0747 - Fooly, der Jäger
Hölle zurückgekehrt, aber nicht allein. Sie hatte etwas oder jemanden dorthin mitgebracht.
Calderone pfiff durch die Zähne. Das Biest holte sich Unterstützung!
Aber wen oder was hatte sie da engagiert?
Das musste er herausfinden!
***
Nicole Duval befand sich nicht mehr im Château Montagne!
Sie folgte ihrer Intuition, und die sagte ihr, sich noch einmal mit den Regenbogenblumen zu befassen, die Fooly benutzt haben musste. Sie ging in die Kellergewölbe zurück zu dem Kuppeldom, in dem sich die Blumen befanden.
Zamorra hatte sie nicht darüber informiert. Der war mit Vassago beschäftigt, und Nicole wollte ihn da nicht heraus reißen. Es reichte ihr, gesehen zu haben, was Vassago ihm zeigte.
Die Blumen, den Bach mit aufgestautem See…
Darauf konzentrierte Nicole sich. Ob Fooly nun in der Nähe war oder nicht - es spielte keine Rolle, nachdem sie die Umgebung kannte, wo auch immer die sich befinden mochte.
Zunächst geschah überhaupt nichts. Es fand kein Transport statt.
Wie zu Anfang, als Fooly noch im Mittelpunkt der Suche stand.
Aber beim zweiten Versuch fand sie sich plötzlich in einer anderen Umgebung wieder.
Sie entsprach etwa dem, was Vassago zeigte.
Aber wo war der Drache?
In einiger Entfernung stieg Rauch auf. Nicole setzte sich in Bewegung, lief darauf zu. Sie musste dazu einen kleinen Bach überqueren, was aber wegen der darin liegenden großen Steine nicht schwer fiel. Und dann…
Sah sie gleich zwei erstaunliche Dinge.
Das eine war das ausglühende Wrack eines Fahrzeugs.
Und das andere war - ein Dämon!
Einer, den sie kannte!
Den sie getötet hatte!
Die Laserwaffe flog ihr förmlich in die Hand!
***
Fooly stöhnte auf. Er begriff sofort, wohin Stygia ihn gebracht hatte: In die Hölle!
Ich muss hier weg, sofort, durchzuckte es ihn. Aber wie sollte er das schaffen? Er war nicht in der Lage, den Weg zurückzuverfolgen, den Stygia mit ihm gegangen war. Gegangen? Eher geflogen, noch eher teleportiert.
Jetzt riss die Fessel, mit der Stygia ihn belegt hatte.
Aber das nützte ihm momentan herzlich wenig. Wohin sollte er fliehen?
Wenn er doch besser zugehört hätte, wenn Zamorra und Nicole von ihren Abenteuern in den Schwefelklüften erzählten! Vielleicht könnte ihm das jetzt helfen.
Aber er war auf sich allein gestellt.
»Und?«, stieß er hervor. »Was soll ich jetzt für dich tun?«
»Ich sehe, du wirst vernünftig«, stellte sie fest. »Nun, ich werde dich an einen bestimmten Ort bringen. Dort wirst du dich umsehen, und wenn du dort etwas Dämonisches findest, wirst du mir berichten, was es ist.«
Foolys Telleraugen wurden womöglich noch größer, als sie es von Natur aus schon waren.
»Das ist es, was du von mir forderst?«, stieß er überrascht hervor. »Hast du den Verstand verloren? Das kannst du doch viel besser als ich herausfinden! Du bist die Fürstin der Finsternis!«
»Es gibt Dinge, die ich aus bestimmten Gründen nicht selbst erledigen kann - und nicht darf«, sagte sie. »Die Gründe selbst gehen dich nichts an.«
Etwas stimmte da nicht, Fooly konnte es beinahe körperlich spüren. Die Gründe… Er entsann sich, was Zamorra einmal gesagt hatte. Dämonen sind feige. Das musste auch hier der Fall sein. Stygia traute sich selbst nicht, zu tun, was sie von ihm verlangte.
»Aber warum ich?«, wollte er wissen.
»Weil du als Drache besondere Fähigkeiten hast«, schmeichelte sie. »Du bist besser als jeder Mensch und auch besser als viele Dämonen. Daher brauche ich dich. Tu, was ich will, und danach kannst du deiner Wege gehen oder fliegen.«
Fooly konnte ihr nicht glauben. Durch Zamorra wusste er genug über Stygia. Sie würde ihn betrügen. Asmodis war da anders. Wenn der etwas versprach, hielt er es auch. Aber Stygia war eine Lügnerin. Sie hielt sich nicht an Abmachungen und Versprechen. Wenn man sie an ein Versprechen erinnert, behauptet sie, sie hätte sich da versprochen, hatte Nicole Duval das einmal zynisch kommentiert.
Aber welche Wahl blieb dem Jungdrachen?
Er musste erst einmal auf ihre Forderung eingehen. Nur so erhielt er zumindest etwas Handlungsfreiheit, hoffte er. Was danach kam, war unsicher.
Er seufzte.
»Sag mir, was ich tun soll«, sagte er scheinbar schicksalsergeben.
Und Stygia machte es ihm klar.
***
»Astardis!« stieß Nicole fast lautlos hervor. »Aber du bist doch tot, ich habe dich vernichtet!«
Sie erkannte ihn an seiner Aura.
Nur zu deutlich erinnerte sie sich an die Szene. Der große Astardis, der mächtige
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