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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ihn.
    »Ich mach den nächtlichen Spaziergang um den
Häuserblock mit«, meinte sie.
    »Und ich weiche nicht mehr von deiner Seite.« Diese
Aussage musste sie jedoch schnell korrigieren. Sie kamen an eine etwa drei
Meter hohe Mauer, hinter der ein Teil des Hofes lag, der zu dem Wohnhaus
gehörte, in dem die Guillas lebten. Eine Tür gab es darin nicht. Wahrscheinlich
war der Hof durch eine Einfahrt von der hinten liegenden Straßenseite zu
erreichen. Aber diese Einfahrt war versperrt. Larry erklomm geschickt die
Mauer. Morna hätte sie nicht minder flink erklimmen können. Aber sie nahm
Rücksicht auf ihre Garderobe.
    »Das Kleid ist zu eng, ich weiß«, sagte Larry halblaut
in die Tiefe. »Da kann man nicht so große Schritte machen... Warte da unten
schön damenhaft auf mich und lass dich in der Zwischenzeit nicht von fremden
Männern ansprechen oder gar mitnehmen...«
    Als er von seiner Inspektion des düsteren Hinterhofes
zurückkehrte, von der er sich Aufklärung darüber versprochen hatte, ob es
vielleicht möglich war, durch die rückwärtige Tür ins Haus zu gelangen, erlebte
er eine böse Überraschung. Morna Ulbrandson war verschwunden!
     
    ●
     
    »Morna?« Er blickte die Straße entlang. Die Schwedin
war nirgends zu sehen. Larry sprang auf den Gehweg und kam federnd auf. Dann
lief er die Straße zurück, wo sein Lotus stand. Auch dort war Morna nicht zu
finden. Unruhe ergriff ihn. Morna war zu manchem Scherz aufgelegt. Den
Gedanken, dass die Kollegin, einer plötzlichen Laune nachgebend sich irgendwo
in einer Toreinfahrt oder einem Hauseingang versteckte, hatte er nur flüchtig.
    »Morna?« Noch mal rief er. Wie unter innerem Zwang
kehrte er in die Seitenstraße zurück. In der Stille glaubte er eine unendliche
ferne Stimme zu vernehmen. Bildete er sich das nur ein? Angespannt blickte
X-RAY-3 die Straße entlang und die Fassaden der Häuser empor. Zwei Autos
rauschten an ihm vorüber und schluckten das unendlich ferne Rufen. Eine helle,
kaum wahrnehmbare Stimme!
    Plötzlich fuhr der PSA-Agent zusammen wie unter einer
kalten Dusche. Er sah etwas.
    »Morna?!« Er wollte nicht glauben, was seine Augen
wahrnahmen. An einem modernem Büro- und Bankgebäude, das fünfzehn Stockwerke
hoch war, registrierte er im Schein der Gebäudebeleuchtung mehr zufällig eine
kaum erkennbare Bewegung. Oben am Rand des Flachdaches hing ein Mensch!
Es war eine Frau. Mehr konnte er nicht erkennen. Aber er wusste es auch so: Es
konnte sich nur um Morna handeln. Die Szene, die er hier erlebte, erinnerte ihn
frappierend an jene, die Fred Guillas ihm am Abend zuvor in allen Einzelheiten
aus seiner Kindheit erzählt hatte.
    Morna hing am Dachrand und hielt sich dort mit bloßen
Fingern fest. Es war müßig darüber nachzudenken, wie sie hinauf gekommen war.
Sie war auf alle Fälle oben und nur kurze Zeit in der Lage sich in diesem
Zustand zu halten. In der nächsten Minute konnten die Kräfte sie verlassen, und
X-GIRL-C rutschte ab. Larry spurtete los, er jagte auf das beleuchtete
Bankgebäude zu. In der großen Halle, durch die verschlossene Glastür
wahrnehmbar, befand sich so etwas wie eine Rezeption. Dort saß ein Mann und
blätterte in einer Zeitung. Larry Brent trommelte wie von Sinnen gegen die Tür.
    Der Nachtwächter, der in regelmäßigen Abständen durch
das riesige Haus patrouillierte, blickte auf. »Schnell!«, brüllte Larry.
»Dort oben ist jemand auf dem Dach... Beeilen Sie sich, öffnen Sie mir! Wir
müssen die Frau retten...« Der Mann erhob sich. Man sah ihm an, dass er nicht
so recht glaubte, was der Blonde ihm da erzählte. Wahrscheinlich ein
Betrunkener, der sich einen Scherz erlaubte...
    Der Nachtwächter öffnete die Tür bis auf einen Sicherheitsabstand.
»Gehen Sie schon weiter, Mister! Erzählen Sie Ihre Sensationsgeschichte jemand
anderem, aber nicht mir.«
    »Ich sage die Wahrheit, so glauben Sie mir doch.
Kommen Sie heraus! Sehen Sie selbst!« Er riss kraftvoll die Tür auf. »Das ist
kein Überfall, Sie können mir voll vertrauen.« X-RAY-3 war schneller als der
Nachtwächter. Wäre er ein Gangster gewesen, der die Absicht gehabt hätte, den
Mann unter einem Vorwand an die Tür zu locken, wäre das Spiel jetzt schon
anders gelaufen. Larry bedrohte den Wächter nicht, deutete nach oben, und sein
Herz schlug einige Schläge schneller, als er die Schwedin in luftiger Höhe am
Dachrand hängen sah. Aus eigener Kraft war sie nicht in der Lage, sich noch
hochzuziehen. Der Nachtwächter erbleichte. »Um

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