Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bewahren.
    Was aber bedeutet der Status quo?"
    „Lordadmiral Atlan ist mit den Laren übereingekommen, den Kampf einzustellen", erwiderte er. „Atlan greift die Laren nicht mehr an. Er verzichtet auf alle Aktivitäten in der Galaxis. Er versucht nicht, Einfluß auf die Menschen auf den Planeten zu nehmen, die von den Laren beherrscht werden. Die Laren dagegen haben ihre Politik der Unterwerfung gemildert. Sie führen keine Strafaktionen und Vernichtungsunternehmen mehr durch. Umschulungen finden zwar noch statt, aber die Laren gehen nicht mehr mit so brutaler Gewalt vor wie früher. Das sind die Bedingungen des Status quo, Sir."
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen.
    Fassungslos blickte ich Fellmer Lloyd an, der die Gedanken Quohlfahrts verfolgt hatte. Der Telepath nickte mir unmerklich zu.
    Der Posbi-Wissenschaftler hatte die Wahrheit gesagt, oder doch zumindest das, was er für die Wahrheit hielt.
    Ich dagegen konnte mir nicht vorstellen, daß die geschilderten Bedingungen des Status quo Realität waren. So etwas war einfach unmöglich. Nie und nimmer konnte mein Freund Atlan sich auf so etwas eingelassen haben.
    „Sir, Sie scheinen nicht damit gerechnet zu haben, daß Atlan solche Vereinbarungen getroffen hat?" fragte Quohlfahrt mich.
    Ich sprang auf. Nur mühsam beherrschte ich mich.
    „Ganz und gar nicht", erwiderte ich. „In meinen Augen ist so etwas Verrat an der Menschheit."
    „Jetzt gehst du zu weit", wandte Fellmer Lloyd ein.
    „Durchaus nicht", entgegnete ich scharf.
    „Atlan wird seine Gründe gehabt haben, Perry", sagte Fellmer.
    „Vergiß nicht, er war hier, wir dagegen waren weitab vom Schuß.
    Logischerweise müssen wir die Situation auch anders beurteilen als er. Vielleicht waren diese Bedingungen die einzige Möglichkeit zu überleben?"
    „Wenn man aus einem uneinnehmbaren Versteck heraus operieren kann?"
    „Ach, Sie wissen, wo das NEI ist?" fragte Galto Quohlfahrt überrascht.
    „Ich ahne es", antwortete ich ausweichend. „Nein, Fellmer, ein solches Abkommen ist durch nichts zu entschuldigen."
    Quohlfahrt räusperte sich und fuhr sich mit der Hand über den Metallhelm.
    „Sie dürfen das nicht falsch verstehen, Rhodan", sagte er.
    „Selbstverständlich handelt es sich bei diesem Abkommen nicht um ein Vertragswerk. Man hat sich vielmehr geeinigt, ohne direkt miteinander gesprochen zu haben. Es hat sich so ergeben."
    „Außerdem hält sich Atlan doch wohl auch nicht streng daran", fügte Gucky hinzu. „Immerhin gibt es NEI-Agenten im Solsystem, oder nicht?"
    „So ist es", bestätigte Quohlfahrt.
    Ich verzog verbittert die Lippen.
    „Was ist das schon?" fragte ich. „Dadurch werden die Laren nicht im geringsten behindert. Ja, begreift ihr denn nicht?"
    „Wenn ich ehrlich sein soll", erwiderte Quohlfahrt, „dann verstehe ich Ihre Erregung nicht ganz."
    „Die Chance, einen Gegner zurückzuschlagen oder zumindest entscheidend zu schwächen, ist immer zu Beginn der Auseinandersetzung am größten. Je mehr Zeit der Gegner hat, sich zu etablieren, Stützpunkte zu bauen, Umerziehungsprogramme durchzuziehen, maßgebliche Persönlichkeiten aus unseren Reihen zu entfernen und eigene Kräfte einzusetzen, desto stärker wird er, und desto schwieriger wird es, ihn zu bekämpfen. Eine Macht, die anderthalb Jahrhunderte lang Zeit gehabt hat, sich festzusetzen, kann nicht in ein oder zwei Jahren wieder vertrieben werden, sondern vielleicht erst in hundert Jahren oder noch mehr. Sehen Sie jetzt, was ich meine? Atlans Stillhalteabkommen verlängert die Herrschaft der Laren und des Konzils um Jahrzehnte. Dadurch, daß Atlan passiv geblieben ist, hat er den Laren in die Hände gearbeitet und ihre Macht gefestigt. Und das ist es, was ich nicht glauben kann. Atlan macht so etwas nicht. Er ist ein viel zu kluger Mann. Solche Fehler unterlaufen ihm nicht."
    „Dann glaubst du, daß Atlan nur so tut, als ob?" fragte Fellmer Lloyd.
    Ich nickte.
    „Davon bin ich ganz fest überzeugt. Es kann gar nicht anders sein", sagte ich.
    „Vielleicht hat der Arkonide tatsächlich ein raffiniertes Täuschungsmanöver eingeleitet", erwiderte Fellmer. „Vielleicht hat er einen Langzeitplan entwickelt, mit dem er die Macht des Konzils brechen will. Er wird überrascht sein, wenn er erfährt, wie es um die Macht des Konzils mittlerweile steht."
    Mit knappen Worten schilderte Lloyd dem Posbi-Wissenschaftler nun, was wir erlebt hatten, und wie es uns gelungen war, die Zgmahkonen und damit das Haupt des Konzils für alle

Weitere Kostenlose Bücher