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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zurück, klopfte auf seinen Bauch und betrachtete Coco freundlich.
    „Hier können wir reden", sagte er. „Ich hätte mir auch ein Zimmer im Hotel Palace leisten können, aber ich mag keine Hotels. Ich habe zu viele Jahre im Wohnwagen gelebt. Leider konnte ich hier keinen bekommen. Aber hier, mitten unter Gauklern, Artisten, Magiern, Zauberkünstlern und magisch und okkult Interessierten aus aller Welt fühle ich mich wohl. In so einem stinkfeinen Hotel sehen Pagen und Kellner mich doch nur schief über die Schulter an, weil ich mich nicht immer richtig benehmen kann oder keine Lust dazu habe."
    „Manchmal hast du wirklich Manieren wie ein Schwein, Raffael", sagte Jayne Marquardt, die mit Kochtöpfen und Zutaten herumhantierte. „Zum Beispiel schlürfst du, wenn deine Suppe heiß ist." Coco stutzte. So etwas hätte niemand aus seiner Sippe zu Raffael sagen dürfen. Er schnaubte wie ein gereizter Eber, erwiderte aber nichts.
    „Was ist mit deiner Sippe, Raffael?' fragte Coco.
    Raffael Amalfis Unmut verflog. Er erzählte von seiner Frau Louretta und seinen drei Söhnen Matteo, Stefan und Andrej, von seiner bildschönen und ein wenig debilen Tochter Lucia, der Schlangenbeschwörerin, und von all den andern. Coco erfuhr, daß die alte Wahrsagerin Madame Zarina schlimm vom Rheuma geplagt wurde, daß Anatol Drago, Lourettas Bruder, sich betrunken ein Bein gebrochen hatte, und daß Luis, Raffaels Cousin, vor ein paar Wochen wieder einmal einen mächtigen Streit mit seiner Frau Natalie gehabt hatte. Er und Natalie hatten fünf Kinder. Sie war mit dem sechsten schwanger, aber immer noch hinter allem her, was Hosen trug und einigermaßen attraktiv aussah. Der Wolfsmensch Gunter und die Bauchtänzerin Sheila hatten ein Baby bekommen.
    Raffael holte ein Fotoalbum und zeigte viele Bilder seiner Sippe und von der Amalfi-Sideshow. Jayne Marquardt kochte am Herd. Aus den Töpfen stiegen wohlriechende Düfte auf. Ab und zu warf sie einen ein wenig verächtlichen Blick auf Raffael, der so begeistert von seiner Sippe sprach. „Ich bin jetzt ein berühmter Mann", sagte er und sah Coco freudestrahlend an. „Eine große französische Illustrierte hatte eine Serie über Artisten und Varietekünstler gebracht und mich besonders herausgestellt. Daraufhin durfte ich sogar in einer Eurovisionssendung im Fernsehen auftreten, und seitdem bin ich ein gemachter Mann."
    „Da gratuliere ich", sagte Coco. „Du hast es verdient, Raffael."
    Der Zigeuner winkte ab. „Das viele Geld, das ich verdienen kann, ist ja ganz schön, aber der Ruhm ist auch eine Bürde. Ständig bekomme ich Angebote. An allen Ecken und Enden der Welt soll ich auftreten. Aber ich will mich nicht von Managern gängeln lassen. Ich bin ein Zigeuner, und die Freiheit ist mein höchstes Gut. Wir ziehen immer noch mit dem Wohnwagen umher. Manchmal trete ich in großen Städten auf. Auch Fernsehauftritte hatte ich nach der Eurovisionssendung schon ein paar. Manchmal bleiben wir aber auch ein paar Wochen in einer schönen Gegend und leben in den Tag hinein. Finanzielle Sorgen haben wir gottlob keine mehr."
    Der gute Raffael erzählte so ausführlich und weitschweifig, als hätte er alle Zeit dieser Welt.
    „Ich weiß immer noch nicht, wie du hier nach Port-au-Prince gekommen bist, Raffael", sagte Coco. „Dazu noch allein. Was hat dich denn bewogen, dich von deiner Sippe zu trennen?"
    „Meinen Leuten geht es gut. Sie sind zur Zeit am Luganer See. Ich bekam ständig Angebote aus den Staaten. Du weißt ja, wie diese Amerikaner sind, Coco. Wenn sie irgend etwas von Show hören, geraten sie aus dem Häuschen. Mit meiner ganzen Sippe konnte ich nicht über den großen Teich.
    Meine Louretta verträgt das Fliegen und längere Seereisen nicht. Und die alten Amalfis - mein Onkel Rosario und seine Frau - auch nicht. Stefan wäre mitgegangen. Er will bald in eine französische Zigeunersippe einheiraten. Und trennen wollten wir uns nicht. Die Amerikaner ließen nicht locker. Die Angebote stiegen und stiegen, und schließlich hätte ich mich jeden Tag ohrfeigen müssen, wenn ich weiter abgelehnt hätte.
    „Und da hast du deine Sippe zurückgelassen und bist in die Staaten geflogen?"
    „Genau. Ich bin in New York, in Chikago und Las Vegas aufgetreten. Immer war das Fernsehen dabei, und die Reporter ließen mir keine Ruhe. Ich kann dir sagen, Coco, so schlecht ist es mir noch nie gegangen. Ständig dieser Rummel und diese Hetze. Amalfi hier, Amalfi da, Interviews, Autogramme, den ganzen

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