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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lachte laut ins Mikrofon hinein.
    „Hohohohoho, meine Damen und Herren. Sicher haben Sie gemerkt, daß wir uns einen kleinen Scherz mit Ihnen erlaubt haben. Ich habe kein Beidhandschwert geschluckt, sondern dieses mit einem kleinen Taschenspielertrick mit einer Schlange vertauscht. Ja, auch in unserem Metier muß man vielseitig sein, oder gerade in unserem Metier. Das Unerwartete, der Gag, ist Trumpf."
    Die verwirrten Zuschauer beruhigten sich. Sie begannen Beifall zu klatschen. Raffael Amalfi neigte ein paarmal den Kopf; eine Verbeugung konnte er mit seinem vollen Magen schlecht machen.
    Jayne, seine Assistentin, brachte nun zwei große Emailleschüsseln. Raffael Amalfi spie zu den Klängen der Operettenmusik alles hinein, was er im Magen hatte. Die Zuschauer staunten und selbst Coco fielen fast die Augen aus dem Kopf.
    Da purzelte ein Warenlager an Rasierklingen und Nägeln heraus, Glasscherben en gros, Spanische Reiter und Stacheldraht. Ein paar Dolche folgten, und Raffael Amalfis Bauch war immer noch geschwollen wie der einer Schwangeren im neunten Monat. Dann schoß eine Fontäne aus seinem Mund zur Decke hinauf. Jayne brachte ein Aquarium, und Amalfi spie ein paar Liter Wasser einschließlich Goldfischen hinein. Die Goldfische lebten noch und schwammen munter umher.
    Der Beifall der Zuschauer war frenetisch. Raffael Amalfi nahm die Hand seiner Assistentin und verbeugte sich. Aus den Lautsprechern dröhnten ein paar Tuschs, dann war die Vorstellung zu Ende. Die Zuschauer begannen, das Hundertachtzig-Mann-Zelt zu verlassen.
    Raffael Amalfi nahm sich nicht einmal die Zeit, sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Er eilte zu Coco, nahm sie bei den Händen und zerquetschte sie fast bei seiner Umarmung.
    „Coco, das ist aber eine Überraschung, daß ich dich hier treffe! Das hätte ich nie und nimmer gedacht." Er hielt sie von sich ab und hatte sie im nächsten Augenblick aber schon wieder in die Arme geschlossen.
    „Gut siehst du aus! Ein bißchen mager für meinen Geschmack, aber doch - hm, gut gewachsen. Wie kommst du hierher? Was macht Dorian Hunter? Ist er hier? Erzähle, erzähle!"
    Die üppige Blondine im Hintergrund räusperte sich. Raffael Amalfi beendete seine überschwengliche Begrüßung. Er war ein Mann um die Fünfzig, gedrungen, stämmig, beliebt und bärenstark. Raffael war das Oberhaupt einer Zigeunersippe. Sein Gesicht war rund, und er hatte eine Narbe auf der rechten Wange, dichte, schwarze Locken und einen dunklen Teint. Links trug er einen goldenen Ohrring, an seinen Fingern funkelten Ringe.
    „Coco Zamis!" sagte er wieder und schüttelte den Kopf. „Ich kann es gar nicht fassen."
    „Wir müssen in Ruhe irgendwo reden, Raffael", sagte Coco. „Hier gehen ungeheuerliche Dinge vor. Aber die Bühne dürfte nicht der geeignete Ort zu einem Gespräch sein."
    Ein Schatten überflog Raffael Amalfis Gesicht. Die Wiedersehensfreude hatte ihn vergessen lassen, daß er sich noch vor kurzem in Lebensgefahr befunden hatte. Der Biß der Giftschlange hätte ihn unweigerlich getötet.
    Er schaute auf die Lanzenschlange, und seine Miene wurde ernst.
    „Wir wollen aufräumen und das Zelt schließen," sagte er. „Dann reden wir. Ich darf vorstellen - das ist meine Assistentin Jayne Marquardt, eine Deutsch-Amerikanerin. Jayne, das ist Coco Zamis, eine gute alte Freundin."
    Die üppige Jayne warf Coco einen Blick zu, als wollte sie diese erdolchen. Es war klar zu erkennen, daß sie eifersüchtig war.

    Raffael Amalfi hatte eine Hütte gemietet, in der Nähe des alten französischen Forts. Sie stand inmitten eines kleinen Dorfes, das aus Hütten, Baracken, Wohnwagen und auch aus Zelten bestand und extra für die finanziell weniger bemittelten Teilnehmer des Magierkongresses errichtet worden war.
    Die Bezeichnung Hütte war eigentlich zu abwertend. Immerhin hatte sie zwei große Räume, elektrisches Licht, fließendes Wasser, Dusche und WC.
    Raffael Amalfi, Coco Zamis und Jayne Marquardt suchten die Hütte auf, nachdem sie das Schauzelt aufgeräumt und verschlossen hatten. Raffael war hocherfreut, daß er Coco getroffen hatte. Der Zigeunerführer hatte seine Fehler, aber er war ein Mensch, der sehr an seiner Familie und seinen Freunden hing und für sie durchs Feuer ging. In der Hütte entkorkte er gleich eine gute Flasche Rotwein.
    „Auf das Wiedersehen!"
    Die drei stießen an, Jayne Marquardt mit säuerlichem Gesicht. Es war Zeit zum Mittagessen. Raffael schickte sie zum Herd, lehnte sich im Korbsessel

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