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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und
Splittern bedeckten Boden. Der Nachrichtenmann schnitt sich dabei die Finger
auf, aber er spürte die Schmerzen schon nicht mehr. Wie durch einen wabernden
Nebel erblickte er die ängstlichen Gesichter der beiden Mädchen, die sich unter
der Tischplatte verkrochen hatten.
    Der einundvierzigjährige Mann zog mit zitternder Hand
den Telefonhörer herunter und drückte die Tasten. Es war die Nummer, die ihn
mit dem Büro von X-RAY-1 verband. Der geheimnisvolle Leiter der PSA hielt sich
zu dieser vorgeschrittenen Stunde jedoch nicht mehr in der PSA-Zentrale auf.
Die Computer, die alle eingehenden Telefonate direkt an X-RAY-1 überwachten und
aufgrund der eingegebenen Fälle nach ihrer Dringlichkeit einstuften, gaben den
Ruf in die Privatwohnung des PSA-Leiters umgehend frei.
    Die Telefonnachricht, die Jonathan Harkley in den
letzten Minuten vor seinem Tod noch geben konnte, wurde nicht nur auf Band
aufgezeichnet. Sie erreichte auch noch X-RAY-1 direkt. In einer geräumigen
Mietwohnung in der Lexington Ave wurde ein Mann beim ersten Klingelzeichen des
Telefons wach. Mit sicherem Griff hob er den Hörer von dem Spezialapparat, der
auch auf Funk ansprach. Nachrichten, die PSA-Agenten über ihren Sender aus
aller Welt hereingaben, konnten so zu jeder Tages- und Nachtzeit von X-RAY-1
ganz aktuell entgegengenommen werden. Manche Dinge erforderten augenblickliche
Entscheidungen. So auch diese. Harkley konnte nur noch Wortfetzen von sich
geben, aber sie reichten, um den blinden Mann, der die PSA gegründet hatte und
sicher führte, in Kenntnis zu setzen. X-RAY-1 informierte über Funk sofort
seinen besten Mann, durch den der Stein bereits ins Rollen gekommen war.
    Larry Brent war auf dem Nachhauseweg. Im Lotus neben
ihm saß Morna Ulbrandson, als er den Funkruf seines unbekannten Chefs
beantwortete. Die Stimme aus den winzigen Lautsprechern der Weltkugel, die er
als Ring trug, klang ernst und besorgt. »Fred Guillas ist als auslösender
Faktor der Vorgänge in der Disko zu betrachten, X-RAY-3. Begeben Sie sich
umgehend dorthin! Guillas ist entkommen. Wir müssen alles daransetzen, um
diesen Mann wiederzufinden. Mit seinem einundzwanzigsten Geburtstag scheint
eine Barriere gefallen zu sein, die ihm bis zu diesem Zeitpunkt offenbar selbst
unbekannt war...«
    »Okay, Sir. Ich bin schon auf dem Weg dorthin.«
    Morna lehnte sich seufzend zurück. »Das ist der
aufregendste Geburtstag meines Lebens«, sagte sie leise. »Ich habe mir den
Ausklang eigentlich ruhiger vorgestellt.«
    »Das war vielleicht auch ein Irrtum, Schwedenmaid«,
entgegnete er nachdenklich. Er stieß rückwärts in eine Einbahnstraße, wendete
und fuhr dann fast zur Hälfte die Strecke, die er bereits hinter sich gebracht
hatte, wieder zurück.
    Die Leuchtreklame von James Disco war grellbunt
und fiel dem Betrachter schon von weitem ins Auge. In dieser Vergnügungsstraße
war es einfach notwendig, dass der eine den anderen mit auffälligen
Werbeaufschriften übertrumpfte. Flackernd bunte Lichter ergaben ein
langbeiniges, sich aufregend bückendes Girl, deren roter Minirock immer wieder
nach oben flog. In der Straße war einiges los. Das kam nicht nur daher, dass
hier viele Kinos, Kabaretts und Lokale lagen, sondern auch davon, dass direkt
vorm Eingang zu James Disco mehrere Polizeiwagen mit flackernden
Rotlichtern standen. Polizisten sperrten den Eingang zur Disko ab, vor dem sich
eine Menschentraube gebildet hatte. Larry kam zur gleichen Zeit in der Straße
an, als ein dunkler Chevy auf der gegenüberliegenden Straßenseite, halb auf dem
Bürgersteig, hielt. Beamte in Zivil stiegen aus und eilten in die Disko.
Irgendwer hatte inzwischen die Mordkommission informiert.
    Die Männer von der Spurensicherung waren bereits bei
der Arbeit. Larry und Morna schmuggelten sich unter die drängende Menge. In dem
allgemeinen Durcheinander achtete niemand auf sie. Aufgeregte Stimmen waren zu
hören. Aus dem Quäken, das aus den Lautsprechern der Funksprechgeräte drang,
ließ sich entnehmen, dass die Polizei inzwischen eine Ringfahndung nach einem
etwa zwanzigjährigen jungen Mann eingeleitet hatte. Er konnte genau beschrieben
werden. Es gab genügend Zeugen. Es war der Name des Mannes, der die Kasse
ausgeraubt und auf unerklärliche Weise den Glaskasten vor dem Haupteingang wie
eine Seifenblase hatte platzen lassen. Kein Schuss war gefallen, es hatte keine
Schlägerei gegeben, es war kein Dolch gezückt und keine Bombe zur Explosion
gebracht worden. Aber in der Vorhalle

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