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075 - Der Spinnenküsser

075 - Der Spinnenküsser

Titel: 075 - Der Spinnenküsser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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warf ihr einen ängstlichen Blick zu, stand rasch auf und lief aus dem Zimmer.
    Harry hatte fassungslos zugesehen. Er glaubte zu träumen. Es konnte einfach nicht wahr sein, was er gesehen hatte. Es war unglaublich. Solche Dinge gab es nicht. Er lebte im 20. Jahrhundert. Magie konnte und durfte es nicht geben. Doch Harry mußte schließlich den Tatsachen ins Auge sehen. „Wer sind Sie, Coco?" fragte er mit krächzender Stimme.
    Diese Frage hatte er schon einmal gestellt.
    „Eine ehemalige Hexe", antwortete Coco leise, „die aus der Schwarzen Familie ausgestoßen wurde, sich aber noch einige magische Fähigkeiten bewahrt hat."
    Gestern hätte Harry ihr nicht geglaubt, jetzt zweifelte er nicht mehr an ihren Worten. Er setzte sich auf einen Stuhl und glotzte Coco dämlich an. Es dauerte einige Zeit, bis er alles verarbeitet hatte. „Mir kommt alles noch immer unglaublich vor", sagte er endlich und schüttelte den Kopf. Dann lachte er hysterisch. „Sie gehören also nicht mehr dieser Schwarzen Familie an?"
    „Stimmt", antwortete Coco. „Ich bin ein Feind der Schwarzen Familie.
    „Und man läßt Sie so einfach am leben?"
    „Nein, So ist es nicht. Sie wollen mich töten. Sie haben es schon oft versucht, aber bis jetzt kein Glück gehabt. Ich will Ihnen helfen, Harry. Sie sind völlig unschuldig in etwas hineingeraten, das Ihr Tod sein kann. Sie müssen fort. Möglichst rasch. Ich kann nicht die ganze Zeit auf Sie aufpassen. Wir kämpfen gegen Mächte, denen Sie nicht gewachsen sind."
    Harry nickte. „Weshalb haben Sie mir das alles erzählt? Haben Sie nicht Angst, daß ich es weitererzählen könnte?"
    Coco lächelte. „Ich mußte Sie überzeugen, daß Sie in Gefahr sind, Harry. Das ist mir jetzt gelungen. Wem wollen Sie berichten, was ich Ihnen erzählt habe? Kein Mensch würde Ihnen glauben. Alle würden annehmen, daß Sie verrückt sind."
    Harry überlegte kurz. „Sie haben recht. Kein Mensch würde mir Glauben schenken."
    Jetzt haben wir genug gesprochen. Ziehen Sie sich um! Wir gehen essen, dann nehmen wir an dieser Hexenparty teil. Haben Sie ein Kostüm mit?"
    „Ja. Es stand ja im Prospekt, daß Maskenbälle stattfinden werden."

    Einer von Harrys Vorschlägen zur Abendgestaltung wurde erfüllt: Das Abendessen bei Kerzenschein fand statt.
    Sie nahmen in einem der im Fort befindlichen Restaurants Platz, das überraschend hübsch eingerichtet war. Kleine Tische in verschwiegenen Nischen, viel Holz und viele Teppiche, eine flotte Bedienung und eine ausgezeichnete Küche.
    Harry hatte etwas von seiner Unbekümmertheit zurückgewonnen, als sie am festlich gedeckten Tisch Platz nahmen. Ein Kellner reichte ihnen die umfangreiche Speisekarte, bei deren Anblick Harry sichtlich auflebte.
    Für zwei Stunden vergaßen Coco und er, daß es Dämonen gab, daß sie von Mitgliedern der Schwarzen Familie umgeben waren; sie dachten nicht daran, daß ihnen der Spinnenküsser nach dem Leben trachtete. Zwei Stunden, die Coco wie ein Geschenk des Himmels vorkamen.
    Zu Cocos Überraschung entpuppte sich Harry als Gourmet, der ungemein viel von der klassischen französischen Küche verstand. Harry stellte das Menü zusammen. Beide waren skeptisch; sie fürchteten, daß ihre hochgesteckten Erwartungen durch einen zweitklassigen Koch enttäuscht werden könnten - doch sie irrten sich. Der Koch war ein Meister seines Faches.
    Nach dem Essen bestellte Harry eine Flasche Champagner, der wie das Essen ausgezeichnet war. „Ich habe es mir überlegt", sagte Harry. „Ich bleibe doch hier."
    Coco schüttelte entschieden den Kopf. „Sie fliegen nach Hause, Harry.
    „Sie können mich nicht dazu zwingen", murrte Harry.
    „Ich könnte Sie verhexen."
    „Das haben Sie schon getan." Harry lächelte schwach. „Nie zuvor habe ich eine Frau wie Sie kennengelernt. Sie haben mich verzaubert. Ich bin in Sie..."
    „Nicht", sagte Coco leise und legte eine Hand auf die seine. „Sprechen Sie nicht weiter!"
    Harry hatte sich nach dem Essen neben sie gesetzt. Er neigte seinen Kopf zu ihr hinüber und blickte in ihre großen, grünen Augen. Seine, Lippen berührten die ihren - sanft und zärtlich. Seine Hand umklammerte die ihre. Der Druck seiner Lippen wurde stärker. Einige Sekunden lang war Cocos Mund kühl - fast leblos, dann erwiderte sie seinen Kuß. Nach einer Minute schob Coco Harry zurück.
    „Ich wünschte mir immer, daß ich eine Frau wie dich kennenlernen würde", sagte Harry heiser.
    „Und jetzt habe ich dich gefunden und... "
    Coco

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