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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Möglichkeit genutzt, die sich ihnen bot - und ihren Dhyarra-Kristall in dem Augenblick manipuliert, in dem sie aus den Blumen hervortrat. Von da an hatte die Frau sich in ihrer Gewalt befunden, und sie hatte es nicht einmal gemerkt.
    Das Experiment hat funktioniert, sagte Chhraa voller Genugtuung.
    Als sie der Frau den Körper des Schwarzhäutigen vorgegaukelt hatten, hatte sie überraschend deutlich reagiert. Sie musste den Mann kennen. Daraufhin hatte Chhraa ihr das Gesicht des zweiten Schwarzhäutigen gezeigt. Auch ihn kannte die Frau, vielleicht sogar noch besser als den ersten. Chhraa hatte ihre Erregung über die Dhyarra-Verbindung analysiert.
    Ptterog und die anderen hatten das Experiment fortsetzen wollen, aber da war ein letzter Rest von Widerstand im Gehirn der Frau zu spüren gewesen. Sie war nicht so leicht unter Kontrolle zu bringen wie andere Sterbliche. Deshalb hatte Chhraa den Einfluss verstärkt und ihren Willen komplett gebrochen. Er hatte sie auf das Schiff befohlen, und sie war seiner Anweisung gefolgt. In diesem Zustand hätte sie sich sogar die Kehle durchgeschnitten, wenn Chhraa es von ihr gefordert hätte.
    Warum haben wir sie nicht getötet?, fragte Ptterog, der Chhraa gegenüber auf der anderen Seite der Liege stand.
    Der Angesprochene antwortete nicht sogleich. Es war typisch für Pttorag, dass ihm nichts Besseres einfiel als zu zerstören…
    Chhraa hatte seinen strichdünnen Mund kaum einen Fingerbreit geöffnet und ließ ein verächtliches Zischen hören, während er seine Finger über den Bauch der Menschenfrau streifen ließ.
    Pttorag war ein Dummkopf, und es war kein Wunder, dass er unter den Insektenäugigen den Rang eines Soldaten bekleidete, der einem Forscher wie Chhraa unterstellt war. Seine Facettenaugen waren stumpfer als gewöhnlich, was auf seine niedrige Intelligenz schließen ließ. Die restlichen Sinnesorgane unterschieden sich kaum von denen anderer Insektenäugigen: große, von Muskelsträngen durchzogene Ohrmuscheln und eine flache Nase, die zum oberen Ende in eine glatte Stirn überging. Der Schädel war haarlos, die Glieder dünn wie Stäbchen, die von knotigen Gelenken verbunden wurden. Auf den Fingerkuppen saßen feine Härchen. All diese äußeren Eigenschaften blieben für einen Ménschen unsichtbar, da die Insektenäugigen es verstanden, sich auf magische Weise vor ihren Gegnern zu verbergen. Nur im Augenblick der Berührung schien dieser Mechanismus zu versagen. Das jedenfalls belegten Aufzeichnungen in den Datenbanken. Chhraa arbeitete fieberhaft daran, diese Schwäche zu beheben, aber dazu musste er erst einmal den menschlichen Körper und seine Eigenschaften studieren.
    Erledigen wir sie, und dann kümmern wir uns um die Schwarzhäutigen draußen in der Ebene. Niemand darf das Experiment stören.
    Chhraa widersprach. Wir werden nichts unternehmen. Er war nicht an einer Machtdemonstration interessiert. Ptterog begriff offenbar nicht, dass das Erscheinen der Schwarzhäutigen und der Frau eine einmalige Chance bedeutete! Diese Menschen waren etwas Besonderes, und es mochte den Insektenäugigen große Vorteile bringen, ihr Verhalten zu studieren. Den weißen Mann dagegen, der ebenfalls aus den Regenbogenblumen getreten war, hatten sie nicht gebrauchen können. Er besaß keine interessanten Eigenschaften, deshalb hatten sie ihn getötet.
    Sie blickten auf die nackte Frau hinab. Sie war ihnen ausgeliefert ohne ihre magischen Waffen.
    Wir werden sie weiter beobachten, sagte er. Sie hat auf unser Experiment hervorragend reagiert. Der Einfluss war stark genug, um sie halluzinieren zu lassen. Aber sie besaß nach wie vor ihren eigenen Willen. Genau wie die beiden Schwarzhäutigen bei den Blumen, die wir vor ihren Blicken verborgen gehalten haben. Sie hat sie nicht gesehen.
    Die Schwarzhäutigen sind gefährlich, sagte Ptterog. Sie sind nicht lebendig und nicht tot. Sie befinden sich in einer Starre, die ich nicht verstehe. Einem von ihnen scheint sogar sein Innerstes zu fehlen. Seine Aura ist nicht mehr zu spüren.
    Eben dies macht sie für uns interessant. Wir wären Narren, wenn wir uns diese Möglichkeit zur Forschung entgehen ließen.
    Chhraa spürte, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Der Ort, an dem sie die Blumen angepflanzt hatten, war sorgsam ausgewählt worden, auch wenn sie die Störungen durch die fremde Erdmagie nicht hatten voraussehen können. Hier in der Einsamkeit hatten sie alle Möglichkeiten, in Ruhe zu forschen und zu erkunden. Aber das konnten

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