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0754 - Zwischenspiel auf Rolfth

Titel: 0754 - Zwischenspiel auf Rolfth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelächter.
    „Sir!" schrie ich. „Commander Rorvic, du Ungeheuer! Komm heraus und laß die Finger vom Computer!"
    Das Gelächter brach ab. Nur noch ein verhaltenes Kichern war zu hören, dann schwiegen die Kommunikationslautsprecher.
    Die Space-Jet raste mit ständig zunehmender Geschwindigkeit genau auf den erstarrten Gasriesen zu. Das konnte nicht gutgehen, wie mir eine kurze Überschlagsrechnung im Kopf verriet.
    Wir würden nicht schnell genug sein, um vor der Kollision mit dem Planeten in den Zwischenraum zu gehen.
    Ich blickte mich hilfesuchend nach dem Fragmentraumer um.
    Die Posbis mußten doch merkten, daß bei uns etwas nicht stimmte. Wenn sie an Galtos Wohlergehen so besorgt waren, mußten sie doch versuchen, die Space-Jet aufzuhalten - und mit den technischen Möglichkeiten ihres Schiffes konnte das nicht schwierig sein.
    Doch der Fragmentraumer hing unbeweglich hinter uns im Raum. Kein Triebwerk feuerte, und die Ortung zeigte keine nach außen gerichtete energetische Aktivität an.
    Abermals spielten die Computerkontrollen verrückt. Die GHOST war höchstens noch hundert Kilometer von der Oberfläche des Gasriesen entfernt, der bereits den gesamten vorderen Blickwinkel ausfüllte.
    Plötzlich schalteten sich alle Bordsysteme auf Null.
    Die Oberfläche des Planeten wuchs gleich einer massiven Stahlwand heran und scheinbar in die Zentrale hinein.
    In dem Augenblick, in dem ich mit meinem Leben abschloß, sah ich eine helle Lichterscheinung über die Planetenoberfläche huschen. Dann wurde es schlagartig finster.
    Zuerst nahm ich an, ich sei tot und meine freigewordene Seele würde durch das Nichts schweben. Aber dann hörte ich ein lautes Räuspern und das Scharren von Füßen.
    „Teufel oder Engel?" fragte ich.
    „Weiß ich doch nicht!" antwortete Galtos Stimme. „Ich habe weder Hörner noch Flügel. Warum schalten Sie nicht die Außenbordscheinwerfer ein, Captain a Hainu? Man kann ja bei der Dunkelheit nichts sehen."
    Zu meinem Erstaunen flammten sie sofort auf. Ihre grellen Lichtkegel badeten die Wände eines Felsendoms in gleißende Helligkeit. Anscheinend war die GHOST in einer riesigen Felsenhöhle gelandet. Wie das möglich gewesen war, das entzog sich allerdings meiner Kenntnis.
    Das von den Felswänden reflektierte Licht spiegelte sich auf den blanken Deckenplatten der Schaltpulte und den toten Bildschirmen und schuf innerhalb der Steuerkanzel eine Helligkeit, die ungefähr derjenigen der früheren terranischen Mittsommernächte entsprach.
    Ich sah, daß Quohlfahrt sich erhoben hatte und den leeren Kontursessel abtastete, in dem Rorvic seinen „Kaffee" getrunken hatte.
    „Es ist zwecklos, Galto", sagte ich. „Glauben Sie mir, der Commander kann sich tatsächlich verwandeln und verschwinden.
    Ich bin sicher, daß er sich im Bordcomputer verkrochen hat."
    Erneut probierte ich die Schaltungen des Manuellsystems durch. Es war nichts zu machen. Außer den Scheinwerfern funktionierte nicht ein einziges System.
    Im nächsten Moment fiel mir siedendheiß ein, was das - außer der Folge, daß wir nicht starten konnten - bedeutete.
    „Wir müssen frische Luft von draußen hereinlassen und Durchzug machen", erklärte ich. „Die Sauerstoffversorgung im Schiff funktioniert nicht, weil die Umwälzanlagen ausgefallen sind. Wir können ersticken, obwohl die Sauerstofftanks fast voll sind."
    „Hoffentlich befindet sich draußen eine atembare Atmosphäre", meinte Galto Quohlfahrt. „Wo sind wir eigentlich, und wie sind wir hingekommen?"
    „Darüber lassen sich nur Spekulationen anstellen", erwiderte ich. „Um Fakten zu erhalten, müssen wir hinaus und uns umsehen. Ich hoffe, die Höhle hat einen Ausgang, so daß wir sie verlassen können."
    „Und was wird aus Commander Rorvic?" erkundigte sich Galto.
    Ich zuckte die Schultern.
    Wahrscheinlich würde Dalaimoc Rorvic eine Halluzination bleiben, bis er den Kontakt mit seinem Wunderamulett, dem Bhavacca Kr'a, kam. Und ich hatte keinen blassen Schimmer, wo sich die Scheibe aus Trochat befand. Möglicherweise hatte Rorvic sie an Bord der SOL zurückgelassen.
    Ich spürte ein Frösteln auf der Haut.
    Wenn es mir nicht gelang, das Amulett wiederzubeschaffen und in Kontakt mit der Halluzination namens Rorvic zu bringen, mußten wir vielleicht bis zu unserem Tode auf diesem Planeten bleiben - und das konnte noch viele Jahrzehnte dauern ...
    „Kalt ist es hier", sagte Galto, kurz nachdem er die Space-Jet verlassen hatte.
    Ich nickte.
    Für mich war es nur

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