0749 - Drei Schöne für die Hölle
die rotblonde Freya, die hellblonde Margot Tander.
Unterschiedlich, aber doch irgendwo gleich, was möglicherweise auch an ihrem übertriebenen Benehmen lag, denn so reagierte eigentlich kein normaler Mensch.
»Jetzt brauchen wir etwas zu trinken!« rief Katie.
Die anderen jubelten. Margot drehte sich im Kreis. »Welch ein tolles Haus! Du hast Glück, Jolanda, so haben wir es uns nicht vorgestellt.«
»Wie denn?«
Margot blieb stehen. »Na ja, wie soll ich sagen?« Sie hob die Schultern und kicherte plötzlich.
»So… so…«
»Verfallener«, stand Freya ihr bei.
»Ja, das ist es. Das ist der richtige Ausdruck. Eine Hütte im Wald, wie im Märchen.«
»Hier kann man schon leben«, sagte Jolanda.
»Dann laß uns hineingehen!« rief Katie begeistert aus. »Ich will sehen, wie es von innen aussieht. Das ist sicherlich so toll wie eine Puppenstube.«
»Noch toller!« rief Jolanda, die sich von der Begeisterung hatte anstecken lassen, was Sheila gar nicht paßte, denn sie runzelte die Stirn, dachte dabei nach und fragte sich, ob Jolanda ihr etwas vorspielte oder es ernst meinte, weil sie plötzlich ihre Meinung geändert hatte. Das wollte ihr nicht in den Kram passen, das hätte alle Pläne über den Haufen geworfen.
Katie lief schon vor.
Margot wollte ihr folgen. Jetzt wäre es eigentlich an der Zeit für Jolanda gewesen, sie zurückzuhalten, aber sie tat nichts dergleichen. Sie hatte sich einfangen lassen, ließ die drei Mädchen schon vorgehen und wurde erst aufmerksam, als Sheila ziemlich scharf ihren Namen rief.
»Was ist denn?«
Sheila trat auf den Weg. »Hast du vergessen, was wir abgemacht haben?«
»Nein«, erwiderte Jolanda ein wenig atemlos.
»Dann schick sie weg!«
Jolanda runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, daß ich dies tun werde.«
»Was?« Sheila ging einen Schritt. Sie wäre beinahe über einen Kantstein gestolpert. »Du willst sie nicht wegschicken?«
»So ist es.«
»Warum nicht?«
»Sie… sie würden mir nicht glauben. Es ist doch alles okay. Jetzt sind wir zu fünft.« Sie wollte nach Sheilas Hand fassen, griff aber ins Leere, denn Sheila war einen weiteren Schritt nach hinten getreten. »Sei doch vernünftig. Es wird alles okay. Ich ziehe heute abend die Schau durch. Danach können sie dann verschwinden. Das muß ich machen. Ich komme sonst nicht…«
»Hast du denn alles vergessen?«
»Nein«, sagte Jolanda lachend. »Aber verdrängt. Das wird schon nicht so schlimm werden. Vielleicht haben wir uns die Dinge auch nur eingebildet.«
»Ja, eingebildet«, murmelte Sheila und schüttelte den Kopf. »Meine Güte, Jolanda, ich erkenne dich nicht mehr wieder. Das darf doch alles nicht wahr sein.«
»Keinen Wirbel. Wir haben wirklich Gespenster gesehen, und die«, sie lachte laut auf, »gibt es nicht. Es gibt keine Geister, Sheila, es gibt keine Gespenster. Ich jedenfalls mache hier weiter.«
Sie fragte noch einmal nach. »Dabei bleibt es?«
»Und ob.«
Sheila schüttelte den Kopf. »Ich kann dich nicht begreifen, Jolanda, wirklich nicht. Was hat dich nur so verändert?«
»Dreh doch hier nicht durch, Sheila. Das wird schon alles in Ordnung gehen. Wenn du Angst hast, dann kannst du ja fahren. Das soll kein Rausschmiß sein«, fügte sie rasch hinzu, weil Sheila zusammengeschreckt war, »aber ich muß an mich und meine Arbeit denken.«
»Eben.«
»Was heißt das?«
»Daß es besser ist, die Klamotten zu packen und von hier zu verschwinden. Dieses Haus ist verflucht. Hier stehen Kräfte gegen uns, die mächtiger sind als wir.«
»Findest du?«
»Und ob!«
»Willst du nicht kommen, Jolanda?« klang eine Stimme von der Haustür her. »Du bist doch hier die Chefin, ohne dich wollen wir das Haus nicht betreten.« Katie winkte ihr zu.
»Ich komme!« rief Jolanda, hüpfte auf der Stelle, flüsterte Sheila ein ›überleg es dir noch‹ zu und lief den drei Mannequins entgegen.
Sheila blieb zurück.
Es hatte keinen Sinn, daß sie den Kopf schüttelte. Es hatte auch keinen Sinn, daß sie sich über das Verhalten der Person Gedanken machte, sie würde sowieso zu keinem Ergebnis gelangen, sie mußte es einfach akzeptieren. Da gab es keine andere Möglichkeit. Aber welche Tatsache hatte ihr Verhalten dermaßen beeinflußt?
Vor einigen Minuten noch hatte sie voll und ganz auf Sheilas Seite gestanden. Da war sie froh gewesen, Unterstützung zu haben, und jetzt tobte sie im Haus herum, so daß ihr und das Lachen der anderen drei Frauen durch den Vorgarten hallte.
Da war irgend
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