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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antigravschacht zu. Noch bevor ich ihn erreicht hatte, kam der Navigator von oben herab. Sein Gesicht war blutverschmiert, und sein rechter Arm baumelte kraftlos an seiner Seite.
    „Galto, Sie haben es überstanden?" fragte er und wischte sich mit dem linken Ärmel über die Stirn.
    „Offensichtlich", entgegnete ich. „Sie sind verletzt."
    „Nicht schlimm."
    „Was war denn los?" fragte ich. Hinter dem Navigator kamen der Kommandant und die Offiziere aus dem Schacht.
    „Es müssen Raumminen gewesen sein. Sie haben die Schutzschirme aufgerissen. Das Schiff ist hin. Wir müssen in die Beiboote."
    Er ging weiter. Ich folgte ihm, ohne nachzudenken. Erst als wir bereits im Hangar waren, fiel mir ein, daß ich meine Sachen noch in der Kabine hatte.
    „Ich muß noch etwas aus meiner Kabine holen", sagte ich.
    „Sie bleiben hier", befahl der Kommandant. „Wir werden nicht auf Sie warten."
    Ich fügte mich zähneknirschend und stieg zu den Offizieren ins Beiboot. Minuten später schleusten wir uns aus. Wir waren kaum zehntausend Kilometer von dem havarierten Raumschiff entfernt, als dieses explodierte. Wir vermuteten, daß es auf eine weitere Raummine gestoßen war.
    Wir wagten kaum noch, unseren Flug fortzusetzen. Langsam tasteten wir uns voran. Dabei entdeckten wir zwei weitere Minen und konnten ihnen ausweichen. Niemand wußte, von wem diese gefährlichen Waffen stammten.
    Der Kommandant wollte ein sieben Lichtjahre entferntes Sonnensystem ansteuern. Wir brauchten diese strapaziöse Reise jedoch nicht anzutreten, denn der Navigator entdeckte ein Raumschiff, das wesentlich näher an uns vorbeiflog. Er setzte einen Notruf ab. Der Kommandant des Raumschiffs reagierte sofort.
    Er änderte den Kurs.
    Mir stockte der Atem, als ich erkannte, daß sich uns ein Posbiraumer näherte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war darauf vorbereitet, ein Wrack zu untersuchen, nicht aber lebenden Posbis zu begegnen. Für mich sind Posbis lebende Geschöpfe.
    Mir wurde heiß und kalt zugleich, als das riesenhafte Gebilde des Fragmentraumers vor mir aufwuchs. Ich hatte nie zuvor ein Raumschiff dieser Art gesehen. Irgendwo an der unübersichtlichen Außenseite des Raumers öffnete sich ein Schott. Wir schwebten hinein und befanden uns in einem geräumigen Hangar. Wenig später erschienen die ersten Posbis vor dem Beiboot. Sie forderten uns über Funk auf, auszusteigen.
    Meine Hände waren feucht und meine Kehle trocken, als ich ihnen gegenüberstand. Es waren bizarre Gebilde völlig unterschiedlicher Art, die mit sinnlos erscheinenden Zusätzen versehen waren. Selbstverständlich war nichts an ihnen überflüssig oder nutzlos. Das sah nur so aus.
    „Da sind noch mehr Besatzungsmitglieder", sagte der Kommandant. „Sie haben sich in andere Beiboote gerettet."
    Ein Posbi rollte auf schweren Raupenketten auf uns zu und fuhr zwei Teleskopaugen aus, mit denen er uns eingehend musterte.
    „Wir haben sie bereits geborgen", antwortete er, ruckte dann herum und schwenkte einen Arm nach oben. „Gehen Sie!"
    Fieberhaft suchte ich nach Worten, fand jedoch keine. Ich wollte nichts als Kontakt mit den Posbis haben. Ich kannte mich in ihrer Mentalität und Denkungsart aus, aber das alles nützte nichts, wenn mir nichts einfiel, was ich hätte sagen können. Ich war viel zu aufgeregt.
    Wir marschierten vor den Posbis her. Aus Seitengängen tauchten einige Matten-Willys auf. Sie bildeten Pseudoaugen, mit denen sie uns neugierig betrachteten.
    Als das Schott eines großen Raumes krachend hinter mir einrastete, hätte ich vor Wut und Enttäuschung heulen können.
    Kein Wort war über meine Lippen gekommen. Die Chance war vertan.
    Der Raum enthielt absolut nichts. Es waren keine Sessel vorhanden, keine Liegen, keine Tische, keine Nahrungsmittel.
    Die Posbis gingen nicht auf unsere Bedürfnisse ein. Die Offiziere fluchten verärgert. Ich blieb still. Allmählich fing ich mich. Ich war der einzige, der nicht überrascht war. Es hätte mich vielmehr verunsichert, wenn die Posbis uns mit allem versorgt hätten, was wir benötigten.
    Ich setzte mich auf den blanken Boden und lehnte mich mit dem Rücken an eine Wand. Die Offiziere blieben stehen. Wenig später trafen die anderen Besatzungsmitglieder ein. Erst jetzt erfuhr ich, daß sie das Handelsraumschiff schon vor den Offizieren verlassen hatten. Sie waren jedoch erst später von den Posbis entdeckt worden. In meiner Aufregung hatte ich nicht einmal bemerkt, daß der Funker sie über die Anwesenheit der

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