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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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zähflüssigen Schlamm.
    Nicole schoss wieder und wieder. Sie konnte sich nur auf ihr Gehör verlassen, vermutete aber, dass sie zwei weitere Unsichtbare getroffen hatte. Die meisten Schüsse aber gingen ins Leere und hinterließen hässliche Brandspuren auf dem Gang.
    Da wurde ihr Arm hochgerissen. Chhraa hatte sich umgedreht und versuchte, ihr den Blaster aus der Hand zu reißen.
    Sie stieß ihn von sich, ohne daran zu denken, dass auch der Tarnschild damit wieder aktiviert würde. Chhraa verschwand vor ihren Augen.
    Nicole fühlte die aufsteigende Panik und schoss. Ein tiefes Knurren ertönte, und Chhraa stürzte zu Boden.
    Du kannst es nicht schaffen… Ich wollte verhandeln… aber die anderen… sind… anderer Ansicht… Du wirst dieses Schiff… nicht… lebend… verlassen…
    Dann endete sein Gedankenstrom. Chhraas Körper zersetzte sich wie die der anderen Sterbenden.
    Der Gestank war inzwischen schier unerträglich geworden.
    Nicole näherte sich der Tür unter weiteren Schüssen. Ein weiterer Unsichtbarer schien getroffen, danach nichts mehr. Ein Schuss traf den Monitor neben der Tür und ließ ihn fauchend implodieren. Nicole schloss die Tür mit einem Hieb auf den Kontrollschalter und atmete durch.
    Die überlebenden Unsichtbaren hatten sich offenbar zurückgezogen. Aber ihr war klar, dass ihr lediglich ein Aufschub gewährt worden war.
    Vier tote Unsichtbare. Blieben noch neun.
    Sie setzte sich an den Terminal und überprüfte die Schaltungen. Die Tronik der Ewigen war ihr vertraut, aber die Anlage dieses Schiffes besaß ein paar Knöpfe mehr als das Steuerbrett eines einfachen Beibootes. Jetzt kam ihr zugute, dass die Dynastie über ein vergleichsweise primitives Computerwissen verfügte. Ihre Überlegenheit in der Raumfahrttechnik beruhte auf dem Einsatz von Dhyarra-Kristallen, deren Energie sie anzapften und als Antriebsmittel benutzten. Doch schon ein einfacher 286er Rechner, auf der Erde seit Jahren nur noch auf Sondermülldeponien erhältlich, war den Anlagen der Ewigen haushoch überlegen.
    Nachdem sie die Tür zur Kommandozentrale auf elektronischem Wege verriegelt hatte, suchte sie nach einem Plan des Schiffes. Aber die Rechner versagten immer wieder an der entscheidenden Stelle. Vielleicht hatte einer der Schüsse wichtige Verkabelungen getroffen, vielleicht hatten die Unsichtbaren die Tronik auch in ihrem Sinne manipuliert.
    Sie hat sich verbarrikadiert, vernahm sie plötzlich die Gedankenströme ihrer Gegner.
    Sie hört uns!
    Da wusste sie, dass die Unsichtbaren mit ihr sprachen. Sie sollte ihre Gedanken wahrnehmen! Und die Botschaft war unmissverständlich.
    Wir werden sie nicht entkommen lassen.
    ***
    Zamorra blickte nachdenklich auf Shado und Wolly, die bewegungslos vor ihm auf der Erde saßen. Sie hielten die Augen geschlossen und schienen in tiefem Schlaf versunken. Doch dieser Eindruck täuschte. Sie wandelten auf den Pfaden der Traumzeit und durften anders als ein normaler Schlafender nicht von außen gestört werden.
    Aber hier lag ein besonderer Fall vor.
    »Wie lange befinden sie sich bereits hier?«
    »Mehr als zwei Tage ist es her, dass sie uns gebeten haben, den Platz zu verlassen«, antwortete der Greis. »Wir sind erst gestern zurückgekehrt, weil die Reise ungewöhnlich lang andauerte.«
    Zamorra richtete den Blick zum Himmel. Die Sonne stand im Nordwesten, in weniger als zwei Stunden würde die Dämmerung hereinbrechen.
    »Haben Sie sich in dieser Zeit verändert? Haben sie sich bewegt?«
    »Ich glaube nicht«, sagte der Alte unsicher.
    Der Meister des Übersinnlichen umrundete den Traumzeitplatz und musterte die Regenbogenblumen. Auf den ersten Blick schien alles normal. Nichts deutete daraufhin, dass mit diesem Blumenfeld etwas nicht stimmte. Und doch musste die Beeinträchtigung gravierend sein, sonst hätte sie sich wohl kaum bis auf das Feld in Sydney ausgewirkt.
    Er suchte auch den Boden nach Spuren ab, aber die Erde war staubtrocken. Wenn Nicole hier gewesen war, hatte sie keine Fußabdrücke hinterlassen.
    Als er wieder bei Shado und Wolly angelangt war, fragte er den Greis: »Wohin ist die Frau gegangen, als sie sich von den Blumen entfernt hat?«
    »Sie schien kein bestimmtes Ziel zu haben. Sie ist nach Norden gegangen, aber bald wieder zurückgekehrt. Dann ging sie nach Süden. Sie folgte den Pfaden, die von diesem Platz fortführen. Und auf einem von ihnen ist sie verschwunden.«
    »Machte sie einen erschöpften oder ängstlichen Eindruck?«
    »Sie war sehr

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