0752 - Im Griff der Unsichtbaren
einzudringen. Was führte der Unsichtbare im Schilde?
Sie betraten den Raum, und Nicole erkannte die Bedienungspulte und Armaturen sofort.
Ewigentechnik. Tronik. Aber weitaus komplexer als die Armatur eines kleinen Beiboots.
In der gegenüberliegenden Wand befand sich eine Verbindungstür in einen Nebenraum. Auch dort eine unterentwickelte Computeranlage und mehrere Schaltpulte.
Was willst du jetzt tun, Menschenfrau?
Nicole antwortete nicht. Aber sie hatte schon eine Idee.
***
Ptterog hatte sich nach der kurzen Auseinandersetzung mit Chhraa nicht in den Schmollwinkel zurückgezogen. Die Eigenmächtigkeiten und die Arroganz des Höhergestellten waren ihm schon lang ein Dorn im Auge, aber er war einfacher Soldat und hatte den Anweisungen zu folgen.
Das änderte jedoch nichts daran, dass er eine eigene Meinung über den Umgang mit der Menschenfrau hatte. Wenn es nicht ihr erster Kontakt mit seinem Volk war und sie immer noch lebte, bedeutete das, dass sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellte. Ptterog war ebenso wie die meisten seiner Artgenossen der Ansicht, dass es keine intelligenten Lebewesen neben ihnen geben konnte, und wenn ein Mensch sich nicht unterordnen und zu Versuchszwecken benutzen lassen wollte, musste er eben sterben.
Es war purer Leichtsinn, wenn Chhraa glaubte, diese widerspenstige Kreatur für seine Zwecke einsetzen zu können!
Ptterog hatte sich von der Kommandozentrale ferngehalten, wie Chhraa es ihm befohlen hatte, aber er traute seinem Vorgesetzten nicht über den Weg, und deshalb folgte er ihm und der Menschenfrau in einigem Abstand. Chhraa war ein Narr, dass er sich von der Menschin hatte überwältigen lassen. Im Grunde hatte er allein damit jeglichen Führungsanspruch eingebüßt.
Ptterog befahl seinen Artgenossen, ihn zu begleiten. Einige sträubten sich, aber er verdeutlichte ihnen, dass er von Chhraa neue Befehle bekommen hatte. Das stimmte zwar nicht, aber sie würden noch früh genug merken, dass Chhraa die Kontrolle über die Situation verloren hatte.
Als sie die Zentrale vor sich sahen, schaltete Ptterog seine Witterung ein. Die Menschin und Chhraa waren erst vor kurzer Zeit hier vorübergekommen. Er konnte die Ausdünstung der Frau riechen. Sie befanden sich also bereits in der Zentrale.
Er suchte auf mentalem Wege nach dem Dhyarra-Kristall, über den sie die Frau beim ersten Mal manipuliert hatten, aber er konnte kein Echo wahrnehmen. Offenbar war sie nicht so dumm, ihn ein zweites Mal zu benutzen.
Ptterog dachte daran, dass die Frau noch über zwei weitere seltsame Gegenstände verfügt hatte. Eine Strahlenpistole und eine Silberscheibe mit sonderbaren Symbolen darauf. Ptterog hatte sie in der Hand gehalten, aber keine besonderen Funktionen feststellen können. Vielleicht handelte es sich tatsächlich nur um ein Schmuckstück. Aber die Strahlenwaffe blieb gefährlich. Sie mussten vorsichtig sein.
Ptterog schlich sich an die Tür heran und lauschte. Er nahm Chhraas Gedankenmuster wahr und wollte sich wieder zurückziehen. Aber es war zu spät. Chhraa hatte ihn erkannt. Ptterog nahm den aufwallenden Ärger in Chhraas Gedankenmuster wahr.
Du missachtest meinen Befehl.
Ptterog nahm all seinen Mut zusammen und wandte sich an die anderen Unsichtbaren, die Chhraas Gedankenimpuls ebenfalls wahrgenommen hatten. Chhraa hat die Kontrolle verloren. Er befindet sich in der Gewalt der Menschenfrau. Ich erkenne seine Befehlsgewalt nicht mehr an.
Du bist ein Narr, Ptterog!, brandete es ihm aus der Kommandozentrale entgegen. Verschwindet, bis ich euch rufe!
Chhraa kollaboriert mit der Menschin, beharrte Ptterog. Er ist ein Verräter!
Die Unsichtbaren wurden unsicher, wem sie trauen sollten. Verwirrung machte sich breit.
Zieht euch zurück! Sofort! Dies ist die letzte Warnung. Die Menschenfrau ist eine Telepathin. Es ist möglich, dass sie Teile der Unterhaltung verfolgen kann.
Ptterog stand starr. Der Gegner wusste also bereits Bescheid! Dann blieb nur eine Möglichkeit.
Angriff!
Und diesmal folgten ihm die Unsichtbaren.
***
Shado fühlte, wie ihn langsam die Kräfte verließen. Zu viele Stunden, sogar Tage war es her, dass er in die Traumzeit gewechselt war.
Nachdem der erste Versuch schief gegangen war, hatte er Wolly nach Frankreich in das Château Montagne geträumt, damit er mit Zamorra Kontakt aufnehmen konnte. Zamorra kannte sich mit den Regenbogenblumen aus, vielleicht konnte er herausfinden, woher sie gekommen waren, und vor allem, wer sie ausgerechnet
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