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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Regenbogenblumen unter sich, umgeben von einem dunklen Kreis aus verdorrten Sträuchern. Das Land war karg und verlassen. In östlicher Richtung wucherten die küstennahen Bergketten über den Horizont, und im Süden befand sich mehrere Kilometer entfernt in einer Talsenke ein Dorf mit einem Fluglandeplatz. Das musste Malfield sein.
    Und er glaubte noch etwas zu sehen… den Schatten eines gewaltigen Objekts, das sich östlich des Blumenfeldes auftürmte. Aber als er seine Gedanken auf diese Umrisse fokussierte, waren sie plötzlich verschwunden. Verwirrt beendete er die Zeitschau.
    »Was machen wir jetzt?« fragte Gilbert ratlos. Mit der Skepsis schien auch jede Energie aus ihm gewichen zu sein. »Wir wissen immer noch nicht, was mit den Opfern passiert ist. Vielleicht haben wir uns das Ganze ja einfach nur eingebildet…«
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich brauche einen Hubschrauber.«
    Gilbert, der über einen solchen Kommandoton noch vor Minuten aufgebraust wäre, nickte. »Ich werde alles Nötige veranlassen.«
    Sie kehrten zum Auto zurück und fuhren zum Department.
    Zamorra dachte an Wollys Bemerkung über die Gegner, die Nicole verschleppt hatten… Jene, die man nicht sehen kann…
    Er musste an die Unsichtbaren denken. Dafür sprach auch, dass die Blumen erst kürzlich auf dem Traumzeitplatz gepflanzt worden waren. Es war bekannt, dass die Unsichtbaren die Blumen ebenfalls als Transportmittel benutzten, dass sie sie möglicherweise sogar gezüchtet hatten.
    Aus den Puzzlestücken bildete sich damit immerhin der Ansatz einer Erklärung. Als die Traumzeitmagie die Funktionsfähigkeit der Blumen beeinträchtigte, waren die Unsichtbaren erschienen, um das Phänomen zu untersuchen… Vielleicht hatten sie das Experiment auch bewusst ausgeführt, um die Traumzeitmagie zu analysieren.
    Die Unsichtbaren waren ein nicht zu unterschätzender Gegner. Sie waren skrupellos, und ein Menschenleben bedeutete ihnen nichts. Auch wenn Zamorra noch nicht dahinter gekommen war, woher sie stammten und was sie auf der Erde verloren hatten, musste er sie doch zumindest vorübergehend als Feinde ansehen.
    Für die Feindschaft sprachen auch frühere Aktionen der Unsichtbaren, und nach längerer ›Abwesenheit‹ waren sie vor ein paar Wochen wieder aktiv geworden. Fooly hatte mit ihnen zu tun bekommen… [2]
    Gilbert hatte soeben über Funk Anweisung gegeben, den Hubschrauber startklar zu machen.
    »Es gibt Neuigkeiten, was Joseph McAllistair angeht«, meldete sich eine Stimme aus dem Funkgerät. »Er ist aus dem Koma erwacht.«
    Gilbert blickte Zamorra an. »Genauso wie Ihr Freund Wolly es vorausgesagt hat«, flüsterte er. Dann schaltete er wieder in den Sendemodus. »Ist McAllistair vernehmungsfähig?«
    »Die Ärzte sagen, er sei bei bester Gesundheit. Das Gehirn hat offenbar keinen Schaden erlitten.«
    »Gott sei Dank. Ich will mit ihm sprechen. Ich bringe Professor Zamorra zum Department, dann fahre ich weiter ins Krankenhaus.« Er unterbrach die Verbindung. »Sie werden allein ins Outback fliegen, Zamorra. Ich komme nach, so schnell ich kann. Aber vorher will ich von diesem McAllistair wissen, was er auf der anderen Seite der Blumen gesehen hat.«
    Zamorra nickte. Ihm war ausgesprochen lieb, dass Gilbert ihn nicht begleiten wollte.
    Eine Stunde später war der Hubschrauber startbereit.
    Bevor Zamorra auf die Landeplattform hinausging, zog Gilbert ihn beiseite und räusperte sich verlegen.
    »Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Professor.« Man sah es dem Inspektor an, wie schwer ihm die Worte fielen. »Sie hatten recht, von Anfang an. Ich hoffe, dass Sie Ihre Assistentin lebend wiederfinden…«
    Zamorra presste die Lippen zusammen. Er teilte Gilberts Hoffnung und fürchtete sich gleichzeitig vor dem Gegenteil. Niemand außer ihm selbst wusste, wie sehr er Nicole liebte und dass er sein Leben geben würde, um im Gegenzug das ihre zu retten.
    Er sprang in den Hubschrauber, und wenige Sekunden später stieg die Maschine kerzengerade in den Himmel auf.
    Der Pilot hatte den Befehl bekommen, sich strikt an Zamorras Anweisungen zu halten.
    Zu gern hätte der Meister des Übersinnlichen den Steuerknüppel selbst in die Hand genommen, aber seine Fluglizenz war seit Jahren abgelaufen, da er nie die Zeit für die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestflugstunden hatte aufbringen können.
    Der Pilot lenkte die Maschine über die Wolkenkratzer hinweg am südlichen Ufer der Bucht entlang. Es dauerte einige Minuten, bis sie die

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