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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Wohnviertel hinter sich gelassen hatten und die Waldgebiete begannen. Aus der Höhe konnte Zamorra einige Buschfeuer in der Ferne erblicken. Auch in diesem Sommer war die Umgebung Sydneys nicht von den gefürchteten Waldbränden verschont geblieben. Aber solange sich die Schäden in den kalkulierten Grenzen hielten, waren die Feuer nicht einmal mehr eine Meldung in den Abendnachrichten wert.
    Diesmal hatte es das südlicher gelegene Canberra, Australiens Hauptstadt, wesentlich schlimmer erwischt.
    Sobald sie Sydney hinter sich gelassen hatten, nahm der Hubschrauber eine höhere Geschwindigkeit auf.
    Zamorra hatte keinen Blick mehr für die atemberaubende Landschaft. Er hatte das Amulett aktiviert und versuchte sich jede Information über die Umgebung des Traumzeitplatzes einzuprägen.
    Immer wieder dachte er an Nicole, die vermutlich nicht wusste, dass sie es mit den Unsichtbaren zu tun hatte. Unter normalen Umständen vermochte sie sich ihrer Haut zu wehren. Aber sobald sie den Dhyarra-Kristall aktivierte, würde sie den Unsichtbaren hilflos ausgeliefert sein…
    ***
    Nicole erwachte auf einer Liege in einem trockenen, klimatisierten Raum. Der Temperaturunterschied zur Mittagshitze im Outback war gravierend, und als sie einigermaßen zu Bewusstsein gekommen war, fühlte sie den kalten Schweiß auf ihrer Haut. Sie fror.
    Langsam öffnete sie die Augen. Ein grelles Licht erfüllte den Raum und überstrahlte eine kalte, sterile Einrichtung aus spiegelglatten Wänden und Metallverstrebungen. Auch die Liege bestand aus Metall, und die Kälte schnitt Nicole in die Haut.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nackt war. Man hatte ihr nicht nur die Kleidung genommen, sondern auch den Dhyarra und das Amulett.
    Das sah nach einer Untersuchung aus, in der man Erkenntnisse über ihre biologischen Eigenschaften sammeln wollte. Sie konnte zwar keine chirurgischen Instrumente erkennen, aber die Art, wie dieser Raum sich ihr präsentierte, wies deutlich auf einen OP-Raum oder ein Labor hin.
    Wenigstens hatte man sie auf dem Metalltisch nicht festgeschnallt. Aber das hatten ihre Entführer wohl angesichts ihres Zustands nicht für nötig gehalten.
    Sie versuchte, die kraftlosen Arme zu bewegen, den Kopf zu heben, aber jede Bewegung fiel ihr schwer. Erst jetzt bemerkte sie, dass die Kälte nicht allein von der niedrigen Raumtemperatur herrührte, sondern gleichsam aus ihrem Inneren kam. Ihre Gliedmaßen fühlten sich auf eine gewisse Art und Weise taub an, und sie vermochte nicht festzustellen, ob diese Taubheit Folge einer magischen Beeinflussung war, oder ob man ihr ein einfaches Gift verabreicht hatte.
    Wer waren ihre Gegner? Warum hatte man sie nicht umgebracht wie Alexander Wyatt?
    Sie versuchte sich die Ereignisse vor ihrem Blackout ins Gedächtnis zu rufen. Der Aborigine, den sie gefunden hatte. Der erfolgte Angriff. Aber es war kein Dhyarra-Angriff gewesen, wie sie zunächst vermutet hatte.
    Auch das Gebilde, das sie für kurze Zeit am Horizont gesehen hatte, war keine Täuschung gewesen, das wusste sie jetzt. Sie vermutete, dass sie ins Innere dieses Etwas verfrachtet worden war. Und die Technik und Art der Bauweise kam ihr frappierend bekannt vor.
    Ein Dynastie-Kreuzer!
    Sie befand sich in einem Raumschiff der Ewigen!
    Aber etwas stimmte nicht. Das Schiff mochte von Angehörigen der Dynastie erbaut worden sein, aber die Magie ihrer Gegner war von anderer Art.
    Sie entsann sich, den Dhyarra-Kristall aktiviert zu haben, als der Übergang von Sydney ins Outback erfolgte. Es war eine Reflex-Handlung gewesen, eine instinktive Verteidigungshaltung. Und ein schlimmer Fehler. Der Gegner musste sie über den Kristall manipuliert haben…
    Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen, als sie ein Geräusch vernahm.
    Eine Wand, von der sie bisher angenommen hatte, dass sie aus massivem Metall bestand, teilte sich, und ein Gang wurde sichtbar, der von einer unsichtbaren Lichtquelle beleuchtet wurde.
    Nicole schloss blitzschnell die Augen und hoffte, dass, wer auch immer den Raum betrat, ihre Bewegung nicht wahrgenommen hatte.
    Sie vernahm ein leises Geräusch, einem Trippeln kleiner Füße ähnlich, das sich langsam näherte. Eine Stimme erklang, verzerrt und tief, und sie benutzte Worte einer Sprache, die nicht von dieser Welt stammte.
    ***
    Chhraa blickte auf den nackten Körper der Frau, die vor wenigen Stunden im Feld der Regenbogenblumen erschienen war. Diese Frau war stark, und sie konnte ihnen gefährlich werden. Sie hatten die einzige

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