltonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kollegen geradezu selbstmörderisch waren. Bösartige Angriffe auf ihn erfolgten. Man warf ihm vor, eine Millionenbevölkerung mutwillig dem sicheren Tode auszusetzen, und sah in seiner Arbeit eine Sabotage der Evakuierungspläne.
    Die Regierung verweigerte ihm finanzielle Mittel für seine Experimente.
    Wir sahen unsere Pläne gefährdet. Plötzlich drängte die Zeit.
    Eine andere Welt zu suchen, wäre falsch gewesen. Dort wären die Voraussetzungen kaum anders gewesen als hier. Und niemand konnte sagen, ob wir dort einen so idealen Mann wie Galkon Erryog finden würden.
    „Wir könnten ihn zum Regierungschef machen", schlug Hyoillopon vor. „Mit diktatorischer Gewalt könnte er alles schnell regeln."
    „Das wäre zu gefährlich für ihn", wandte ich ein. „Man könnte Mordanschläge auf ihn ausüben. Außerdem habe ich nichts dagegen, wenn die feigen Zgmahkonen von Grojocko verschwinden. Der Rest, der die Reise durch den Dimensionstunnel antritt, ist immer noch groß genug für uns."
    „Er soll durch einige Erfindungen, die wir ihm übermitteln, schnell reich werden", sagte Fahoikon. „Dann hat er die Mittel, die er benötigt."
    „Die Idee ist ausgezeichnet", erwiderte ich. „Geben wir ihm Verbesserungen für die zgmahkonischen Evakuierungsschiffe.
    Dort wird man neue Geräte am ehesten einbauen, wenn man davon überzeugt ist, daß man dadurch die Fluchtchancen verbessert."
    Wir einigten uns auf Antigravitationsmechanismen und direkte Energieumsetzung durch Fusionstechnik. Abwechselnd mit Fahoikon prägte ich Galkon Erryog das Wissen ein, so daß er fest davon überzeugt war, selbst auf die entscheidenden Ideen gekommen zusein. Er reagierte, wie wir es berechnet hatten.
    Während er bereits mit einem Züchtungsprogramm begann, so wie wir es wollten, verkaufte er die neuen Techniken und erhielt dafür die Mittel, mit denen er ein Forschungszentrum errichten konnte.
    Nach etwa einem Planetenjahr war es soweit.
    Galkon Erryog legte die Keimlinge in die Brutkästen.
    Selbstverständlich stützte er sich auf zgmahkonisches Lebensgut. Etwas anderes stand ihm nicht zur Verfügung.
    Koltonisches Leben hätte auf einer Welt wie Grojocko auch kaum Zukunft gehabt.
    Die Zgmahkonen gehörten zu den Völkern, die andere Lebewesen nach ihrem äußeren Erscheinungsbild und nicht nach Intelligenz und Charakter beurteilen.
    „Es kostet Kraft", sagte Hyoillopon erschöpft. „Ich muß ausruhen."
    Ich erwachte wie aus einem Traum und kehrte in die beängstigende Realität zurück. Unsere Gruppe war nur noch klein. Es war erschütternd, was vom einst so mächtigen Volk der Koltonen übriggeblieben war. Die Anstrengungen der letzten Zeit hatten an unserer Substanz gezehrt.
    Ich horchte in mich hinein und stellte fest, daß es mir nicht anders erging als den anderen. Unser Kampf um Galkon Erryog war lebensgefährlich für uns. Er durfte nicht allzu lange dauern.
    Wenn er vorbei war, dann würden wir in den zwölf Keimlingen Energiereservoirs finden, an denen wir uns stets regenerieren konnten.
    Wir zogen uns von dem Zgmahkonen zurück, trieben auf einer Kreisbahn um den Planeten und horchten hin und wieder.
    Alles verlief nach Plan. Galkon Erryog arbeitete angestrengt an unserem Projekt. Die Brut gedieh, so daß wir uns bald wieder einschalten mußten, um die Gehirne der zwölf nach unseren Vorstellungen zu formen.
    Eines Tages war es dann soweit.
    Kleine Wesen, die mit silbrig schimmernden Schuppen bedeckt waren, krochen aus den Brutkästen.
    „Wir werden sie Spezialisten der Nacht nennen", bemerkte Fahoikon.
    „Warum?" fragte ich.
    „Für das koltonische Imperium ist es Nacht geworden, diese zwölf da unten sollen uns helfen, die Nacht zu überwinden und in das Licht des Tages zurückzukehren. Sie sind der Beginn des Neuen. Sie werden ein neues Imperium errichten, ohne sich dessen bewußt zu werden. Wenn wir dann endlich zurückkehren, werden wir ein Werk übernehmen, das koltonische Dimensionen hat und uns daher angemessen ist."
    Fahoikon war schon immer etwas hochmütig gewesen.
    Zu diesem Zeitpunkt derartige Zukunftsvisionen zu entwickeln, war schon übertrieben. Wir kämpften um unsere nackte Existenz und konnten froh sein, wenn wir nicht ebenso wie viele Milliarden unseres Volkes im Nichts verschwanden. Fahoikon aber sprach bereits wieder von einem neuen Imperium. Und es durfte nicht klein sein, nein, es sollte koltonische Ausmaße haben.
    „Hast du bereits vergessen, was geschehen ist?" fragte Traipon bitter. „Wir

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