0754 - Zwischenspiel auf Rolfth
alles klappt. Tritt dann doch ein Defekt auf, wird er wissen, daß sich jemand an der Anlage zu schaffen gemacht hat. Dann fällt sein Verdacht zuerst auf uns."
„Vielleicht doch nicht", warf Llamkart ein. „Wir müssen es so einrichten, daß der Verdacht der Laren auf die zurückgebliebenen Hyptons fällt."
„Wie sollen wir das einrichten?" fragte Sorgk.
„Wenn das Minderungsfeld arbeitet, müssen die Hyptons deutliche Symptome irrealen Verhaltens oder echte Kraokheitssymptome zeigen", erklärte Sorgk.
„Das wäre nützlich", gab Tallmark zu. „Aber wenn die Hyptons uns diesen Gefallen nicht tun, was dann? Ich bezweifle, daß die Minderung der 5-D-Konstante von ihnen überhaupt bemerkt wird."
„Jeder von uns trägt in seiner Medotasche eine Dose mit Vlyrt-Staub", sagte Sorgk. „Wenn wir uns auf unserer geheimen Zentralwelt in Balayndagar aufhielten, wurden wir manchmal von Szaarts, diesen vampirischen Kleinechsen, überfallen. Dann genügte es, eine Prise Vlyrt-Staub in die Luft zu blasen, um die Szaarts so zu verwirren, daß sie uns nicht mehr wahrnahmen.
Wenn der Staub auch bei den Hyptons wirkt, haben wir schon gewonnen."
„Der Gedanke ist gut", meinte Tallmark bedächtig. „Ich werde Splink, Zartrek und Pragey damit beauftragen, die Arbeit der Laren an den Minderungsprojektoren ständig zu überwachen.
Sobald die Projektoren eingeschaltet werden, müssen sie uns benachrichtigen. Dann gehen wir zu den Hyptons und verabreichen ihnen eine Dosis Vlyrt-Staub."
Gemeinsam mit seinen beiden Freunden kehrte er in die Station zurück. In der Ferne konnte er Arbeitstruppen stehen sehen, die dabei waren, in einem weiten Kreis um die Station herum seltsame Geräte zu montieren. Wahrscheinlich waren das die Minderungsprojektoren.
In der Station angekommen, unterrichtete Tallmark Splink, Zartrek und Pragey leise über ihren Sonderauftrag. Die drei Kelosker brachen sofort auf. Da sich alle Kelosker in dem weiten Bereich von Station und Raumhafen frei bewegen durften, stießen sie nicht, auf Schwierigkeiten.
Mit der allen Keloskern eigenen Geduld bewegten sie sich schwerfällig durch das Gelände und beobachteten, wie die Arbeiten an den Projektoren vorangingen. Die larischen Techniker arbeiteten sicher und zügig. Es sah so aus, als könnten die Projektoren noch am selben Tag in Betrieb genommen werden.
Splink und seine beiden Freunde patrouillierten gerade in der Nähe des riesigen Gletschers, der vor der Station von automatisch arbeitenden Desintegratoren ständig auf Distanz gehalten wurde, als ein großer SVE-Raumer zur Landung ansetzte.
„Der Jahrestag soll doch erst morgen zu Ende gehen", sagte Zartrek. „Aber es scheint, als kehrte ein Teil der Hyptons vorzeitig zurück."
„Das ist keines der Raumschiffe, mit denen die Hyptons nach KerlamaInKross geflogen wurden", erwiderte Splink. „Diese Schiffe waren viel kleiner."
„Für den Flug nach KerlamaInKross braucht man auch keine Großraumschiffe", meinte Pragley. „Die Entfernung beträgt ja nur siebenundachtzig Lichtjahre. Das dort aber ist ein ausgesprochenes Fernraumschiff."
„Ein Fernraumschiff!" stieß Zartrek entsetzt hervor. „Wir sind verloren! Freunde, das Schiff dort ist kein anderes als das, was zur Heimatgalaxis der Laren aufbrach! Jetzt ist es zurückgekehrt - und mit ihm kommen die Informationen, die unser falsches Spiel aufdecken werden!"
„Wir müssen die Freunde warnen", sagte Splink.
„Zu spät!" erwiderte Pragey resignierend. „Seht, dort! Vor dem Eingang zu unserer Wohnsektion fährt eben ein Gleiter voller Laren vor. Wahrscheinlich will Hotrenor-Taak uns alle verhaften lassen.
Er kann ja die verräterischen Informationen schon beim Anflug des Fernraumschiffs über Funk erhalten haben."
Wie gehetzt sahen sich die drei Kelosker um. Ihre Gehirne wurden von Panik überflutet, so daß sie nicht mehr vernünftig denken konnten.
„Wir müssen fliehen!" rief Zartrek und deutete auf die Gletscherwand, die durch die ständige Bearbeitung mit Desintegratoren wie mit einem riesigen Messer abgeschnitten wirkte. „Dort ist ein Höhleneingang freigelegt worden. Es ist für uns die einzige Möglichkeit, den Laren zu entkommen."
Er wartete keine Antwort ab, sondern watschelte sofort los.
Nach kurzem Zögern folgten ihm seine Freunde, ohne daran zu denken, daß ihre Flucht die Laren erst recht mißtrauisch machen mußte - vorausgesetzt, ihr Fehlen wurde entdeckt.
8.
Tako Kakuta - beziehungsweise sein geistiges Ich -
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