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0749 - Plan der Vollendung

Titel: 0749 - Plan der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausliefern?"
    „Ich werde es tun", versprach der Alte.
     
    4.
     
    Reginald Bull, alias Amouar, blieb mehrere Wochen in Ihsien.
    Gelegentlich bekam er Ta Wen Tang zu sehen, aber gewöhnlich handelte es sich dabei um unverfängliche Anlässe, bei denen er nicht den Vorwurf erheben konnte, Ta spioniere ihm nach.
    Immerhin schien es ihm, zeigte der Stämmige nach wie vor mehr Interesse an ihm als die anderen Bürger von Ihsien.
    Draußen in der Welt tobte das Chaos weiter. Eine Horde von zweitausend angstbesessenen Aphilikern hatte sich in Nordamerika eines alten Schlachtschiffs der Imperiumsklasse bemächtigt, das außerhalb der Stadt Chicago als Denkmal aufgestellt war.
    Mehrere Tage lang hatten die vor panischer Angst bis zum Letzten Entschlossenen das erbeutete Raumschiff gegen die Angriffe mehrerer Brigaden von K2-Robotern verteidigt und es fertiggebracht, die Tanks des alten Raumriesen mit Treibstoff zu füllen. Die Regierung hatte den Aufsässigen zu verstehen gegeben, daß das Fahrzeug nicht mehr raumflugtauglich sei.
    Die Empörer hatten jedoch auf diese Bekanntgabe nicht reagiert, sondern waren gestartet. Fünf Kilometer über Chicago war das alte Raumschiff explodiert und hatte die Stadt mit einem radioaktiven Flammenregen übergossen.
    Die Behörden hätten es leicht gehabt, das Raumschiff zu zerstören, solange es noch am Boden stand. Daraus, daß sie darauf verzichtet hatten, schloß man, daß Trevor Casalle mit diesem Vorfall ein Exempel hatte statuieren wollen. Wer seinen Befehlen zuwiderhandelte, mußte sterben. Gestorben allerdings waren in diesem Falle nicht nur die Empörer an Bord des Raumschiffs, sondern auch rund viertausend Einwohner der Riesenstadt Chicago, die unter dem radioaktiven Flammenregen umkamen.
    In Ihsien hatte Reginald Bull zweimal versucht, mit Wang Yü Chi über die geheimnisvolle Herkunft der PILLE zu sprechen. Er war nicht weit gekommen. Wang hatte bereitwillig zugegeben, daß er über seinen Radiokom-Empfänger in regelmäßigen Abständen Anweisungen erhalte, sich hier- oder dorthin zu begeben, um einen neuen Pillentransport in Empfang zu nehmen. Aber woher diese Anweisungen kamen und wo die Orte lagen, an denen er die Lieferungen in Empfang nahm, darüber wollte er sich nicht auslassen.
    Reginald Bull war darauf angewiesen, Wang Yü Chis Ausflüge heimlich zu beobachten. Im Laufe der Wochen ermittelte er, daß Wang - aus der Richtung zu schließen, in der er Ihsien verließ - insgesamt drei verschiedene Ziele anflog. Eines, zu dem er regelmäßig sechs bis sieben Stunden unterwegs war, lag im Westen. Ein weiteres lag in südsüdöstlicher Richtung, und eine Fahrt dorthin nahm gewöhnlich acht bis neun Stunden in Anspruch, wodurch Bull zu der Annahme gelangte, das Ziel müsse auf der Insel Taiwan liegen. Das dritte Ziel schließlich lag im Nordwesten, und wenn Wang Yü Chi dorthin unterwegs war, blieb er nicht unter zwölf Stunden fort.
    Die verschiedenen Ziele wurden in regelmäßigem Wechsel angeflogen, und zwar um so öfter, je weniger weit sie entfernt waren. Nicht zuletzt deswegen entschloß sich Reginald Bull,, die Verfolgung Wangs gelegentlich einer Fahrt zu dem im Westen gelegenen Ziel aufzunehmen.
    Er hatte sich inzwischen einen Hochleistungsgleiter besorgt, den er weitab von Ihsien in einem abgelegenen, unbewohnten Tal versteckt hatte. In mehreren Gängen hatte er die wichtigsten Bestandteile seines Geräts in das Versteck getragen und im Fahrzeug verstaut. Ebenso versah er den Gleiter mit Proviant, denn er wußte nicht, in welcher Gegend Wang Yü Chis Ziel lag, wie lange er sich dort aufhalten und ob es ihm gelingen würde, Lebensmittel dort einzukaufen oder auf sonst eine gängige Weise zu erwerben.
    Mit Hsiao Li Tsen sprach er nur noch wenig. Zwischen ihm und dem Alten hatte sich eine Atmosphäre des Vertrauens gebildet, die der Worte nicht mehr bedurfte. Mit Vater Ironside, der sich inzwischen wieder in Shanghai befand, hatte Bull ab und zu Radio-Kontakt. Über den Empfänger der LdG hatte er auch Sergio Percellar und Sylvia Demmister erreicht und sie von dem Abkommen in Kenntnis gesetzt, das er mit Hsiao Li Tsen getroffen hatte.
    Wenn die Zeit reif war, würden sie nach Ihsien kommen, um die GEMINI abzuholen. Somit hatte er alle notwendigen Vorbereitungen getroffen und war bereit, mit dem gefährlichen Teil seines Unternehmens zu beginnen, als sich ein merkwürdiger Zwischenfall ereignete.
     
    *
     
    Am Abend eines der Tage, ah denen Wang Yü Chi seine Fahrten

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