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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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junge
Damen saßen. Sie gaben Karten an die Besucher aus. Der Eintritt pro Person
kostete fünf Dollar. Einige tausend Dollar pro Nacht kamen hier zusammen. Um
diese Zeit herrschte nicht mehr der Andrang wie zwischen zwanzig und
zweiundzwanzig Uhr, wenn die Disko ihre Pforten öffnete. Dann standen die
Besucher oft Schlange. Links und rechts neben der Schwingtür, etwa fünf
Schritte von dem Glaskasten entfernt, waren zwei kräftige junge Männer als
Aufpasser postiert. Sie sortierten die Besucher schon vor. Nicht jeder, der
wollte, durfte auch in James Disco. Äußere Erscheinung und Kleidung
wurden taxiert. Guillas passierte die Schwingtür. Von der Kasse löste sich in
diesem Moment ein junger Mann mit seiner Freundin. Sie liefen Guillas fast in
die Arme. Fred Guillas schien das Paar nicht richtig wahrzunehmen. Sein Blick
wirkte verschleiert, er schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. Wie ein
Blitz aus heiterem Himmel traten die Ereignisse ein.
    In dem Glaskasten schien in dieser Sekunde eine Bombe
zu explodieren. Es war weder eine Detonation zu hören, noch ein Feuerstrahl zu
sehen. Dennoch flogen die gläsernen Wände auseinander, wurden knirschend
auseinandergedrückt und segelten durch das popfarben angestrichene Foyer. Die
gläsernen Wandverkleidungen hatten durchweg eine Höhe von dreieinhalb Metern
und waren knapp zwei Meter breit. Die Scheiben rissen mitten entzwei und jagten
mit ungeheurem Tempo kreuz und quer durch die Luft. Die beiden Kassiererinnen
wussten nicht, wie ihnen geschah. Sie schrien schrill auf, bedeckten instinktiv
mit den Händen den Kopf und warfen sich unter Tisch und Stuhl, um dem zu
erwartenden Splitterhagel zu entgehen. Die beiden Türwächter zogen die Köpfe
ein, als die scharfkantigen, riesigen Geschosse auf sie zukamen. Da war Fred Guillas
auch schon in der Kammer, die eben noch ringsum mit Glas verkleidet war und
jetzt völlig frei vor ihm lag. Neben dem Tisch stand die Kassette, in der sich
das Geld befand. Einige tausend Dollar, bereits abgezählt und gebündelt, konnte
er sofort nehmen.
    Er griff ein zweites und drittes Mal zu und stopfte
einige hundert lose Scheine in seine Taschen. Das Ganze war das Werk weniger
Sekunden. Die beiden Mädchen bekamen den Raub mit und schrien wie wild. Die
beiden Türwächter kriegten ihn mit und konnten doch nichts unternehmen. Die in
der Luft weiter zerbrechenden Glasflächen wurden zu gefährlichen Waffen. Und zu tödlichen! Die jungen Männer versuchten noch, sich in Sicherheit zu
bringen. Dem einen gelang es, zur Seite zu springen und sich dann sofort zu Boden
fallen zu lassen. Für den zweiten endete die unheimliche Situation tragisch.
    Er wurde von zwei großen spitzen Glasteilen wie von
Lanzen durchbohrt und brach röchelnd zusammen. Auch Jonathan Harkley geriet in
die Schusslinie. Der PSA-Nachrichtenmann konnte unter einem scharfkantigen
Glasgeschoss hinwegtauchen. Er war flink und wendig, aber er war schon zu weit
draußen auf dem vor dem Haupteingang liegenden Korridor, um sich noch
rechtzeitig hinter der Schwingtür in Sicherheit bringen zu können.
    Eine mehrfach ausgebrochene Scheibe, die einen
Durchmesser von knapp einem Meter hatte, sauste mit ungeheurer Geschwindigkeit
und großer Wucht über ihn hinweg. Harkley spürte den Luftzug und einen kurzen
brennenden Schmerz am Hinterkopf. Wie ein Messer rasierte die scharfkantige
Fläche bei diesem Tempo ein Stück seiner Kopfhaut ab. Blut spritzte aus den
dicht unter der Haut liegenden Gefäßen. Es lief seinen Nacken hinab, die Ohren
entlang. Auf den Boden... Weg aus der Schusslinie!
    Denken und Handeln waren eins. Was hier geschah, ging
nicht mit rechten Dingen zu und erforderte die ganze Aufmerksamkeit, so dass
Fred Guillas ohne besondere Eile das Gebäude mit seinem Diebesgut verlassen
konnte. In dem Foyer vor der Schwingtür zur Disko war der Teufel los. Riesige
Splitter zischten durch die Luft. Hunderte gefährlicher Brocken waren
gleichzeitig unterwegs. Und einem von ihnen fiel Jonathan Harkley zum Opfer.
Die Kante der Scheibe erwischte ihn in ganzer Länge und fraß sich wie ein
Sägeblatt in seinen Brustkorb. Der Nachrichten-Agent brach zusammen, war aber
nicht auf der Stelle tot.
    Aus dem Innern der Disko erschollen Schreie und
mischten sich in das Krachen und Splittern der Scherben, die gegen Decke, Wände
und Tür flogen und weitere ahnungslose Besucher der Disko, die herauswollten,
verletzten. Zum Teil erheblich. Harkley kroch über den mit Glasscherben

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