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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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auf dem Traumzeitplatz eingepflanzt hatte.
    Aber das Blumenfeld war gleichzeitig das Problem. Es störte die Pfade der Traumzeit, auf denen Shado sich zu anderen Zeiten schnell und sicher bewegt hatte. Die Blumen übten einen schlechten Einfluss aus - und sie verhinderten offenbar auch den Kontakt mit Kanaula, dem Regenbogenmann, der während all der Zeit nicht ein einziges Mal Kontakt mit seinem Schützling Shadongooro aufgenommen hatte.
    Shado registrierte, dass Wolly zwar das Château erreicht und den Professor gesehen hatte. Aber eine Verständigung war nicht möglich gewesen. Noch einmal kämpfte Shado gegen die störenden Einflüsse an, jedoch ohne Erfolg. Er konnte nur hoffen, dass Zamorra die richtigen Schlüsse zog und sofort nach Australien aufbrach.
    Aber zwei Tage vergingen, und der Professor kam nicht.
    Shados Kräfte ließen nach, und die Blumenmagie verhinderte, dass er die Traumzeit wieder verließ. Alles war so verwirrend. Ohne den Kontakt zu Kanaula, ohne die Möglichkeit der Rückkehr fühlte Shado sich verloren.
    Warum kam Zamorra nicht? Shado glaubte nicht, dass er sie im Stich lassen würde. Sein Ausbleiben konnte nur bedeuten, dass er Wollys Hilferuf nicht verstanden hatte. Auf die Idee, dass auch das Blumenfeld in Sydney nicht funktionierte, kam er nicht.
    Shado konnte nicht mehr warten. Er hatte in der Traumzeit das Schiff gesehen, dass in der Nähe des Platzes lag. Der Tarnschirm, mit dem es umgeben war, mochte es vor menschlichen Augen verbergen, aber in der Traumzeit herrschten andere Bedingungen.
    Shado wusste nicht, wem das Schiff gehörte, aber er spürte, dass von ihm eine feindliche Ausstrahlung ausging. Seine Besitzer waren es, die die Regenbogenblumen gepflanzt hatten. Sicherlich war auch ihnen der Konflikt zwischen ihrer eigenen und der Traum -zeitmagie nicht verborgen geblieben, aber vielleicht war genau dies der Grund dafür, dass sie den Platz ausgewählt hatten.
    Shado fühlte keine Wut, nur Traurigkeit. Es war nicht das erste Mal, dass seine Welt, die Traumzeit, von äußeren Einflüssen bedrängt wurde. Auch die Weißburschen verstanden ihr Wirken nicht und bezeichneten sie deshalb als Spinnerei der Aborigines. Aber die Schöpfungswesen der Traumzeit waren Realität, trotz des scheinbaren Widerspruchs dieser Behauptung. Sie hatten vor den Weißburschen zurückweichen müssen, und nun mussten sie auch vor diesen neuen Fremden weichen.
    Und Shado fand keine Möglichkeit, diesen Prozess aufzuhalten.
    Der Kontakt zu Wolly wurde schwächer, je länger der Aufenthalt in der Traumzeit andauerte. Wenn nicht bald etwas geschah, würde Wolly in die Traumzeit aufgehen und verschwinden, zu etwas völlig anderem werden.
    Aber was sollte geschehen? Und wann?
    Den Begriff der Zeit gab es nicht innerhalb der Traumzeit, und so war Wollys Ende vorherbestimmt…
    ***
    Anderthalb Stunden war es her, dass sie in Sydney gestartet waren. Unter ihnen zog sich die rotbraune Erde des Outback dahin, unterbrochen von schmalen Sandwegen, die schnurgerade in die Unendlichkeit führten. Ein paar Büsche, Sträucher und Gräser, die der sengenden Sonne trotzten, hin und wieder ein Baum. Man hatte das Gefühl, sich im Zentrum der Wüste zu befinden, und dabei stand man erst am Anfang. Nur wenige hundert Kilometer östlich begann der Regenwald, und hinter der Bergkette warteten die großen Küstenstädte Sydney und Brisbane.
    »Noch fünfzehn Minuten bis Malfield«, rief der Pilot gegen das Flappen der Rotoren an. Er hatte sich die Baseballmütze tief ins Gesicht gezogen. Mit der schwarzen Sonnenbrille und den langen Koteletten sah er aus wie ein Disco-Held der Siebziger Jahre.
    Zamorra nickte. Seine Gedanken kreisten um Nicole. Er konnte nur hoffen, dass Wollys Hinweis richtig war. Das Blumenfeld bei Malfield war der einzige Anhaltspunkt, den er hatte.
    Seit dem Start zermarterte er sich den Kopf, was das Auftreten der Unsichtbaren für Konsequenzen haben mochte. Er selbst hatte sie vermutlich einst auf die Erde gelockt - unwissentlich, als er durch die Regenbogenblumen auf den Dynastie-Planeten Tharon gelangt war, von dem aus die Unsichtbaren operierten.
    Ihre Ausbreitung auf der Erde bedeutete eine große Gefahr. Vielleicht wäre es das beste, die Blumen bei Malfield zu zerstören, überhaupt jede Möglichkeit eines Transports zu unterbinden. Andererseits fand er, dass das ein zu hoher Preis war. Nicole und er hatten die Vorzüge der schnellen Reisen schätzen gelernt, und wie viele Menschenleben im Laufe

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