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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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dass es eine wissenschaftliche Erklärung gab.
    Zamorra klammerte sich an die Hoffnung, dass Nicole in einer anderen Stadt irgendwo auf dem Erdball aufgetaucht war und vielleicht inzwischen selbst im Château angerufen hatte. Noch war sie nicht zwischen den Blumen wieder aufgetaucht - béwusstlos, als Opfer eines mysteriösen Angriffs…
    »Was wollen Sie bei diesem Shadongooro?«, riss ihn Gilberts Stimme aus den Gedanken.
    »Das erklärte ich Ihnen, nachdem wir da waren.« Zamorra hatte jetzt wirklich keine Lust auf weitere Diskussionen.
    ***
    Shado wohnte nicht weit vom Hyde Park entfernt in einem Hochhaus in der Oxford Street. Für anderthalb Kilometer Hauptstraße benötigten Zamorra und Gilbert nicht weniger als zwanzig Minuten. Als wieder einmal eine Ampel vor ihnen auf Rot sprang, wäre Zamorra am liebsten ausgestiegen und zu Fuß weitergelaufen.
    Unterwegs suchte der Inspektor Funkkontakt zu der Streife, die an Shados Wohnungstür geklopft hatte.
    »Wir haben Geräusche vernommen«, drang die verzerrte Stimme des Polizisten aus dem Funkgerät.
    »Geräusche?« echote Gilbert.
    »Es klang wie ein Singsang. Der Mann ist doch Ab origine. Weiß der Teufel, was der in seiner Wohnung treibt.«
    »Der Teufel wird's wohl gerade nicht wissen«, brummte Zamorra.
    Gilbert warf ihm einen verärgerten Blick zu. »Haben Sie versucht, die Tür zu öffnen?«
    »Dazu sahen wir keinen Anlass.«
    »In Ordnung. Ich bin in fünf Minuten da.« Er knallte das Funkgerät in die Halterung am Armaturenbrett. »Sie glauben also, dieser Shadodingsbums weiß, wohin es Ihre Assistentin verschlagen hat.«
    Zamorra zuckte die Schultern. »Er kann uns vielleicht helfen, es herauszufinden.«
    Sie stellten den Wagen vor dem Haus ab, und Gilbert bedeutete den Streifenbeamten, dass sie fahren konnten.
    Shado wohnte im siebten Stock. Als sich die Lifttüren öffneten, schwenkte Zamorra nach rechts zum Ende des Korridors. Vor einer Tür ohne Namensschild blieb er stehen und lauschte.
    »Was ist? Wollen Sie nicht anklopfen?«
    Zamorra klingelte und wartete. Keine Schritte, kein Geräusch.
    Gilbert schob ihn zur Seite und hämmerte an die Tür. »Mister Shadongooro? Hier spricht Inspektor Gilbert vom Sydney Police Department. Bitte öffnen Sie die Tür!« Nachdem sich nicht regte, blickte Gilbert Zamorra verärgert an. »Verdammt, meine Männer hätten ihn auf jeden Fall gesehen, wenn er die Wohnung verlassen hätte.«
    »Vielleicht hat er sie nicht verlassen«, sagte Zamorra, der an Shados Möglichkeiten dachte, die Traumzeit -pfade zu betreten. Wenn sich der Geist des Aborigines in der Traumzeit aufhielt, befand sich sein Körper in einem tranceähnlichen Zustand, in dem er gewiss nicht auf ein Türklopfen reagieren würde.
    »Wie wäre es, wenn Sie mir endlich verraten würden, was es mit diesem Shadongooro auf sich hat, Zamorra? Dann könnte ich mir überlegen, ob es sich lohnt, die Tür aufzubrechen, oder ob ich ins Department zurückfahren und mich wieder um die Ermittlungen kümmern kann.«
    »Vielleicht geht es auch anders«, sagte Zamorra und drehte einer Eingebung folgend am Türknauf.
    Die Tür war offen.
    ***
    Nicole folgte dem Singsang und hielt inne, als er plötzlich verstummte. Zurück blieb nur das sanfte Rauschen der Gräser. Halluzinierte sie etwa bereits? Erst die eingebildeten Umrisse des Gebäudes, jetzt diese dunkle raue Männerstimme…
    Sie ging weiter in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört zu haben glaubte - und stellte fest, dass sie immer weiter vom Pfad abwich. Endlich brach sie ihre Suche ab. Ihr war der Gedanke gekommen, dass man sie vielleicht nur von den Blumen fortlocken wollte, um ihr die einzige Fluchtmöglichkeit zu nehmen. Andererseits schien dieser Gedanke unsinnig, da das Blumenfeld ohnehin nicht richtig funktionierte.
    Sie wandte sich um - und hielt inne. Wenige Meter von ihr saß ein Mann im Gras, den sie vorhin gar nicht hätte übersehen können.
    Nicole sah sich dem Aborigine gegenüber, dem sie bereits im Château begegnet war. Sein Körper war mit seltsamen Zeichen bemalt, deren Bedeutung einem Weißburschen auf den ersten Blick mehr als unverständlich war. Er war unbekleidet bis auf einen knappen Lendenschurz, und seine Brust hob und senkte sich unter regelmäßigen Atemzügen.
    Sie näherte sich ihm, bis sie ihn mit der ausgestreckten Hand hätte berühren können - und zuckte zurück. Das Gesicht des Mannes hatte sich verändert. Jetzt gehörte es - Shado!
    Sie spürte, wie sich die Haare

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