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0747 - Fooly, der Jäger

0747 - Fooly, der Jäger

Titel: 0747 - Fooly, der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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eines anderen viel mehr zerstörerische Macht bewiesen.
    Die Energiefessel, die Fooly bisher gehalten hatte, gab es nicht mehr. Er konnte sich wieder frei bewegen. Und von diesem Moment an konnte er auch die Aura seines unheimlichen Helfers spüren.
    Es war ein Dämon!
    Eine Dämonin!
    Stygia, die Fürstin der Finsternis…
    ***
    Zamorra vollzog die Beschwörung Vassagos. Die weißmagische Abschirmung um Château Montagne war in diesem Fall kein Hindernis, weil es sich bei Vassago um einen Sonderfall handelte. Normalerweise verhinderte die unsichtbare Schutzglocke um das Château zuverlässig, dass dämonische Kräfte wirken konnten. Kein Dämon konnte sie durchdringen, auch kein dämonisierter Mensch oder jemand, der unter schwarzmagischem Einfluss stand.
    Eine weitere Ausnahme war Asmodis. Er hatte es schon einige Male geschafft, aber auch er war ein Sonderfall. Er schien kein hundertprozentiger Dämon mehr zu sein.
    Doch es bereitete ihm erhebliche Mühe und Schmerzen, die Barriere zu durchdringen. Deshalb nistete er sich bei Kontaktwünschen lieber unten im Dorf in der besten, weil einzigen Gaststätte ein und bat Zamorra zu sich. Das war für ihn einfacher, und es war Zamorra lieber, der den Ex-Teufel eher ungern im Château herumspuken sah.
    Dem Wirt war es gar nicht so genehm, Asmodis hin und wieder zu Gast zu haben. Aber danach hatte der Ex-Teufel noch nie gefragt.
    Er kam und ging, wie es ihm beliebte. Ähnlich, wie es auch sein Bruder Merlin tat, nur dass der als Weißmagier keine Probleme mit der Abschirmung um Château Montagne hatte.
    Vassagos Gesicht zeigte sich auf der glatten Wasserfläche.
    »Was willst du schon wieder von mir, Mensch?«, fragte er. »Du bringst mich in Gefahr.«
    »Ach, wirklich?«, gab Zamorra etwas spöttisch zurück. »Ich dachte, es würde dir helfen, ins Licht erhöht zu werden, wenn du mir hilfst.«
    Vassago brummte etwas Unverständliches vor sich hin.
    »Hilf mir, den Drachen Fooly zu finden«, verlangte Zamorra.
    »Du forderst sehr viel.«
    »Nicht mehr als sonst - aber diesmal in Eile.«
    Wieder brummte der Dämon. »Ich versuche es.«
    »Nein«, sagte Zamorra scharf. »Du versuchst es nicht - du tust es!«
    »Willst du mich zwingen, willst du mir drohen?«
    »Davon kannst du freundlicherweise ausgehen«, sagte Zamorra. »Es geht um einen Freund. Und da kenne ich keinen Spaß.«
    »Ich versuche es«, wiederholte der Dämon etwas verdrossener.
    Sein Gesicht auf der Wasserfläche verschwand. Danach blieb alles für einige Zeit so, wie es war. Zamorra wurde ungeduldig. Aber ihm war durchaus bewusst, dass die gestellte Aufgabe für Vassago alles andere als einfach war.
    Es mochte eine Viertelstunde vergangen sein, als sich ein Bild abzeichnete.
    Da waren Regenbogenblumen.
    Da war ein Bach, der in der Nähe der Blumen zu einem See aufgestaut wurde.
    Mehr nicht.
    »Das reicht nicht!«, rief Zamorra. »Ich fragte dich nicht nach einer idyllischen Landschaft, sondern nach dem Drachen!«
    Vassago antwortete nicht.
    ***
    Fooly starrte die Dämonin an, die ihre Schwingen zusammenfaltete und in ihrem Rücken verschwinden ließ. Jetzt sah sie aus wie eine ganz normale Frau, die auf ihre Kleidung verzichtete. Sogar ihre Stirnhörner hatte sie eingezogen.
    Langsam trat sie dem Drachen entgegen.
    Da bin ich wohl vom Regen unter Umgehung der Traufe direkt in die Scheiße geraten, dachte er.
    Er wich ein paar Schritte zurück. »Ich will mit dir nichts zu tun haben«, sagte er.
    Sie lächelte. »Du hast mit dein Drachenehrenwort gegeben, dass du mir hilfst, wenn ich dir helfe. Nun, ich habe dir geholfen.«
    »Aber da wusste ich noch nicht, dass du eine Dämonin bist. Dass du Stygia bist!«
    »Du kennst mich also«, sagte sie zufrieden. »Dann weißt du ja, was du zu erwarten hast.«
    »Nichts Gutes«, murmelte Fooly. »Ganz sicher nichts Gutes. Lass mich in Ruhe. Verschwinde.«
    »Du schätzt mich falsch ein. Ich bin nicht deine Feindin. Ich habe dir geholfen, jetzt hilfst du mir. Danach kannst du deiner Wege gehen.«
    »Ich glaube dir nicht!«, wehrte Fooly ab. Er versuchte es mit einem Zauberspruch, den er mal bei Zamorra gehört hatte. Nur wirkte der hier nicht, weil Fooly die dazugehörigen Handbewegungen nicht bekannt waren.
    Er holte tief Luft, um Feuer zu speien.
    »Ist das deine Art, dankbar für die Lebensrettung zu sein?«, fragte Stygia, und Fooly atmete einfach nur wieder aus.
    »Du hättest mir damit ohnehin nicht schaden können«, sagte sie. »Und nun will ich deine Hilfe.

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