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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er dir auch nicht gesagt, was er wollte.«
    »So ist es«, erwiderte sie brummig.
    Glendas Verhalten stand im krassen Gegensatz zu ihrem Outfit. Sie trug eine moderne Tupfenbluse und dazu eine weiße, eng geschnittene Hose. Das Haar hatte sie kürzer schneiden lassen. Man konnte die Frisur als flott bezeichnen.
    Suko hatte sich mittlerweile um den Kaffee gekümmert. Er trug die beiden Tassen in unser Büro.
    Seit einiger Zeit schon verzichtete er auf den Tee im Büro. Den kochte er sich lieber zu Hause.
    Wir ließen die Verbindungstür offen, setzten uns hin und taten zunächst einmal nichts. Beide kamen wir uns vor wie Läufer, die schon in den Startlöchern lauerten, aber nicht wußten, wann endlich der Mann mit der Pistole kam.
    »Sieht nicht gut aus«, sagte mein Freund und trank die ersten Schlucke.
    »Du meinst, daß Sir James noch nicht hier ist.«
    »Vielleicht.«
    »Er wird noch kommen. In den letzten Tagen war er auch nie besonders pünktlich.«
    »Das stimmt schon«, murmelte mein Freund. Er verengte die Augen, als er nachdachte. »Aber hast du ihn mal genau beobachtet?«
    »Nein, dazu hatte ich keine Zeit.«
    »Aber ich habe es getan. Er war ziemlich geistesabwesend und nachdenklich zugleich. Als wäre er dabei, immer wieder über ein bestimmtes Problem nachzudenken.«
    »Das ist doch klar.« Ich zündete mir eine Zigarette an. Die erste an diesem Morgen. »Er hat mit sich selbst und mit den Folgen seiner Tat genug zu tun. Er wird darüber wahrscheinlich immer nachdenken. Das kann Jahre dauern.«
    »Vielleicht denkt er auch über eine andere Sache nach.«
    »Worüber?«
    »Die Demission, John. Sir James hört auf. Er läßt sich in Pension schicken.«
    Ich hob meine Augenbrauen und wollte dagegensprechen, aber mir fiel nichts ein.
    »Stimmst du mir zu?«
    »Ungern.«
    »Ist aber nicht völlig aus dem Nichts gegriffen.«
    Ich nickte. »Ja, das kann alles sein, Suko.« Ich trank und rauchte. »Außerdem wird es sicherlich einige zweibeinige Hyänen geben, die nur darauf warten, den Job übernehmen zu können. Die sind dann wie die Teufel, und reiben sich schon jetzt die Hände, wenn sie daran denken, daß Sir James nicht mehr auf seinen Stuhl zurückkehrt. Wie dem auch sei, wir können nicht die Hände in den Schoß legen und einfach nur abwarten. Wir müssen versuchen, ihn aus dieser Lage herauszuholen. Und jetzt höre genau zu, das ist mir vorhin nämlich eingefallen.«
    »Was denn?« fragte Glenda, die das Zimmer betreten und meine letzten Worte gehört hatte.
    »Wenn alle Stricke reißen, da habe ich mir gedacht, daß wir uns mit einem Spezialisten in Verbindung setzen.«
    »Die sind schon gerissen«, sagte Glenda. Sie lehnte an der Wand und nickte, wobei sie aufpassen mußte, daß sie keinen Kaffee verschüttete, denn sie hielt die Tasse in der Hand. »Für mich sind die Stricke bereits durchtrennt. Sir James Powell ist längst nicht mehr derjenige, der er einmal war. Er ist…«
    »Das wissen wir«, unterbrach ich ihren Monolog. »Deshalb kam ich auf die Idee. Aber wenn du immer redest, komme ich nicht dazu, sie darzulegen.«
    »Ja, schon gut. Ich höre.«
    »Ich dachte da an einen bestimmten Spezialisten«, erklärte er und drückte die Zigarette aus. »Nicht direkt an einen Arzt, wie man hätte annehmen können, sondern an einen Spezialisten.«
    »Wie toll.«
    »Hör auf, Glenda, und hör mir zu. Es ist kein Mediziner. Ich habe an einen Hypnotiseur gedacht.«
    Vier Augen schauten mich an, als hätte ich etwas furchtbar Schlimmes erzählt. Suko räusperte sich leicht, und Glenda konnte das Erstaunen aus ihrem Gesicht nicht verdrängen.
    »Noch mal, John, oder habe ich mich verhört.« Sie stellte die leere Tasse ab. »Du hast dich wirklich nicht versprochen und meinst damit einen Hypnotiseur?«
    »Ja, genau ihn.«
    »Das ist ein Hammer.« Sie holte durch die Nase Luft und schüttelte den Kopf. »Darüber komme ich nicht hinweg. Wie… wieso denkst du an einen derartigen Typen?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Ich rede hier nicht von einem Typen, sondern von einem Menschen, der seine Kunst auf wissenschaftlicher Ebene betreibt. Das ist kein Typ, kein Scharlatan, und ich weiß auch, daß es solche Leute gibt.«
    »Wo denn?«
    »Die lassen sich auftreiben.«
    Glenda nahm den dritten Stuhl, setzte sich und schlug ihre langen Beine übereinander. Dann schaute sie Suko an und sagte mit leiser Stimme: »Sag du doch mal was dazu.«
    Er hob die Schultern. »Zuerst war ich erstaunt, aber John scheint

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