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0747 - Jessicas Rächer

0747 - Jessicas Rächer

Titel: 0747 - Jessicas Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abweisend wirkte.
    Sie trat ein, gab den Tüten Schwung, stand in ihrem Zimmer – und rührte sich nicht mehr von der Stelle.
    Zwischen den vier Wänden sah es aus, als hätte dort ein Vandale gehaust…
    ***
    Ihr erster Blick war auf das Bett gefallen, das diese Bezeichnung nicht mehr verdiente. Jemand hatte seinen Hass und seine Wut daran ausgelassen und es mit einem scharfen Gegenstand brutal zerfetzt. Da waren die Federn aus dem zerstörten Kissen gequollen und hatten sich überall verteilt wie dicke Schneeflocken. Die Matratze war aufgeschlitzt worden, das Laken zerrissen. Der Tisch lag auf dem Boden, Sessel waren umgekippt worden. Kein Bild hing mehr an der Wand und kein einziges Porzellanstück war noch heil. Vasen und Teller lagen zerbrochen auf dem Boden. Manche von ihnen waren ziemlich teuer gewesen, echte Sammlerstücke. Als Jane die Scherben sah, traten ihr Tränen der Wut in die Augen.
    Die Tüten rutschten aus ihren Händen, als sie den nächsten Schritt ging. Unter ihrem rechten Fuß knirschte Glas. Selbst vor den Vorhängen an den Fenstern hatte der Chaot nicht Halt gemacht, auch sie bestanden nur noch aus Fetzen.
    Jane fror und schwitzte zugleich. Für sie war vor allem die Tatsache schlimm, dass es ein Unbekannter geschafft hatte, ungesehen in ihr Zimmer zu gelangen. Wie war das möglich gewesen?
    Die Antwort lag auf der Hand. Das Fenster stand offen, frische Luft wehte ihr entgegen.
    Jane drückte die Zimmertür zu. Sie hatte beschlossen, Sarah Goldwyn noch nichts zu sagen. Sie wollte sich zunächst einmal umschauen, aber es sah nicht so aus, als hielte sich der Eindringling noch in der Nähe versteckt. Der war verschwunden.
    Die Tür zum Bad stand offen. Jane wehte eine Duftwolke entgegen. Sie konnte sich vorstellen, was passiert war, ging trotzdem hin und erkannte mit Schrecken, dass ihre in Glasflaschen steckenden Kosmetika einen Schmier auf dem gefliesten Boden und der Badewanne bildeten. Nur die Dusche hatte der Vandale verschont.
    Wer tat so etwas? Und warum? Jane ging davon aus, dass es einen Grund dafür gab. Nichts passierte ohne Motiv, auch das hier nicht.
    Hatte man sie warnen wollen? War jemand gekommen, um eine alte Rechnung zu begleichen? Jane wusste es nicht.
    Sie drehte sich um, rot vor Zorn im Gesicht. Das Essen heute Abend würde ausfallen. Sie musste mit Sarah Goldwyn über dieses Chaos hier reden, schritt wie eine Fremde durch das eigene Zimmer und merkte, dass ein Schauer über ihren Rücken lief.
    Vor der Tür blieb sie noch einmal stehen. Etwas wollte sie noch tun. Ja, sie musste das Fenster schließen.
    Die Scheibe hatte der Eindringling in einem Anfall von Großzügigkeit heil gelassen, alles andere konnte man vergessen.
    Jane öffnete auch den Kleiderschrank. Sie ging sehr vorsichtig dabei zu Werke und war beruhigt, dass sich niemand dort versteckt hielt. Ihre Kleidung war ebenfalls noch ganz und nicht unter ein Messer oder eine Säge geraten.
    Sie ging zur Tür und trat hinaus in den kleinen Flur. Hier atmete sie tief durch, stützte sich auf dem Geländer ab und schüttelte den Kopf, weil sie es immer noch nicht fassen konnte, wie so etwas hatte geschehen können.
    Auch die Horror-Oma hatte davon nichts bemerkt. Jane nahm sich vor, sie behutsam danach zu fragen.
    Auf der ersten Stufe hörte sie den Schrei. Grell und spitz. Das war Sarah gewesen!
    Plötzlich schlug Janes Herz schneller. Mit gewaltigen Sprüngen jagte sie die Treppe hinab und dachte daran, dass die Handtasche mit ihrer Waffe an der Garderobe lag.
    Den Rest der Treppe nahm sie mit einem gewaltigen Sprung, landete dicht neben der Haustür, sackte in die Knie und drehte sich nach links, weil dort ein Schatten erschienen war.
    Sarah Goldwyn kam. Sie schwankte, war ziemlich bleich geworden, was bei ihr schon etwas heißen sollte.
    »Was ist los, Sarah?«
    Die Lady breitete die Arme aus. »Ich – ich kann es dir nicht genau sagen, Jane.«
    »Sag es ungenau.«
    »Wir – wir sind nicht mehr allein, glaube ich.« Sie schüttelte sich wie unter einem dicken Schauer. »Ja«, flüsterte sie und drehte sich dabei um. »Hier steckt etwas im Haus.«
    »Etwas, sagst du?«
    »Richtig. Und ich habe mich auch nicht geirrt.« Sie fasste nach Janes Arm. »Komm in die Küche, ich werde es dir zeigen.«
    Jane blieb in ihrer Nähe. Ein rascher Blick zeigte ihr, dass die Horror-Oma dabei gewesen war, die Küche aufzuräumen und das Geschirr wieder in den Schrank zu stellen.
    Etwas allerdings hatte sie dabei gestört. Etwas, was

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