Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0757 - Welt ohne Menschen

Titel: 0757 - Welt ohne Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
würden bestimmte Phänomene auftreten, die hier völlig fehlen."
    „Sicher, sicher!" brummte das vierbeinige Wesen. „Es war auch eben nur eine Idee."
    In diesem Augenblick schlug die Alarmanlage dreimal.
    Langur glaubte sicher zu sein, daß sie sich in einem der kleinen Türme befand.
    „Acht, eins, zwei, drei!" erinnerte sich Langur. „Es muß doch ein bestimmter Sinn in diesen Signalen liegen."
    „Ich habe etwas festgestellt", informierte ihn der Rechner. „Die Signale kommen in regelmäßigen Abständen. Zwischen dem Achter- und dem Einersignal lag genau die gleiche Zeitspanne wie zwischen dem Einer und dem Zweiersignal. Auch der zeitliche Abstand zwischen dem Zweier- und dem Dreiersignal entspricht den anderen Zeitintervallen."
    „Gut", sagte der Forscher beherrscht. „Wir werden das Rätsel dieser seltsamen Alarmanlage sicher nicht so leicht lösen.
    Signale, die eine Warnung darstellen, werden in der Regel spontan und zu jeder Zeit ausgelöst."
    „Vielleicht ist es kein Warnsystem!"
    „Daran habe ich auch bereits gedacht." Langur beobachtete die Vorderfront der Gebäude, die sich rechts an das Zentrum anschlossen.
    Plötzlich stieß er einen schrillen Pfiff aus.
    „Da war etwas!" stieß er erregt hervor. „An einem der oberen Eingänge. Ich habe deutlich eine Bewegung erkennen können."
    „Kannst du noch etwas sehen?"
    „Nein!"
    „Dann war es vielleicht eine Sinnestäuschung."
    „Ich weiß, wann ich mich getäuscht habe", versetzte Langur verdrossen.
    „Vielleicht waren es ein paar dieser geflügelten Tiere."
    „Möglich", Langur sprach gedehnt. „Aber ich glaube, daß es etwas anderes war."
    „Woran denkst du? Ich brauche Informationen."
    „Jetzt nicht!" lehnte Langur ab. „Ich will nicht, daß wir uns auf eine falsche Spur begeben."
    Er war so erregt, daß er sich nicht auf ein korrektes Gespräch mit LOGIKOR konzentrieren konnte. Was immer er für einen kurzen Augenblick gesehen hatte, hielt sich im Innern der Gebäude auf.
    Gab es vielleicht doch noch lebende Angehörige des unbekannten Volkes auf dieser Welt? Ein einzelner Fremder konnte in der Lage sein, das Rätsel von Langurs Herkunft zu klären.
    Dieser Gedanke war es, der den Forscher in Erregung versetzte.
    Nachdenklich sagte er: „Das MODUL, die HÜPFER, LOGIKOR und ich - das sieht wie ein komplexes robotisches System aus."
    „Die alte Frage!" sagte LOGIKOR. „Sie beschäftigt dich noch immer."
    „Du weißt keine Antwort darauf!"
    „Wie könnte ich? Ich habe nicht mehr Informationen als du!"
    „Ich könnte in diesem scheinbar geschlossenen System ein Anachronismus sein - ein organisches Wesen!" sagte Langur beinahe beschwörend.
    „Es spricht nichts dagegen und nichts dafür."
    „Sehr aufschlußreich!" Langur verfiel in einen spöttischen Tonfall, obwohl das gegenüber einer Rechenkugel völlig absurd war. „Setzen wir einmal voraus, daß wir hier doch noch ein lebendes Intelligenzwesen finden. Es müßte in der Lage sein, zu beurteilen, ob ich ein Roboter oder ein organisches Wesen bin."
    „Aber nur von seinem Standpunkt aus."
    Langur pfiff abfällig.
    „Vielleicht ist die Kaiserin von Therm nur ein fiktiver Begriff, LOGIKOR. Ein Name, der uns einprogrammiert wurde, um eine Herkunft vorzutäuschen, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existiert. Vielleicht ist das MODUL unser aller Ursprung."
    „Das MODUL? Eine gigantische Robotforschungsstation! Sie muß von jemand geschaffen worden sein."
    Die ganze Zeit über hatte Langur die oberen Eingänge beobachtet. Für ein geflügeltes Wesen war es sicher einfach, sie zu erreichen, aber Langur hätte an der Außenwand des Gebäudes hinaufklettern müssen, ein Unternehmen, für das er nicht die körperlichen Voraussetzungen mitbrachte.
    Es gab jedoch eine andere Möglichkeit.
    Er konnte mit der HÜPFER dicht an einen der oberen Eingänge heranfliegen und aus der Schleuse in das Gebäude springen.
    Doch davon wollte er erst später Gebrauch machen. Zunächst einmal würde er die unteren Eingänge untersuchen. Vielleicht fand er in den dahinter liegenden Räumen Hinweise auf das Verbleiben der Unbekannten.
    Er schloß seine Greifklaue um LOGIKOR und schob ihn in die Tasche.
    „Es ist nicht klug, mich jetzt wegzustecken!" protestierte der Rechner.
    „Still!" befahl Langur.
    Er bewegte sich auf das Hauptgebäude zu. In seinem Bewußtsein regte sich der Wunsch, einfach umzukehren und mit der HÜPFER wieder zu starten. Die ganze Sache entwickelte sich nicht so, wie der

Weitere Kostenlose Bücher