0746 - Der Zeitlose
mochte, sich in den Lagerraum zurückzuziehen.
„Ich nehme an, daß sie in Ruhe miteinander reden wollen", hörte er Fellmer Lloyd sagen.
Alaska hielt diese Erklärung nicht für ausreichend. Es gab da noch etwas, etwas Unaussprechliches, das vorläufig nur erahnt werden konnte.
Gespannt wartete der Transmittergeschädigte, daß die ersten Bilder aus dem Lagerraum eingeblendet wurden.
Bei der Besatzung war nach der gelungenen Flucht aus der Rute Ruhe eingetreten. Die Raumfahrer konzentrierten sich jetzt auf die nächste Etappe des Fluges. Bevor er in die Zentrale gekommen war, hatte Alaska zahlreiche Gruppen miteinander diskutierender Besatzungsmitglieder gesehen. Vor allem die SOL-Geborenen interessierten sich, für Angaben über die Milchstraße, die sie nie gesehen hatten.
Die alten Menschen an Bord, die seither immer abseits gestanden hatten, rückten zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses, denn sie waren die einzigen außer einer Handvoll Extraterrestrier und Zellaktivatorträger, die die Versetzung der Erde in den Mahlstrom noch miterlebt hatten.
Alaskas Gedanken wurden unterbrochen, als auf einem der Bildschirme die ersten Aufnahmen aus dem Lagerraum sichtbar wurden.
Die in der Zentrale versammelten Besatzungsmitglieder drängten sich um das Gerät.
Alaska, der damit gerechnet hatte, irgend etwas Ungewöhnliches zu erblicken, sah sich getäuscht.
Die zwölf Dimensionauten standen mitten in der Halle und hatten einen Kreis gebildet. Sie redeten nicht.
„Seltsam", sagte Waringer leise. „Ich bin sicher, daß Ihr Verhalten symbolische Bedeutung hat."
„Es muß mehr sein", vermutete To-lot. „Es steckt mehr hinter diesem geheimnisvollen Gebaren, als wir jetzt erkennen können."
Als innerhalb der nächsten Minuten nichts geschah, verloren die meisten Beobachter das Interesse an den Ereignissen im Lagerraum. Alaska konnte das verstehen. Zwölf Wesen zu beobachten, die weiter nichts taten als starr und stumm dazustehen, war auf die Dauer langweilig.
Unwillkürlich sah Alaska zu Dobrak hinüber. Der Kelosker ließ den Bildschirm nicht aus den Augen, er machte den Eindruck eines Wesens, das auf irgend etwas wartete.
Alaska sah in dieser Haltung eine Bestätigung seiner eigenen Ahnungen.
„Warum holen wir keine Informationen bei SENECA ein?"
schlug Waringer vor. „Der Rechenverbund kann uns vielleicht Informationen liefern."
Bevor jemand auf diesen Vorschlag reagieren konnte, geschah etwas Unerwartetes.
Die SOL, die antriebslos in der Galaxis der Hyptons schwebte, bewegte sich.
Alaska hatte plötzlich das unangenehme Gefühl zu stürzen.
Sein Magen schien sich anzuheben, Übelkeit überkam den Mann mit der Maske. Ein Blick in die Gesichter der Umstehenden genügte, um festzustellen, daß es den anderen nicht besser ging.
Dieses Gefühl hielt nur wenige Sekunden an, dann war es vorüber.
Da gab die Ortungszentrale Alarm, und der Rechenverbund lieferte neue Koordinaten.
Das Schiff hatte einen Stellungswechsel ausgeführt.. Die unverhoffte, durch nichts neutralisierte Beschleunigung war durch fremde Einflüsse entstanden.
„Unfaßbar!" brachte Waringer hervor. „Das Schiff hat sich über ein paar tausend Meilen hinweg bewegt, ohne daß wir etwas dazu getan haben."
„Die SOL steht unter dem Einfluß einer fremden Masse!" teilte der Diensthabende aus der Ortungszentrale mit.
Alaska starrte auf den Klarsicht-schreiber des Rechenverbunds.
Dort stand ein Satz, der alarmierend war.
„Fremde Masse an Bord!"
Rhodan erholte sich zuerst von seiner Überraschung.
„Frage!" rief er. „Worum handelt es sich?"
SENECA und das Shetanmargt reagierten sofort.
„In ihrer Beschaffenheit ähnelt diese Masse einem winzigen Black Hole."
Unwillkürlich richtete Alaska seine Blicke auf den Bildschirm, wo die Szene aus dem Lagerraum eingeblendet wurde.
Da sah er es.
Im Zentrum des Kreises, den die zwölf Spezialisten der Nacht gebildet hatten, befand sich ein schwarzes, etwa faustgroßes Gebilde.
Rhodan sah, daß Alaska den Arm hob und blickte ebenfalls in die Richtung, in die der Maskenträger deutete.
Alaska hörte Waringer aufstöhnen.
„Sie haben ein Black Hole aktiviert!" Die Stimme des Wissenschaftlers klang schrill. „Sie müssen wahnsinnig geworden sein."
Obwohl Callibsos Über-Ich nicht durch äußere Einflüsse gefährdet werden konnte, reagierte es mit der üblichen Spontanität.
Es registrierte die Veränderungen im Raum zwischen den Räumen und zog sich blitzschnell in den
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