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0744 - Die Letzten der Koltonen

Titel: 0744 - Die Letzten der Koltonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Machtinstrument in den Händen zu haben, mit dem ihr dem Konzil drohen könnt.
    Das ist ein Irrtum.
    Ihr werdet niemals in der Lage sein, euch gegen das Konzil der Sieben zu erheben, denn eure Zeit ist abgelaufen.
    Wehre dich nicht gegen mich. Es ist zu spät für dich. Ganz zu Beginn unseres Kontakts, als die energetische Bindung zwischen uns noch schwach war, hättest du mich abschütteln können.
    Jetzt reichen deine Kräfte nicht mehr aus. Warum warst du so neugierig und vorwitzig? Warum mußtest du deine parapsychischen Fühler ausstrecken und den Raum nach einem denkenden Wesen absuchen?
    Wenn ich könnte, wie du, würde ich jetzt lachen.
    Dein Entsetzen amüsiert mich. Es zeigt mir, daß du dir bewußt geworden bist, daß deine Lage aussichtslos ist.
    Ich werde an Bord des Raumschiffs kommen und am Beginn einer neuen koltonischen Entwicklung stehen.
    Noch niemand hat es geschafft, gegen unseren Willen zu handeln.
    Galkon Erryog hat es versucht. Es war im fünften grojockischen Jahr nach der Geburt der zwölf Spezialisten der Nacht. Der Zgmahkone bereitete ein Experiment vor. Da es nicht zu unserem Programm gehörte, entließen wir ihn aus unserer Kontrolle.
    Das war ein Fehler. Galkon Erryog beschäftigte sich mit mechanoparapsychischer Leittechnik.
    Als ich mich später ihm wieder zuwandte, befand er sich mitten in einem Experiment. Plötzlich bestand eine klare Verbindung zwischen uns, die ihm bewußt wurde. Der Zgmahkone erschrak heftig, riß sich alle Instrumente vom Kopf und flüchtete sich unter eine andere Apparatur, die ihn vollkommen gegen uns abschirmte. Alle Versuche, ihn erneut zu erreichen, schlugen fehl.
    Galkon Erryog war uns tatsächlich entkommen.
    Die Erfahrung, daß so etwas überhaupt möglich war, war neu für uns. Die anderen Koltonen in meiner Nähe gerieten in eine panikartige Stimmung. Sie sahen bereits unsere gesamte Zukunft verlören. Anstatt mir zu helfen, überschütteten sie mich mit Vorwürfen und erschwerten es mir dadurch, den Zgmahkonen aufzuspüren. Erst als ich sie zornig zurückdrängte und sie dabei den vollen Umfang meiner Kräfte spüren ließ, zogen sie sich zurück und behinderten mich nicht mehr.
    Ich durchsuchte die Laboratorien des Zgmahkonen, konnte ihn aber nicht finden, weil er sich noch immer abschirmte.
    Da wandte ich mich den Kindern zu. Ich spürte Olw auf, den offenbar klügsten der zwölf Spezialisten der Nacht. Er spielte mit einem von Erryog für ihn entwickelten Positroniklabor. Kein normalzgmahkonischer Junge seines Alters hätte damit etwas anfangen können. Er aber hatte alle Experimente bereits einmal gemacht und langweilte sich. Sein kindlicher Geist bot mir keinen Widerstand.
    Durch seine Augen sah ich die anderen Kinder, die mit ähnlichen Spielen beschäftigt waren. Ihre Entwicklung war jedoch noch nicht so weit fortgeschritten wie bei Olw.
    Keiner von ihnen achtete auf ihn, als er sich erhob und das Zimmer verließ. Er eilte über einen Gang zu den geräumigen Forschungsstätten hinüber, in denen Galkon Erryog arbeitete.
    „Vater?" rief er, als sich die Türschotte hinter ihm geschlossen hatten. „Vater, wo bist du?"
    Er kletterte auf einen Tisch, um eine bessere Übersicht zu haben.
    Galkon Erryog saß hinter einem Schaltpult, das fast die gesamte Breite des Raumes einnahm und nur zum Teil verschalt war. Sein Kopf wurde vollkommen von einer kompliziert aussehenden Apparatur bedeckt.
    Ich ließ den Jungen auf dem Tisch entlang gehen, bis ich durch seine Augen besser sehen konnte.
    Die Hände des Wissenschaftlers zitterten. Galkon Erryog fürchtete sich, und er hatte offenbar in voller Konsequenz erkannt, was sich in den letzten Jahren abgespielt hatte. Er wußte, daß er von uns eingesetzt und gelenkt worden war. Jetzt fragte er sich vermutlich, was er alles für uns, und was er aus eigenem Antrieb getan hatte.
    Olw glitt vom Tisch herunter und näherte sich Galkon Erryog.
    Ich bewegte den Jungen wie einen Roboter. Olw selbst wußte überhaupt nicht, was geschah. Ich weilte bei ihm. Allerdings ließ ich einen wesentlichen Teil seines Nervensystems unbeeinflußt, weil es unnötig war, sämtliche Körperfunktionen zu steuern.
    Ich war ungeschickt. Galkon Erryog hörte etwas.
    „Wer ist da?" fragte er mit bebender Stimme.
    Olw ergriff ein Werkzeug und schlich sich hinter den Wissenschaftler.
    „Olw, bist du es?" fragte Erryog.
    Ich antwortete nicht, sondern musterte die Kabelverbindungen, die mit drahtlosen Schaltungen kombiniert waren. Ich

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