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0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Zerberusgift durch die Adern.
    Nicole legte den Blaster nieder. Sie lächelte grimmig, ihre Augen funkelten.
    »Und nun noch das Amulett!«, forderte der Konnetabel der Hölle. »Wirf es dort in die Ecke!«
    Nicole gehorchte. Die handtellergroße Scheibe klirrte auf den Boden, rollte herum und blieb schließlich unter einem Stuhl liegen.
    Barbe Feus Hand löste sich von Pater Ralphs Hals, kehrte jedoch nicht zu ihrem Besitzer zurück, sondern sauste zum Fenster hinaus.
    Der Geistliche krachte zu Boden und rieb sich nach Luft schnappend den Hals.
    Zamorra verwünschte seinen Leichtsinn. Mostache hatte ihm per Handy gesagt, mit der rechten Hand des Feuerbarts wäre etwas nicht in Ordnung. Mal sei sie da, mal verschwunden.
    Das hatte Zamorra nicht beachtet, und in einer solchen Situation konnte ein Fehler leicht der letzte sein.
    Eine Pattsituation herrschte. Zamorra und Nicole konnten das Amulett im Lokal, innerhalb der magischen Sperre, durch Gedankenbefehle zu sich her rufen, Barbe Feu seine Hand.
    Der Feuerbart grinste, was mit den Flammen, die sein Kinn umloderten, einen schrecklichen Anblick bot.
    »Wir wollen die Situation entspannen«, sagte er. »Lasst uns eine Kampfpause einlegen und einen Schluck trinken.«
    Er ließ den Wirt Weingläser bringen und auf einen Tisch stellen.
    »A votre sante - auf euer Wohl! Der Konnetabel der Hölle bringt euch seinen Trinkspruch aus.«
    »Die Gläser sind leer«, sagte Buer und kicherte scheußlich. »Wir sollten sie mit einem guten Roten füllen.«
    Pater Ralph hatte sich aufgerichtet und war auf eine Bank in der Ecke getorkelt. Die Krämerladenbesitzerin Marie-Claire und der Posthalter Jean-Claude kümmerten sich um ihn. Charlotte lehnte an einem eichenen Stützbalken. Ihr Gesicht war nicht so schlimm verbrannt, wie Zamorra befürchtet hatte. Wenn sie dies hier überlebte, würden die Brandwunden spurlos heilen.
    »Mon dieu«, stöhnte sie.
    Barbe Feu wirbelte herum. »Was sagst du da, Schlampe? Wen nennst du? Du wirst noch nach Luzifer schreien!«
    Er blickte sie an. Seine Lippen bewegten sich, seine plumpe Linke zeichnete verschlungene Muster in die Luft.
    Charlotte schrie auf. Ein Blutschwall spritzte ihr aus der Brust und füllte das erste Glas. Es gluckerte leise. Der Feuerbart-Dämon zapfte ihr magisch das Blut ab. Schon war das zweite Glas gefüllt.
    »Halt!« Zamorra nahm seine letzte Kraft zusammen. Er konnte nicht zulassen, dass Charlotte umgebracht wurde.
    Der Dämonenjäger streckte die Hand aus, um das Amulett zu rufen.
    Doch einen Sekundenbruchteil, bevor es materialisierte, raste die Hand des Feuerbart-Dämons zum Fenster herein.
    Merlins Stern erschien und…
    Die magische Hand Barbe Feus riss es an sich.
    Eine ungeheure Entladung folgte. Grelles Licht blitzte, ein Donnerschlag krachte…
    ***
    Rico Calderone erhob sich von seinem Ruhelager und kleidete sich an. Aus dem begehbaren, grottenartigen Wandschrank wählte er einen Umhang, der ihm ein düsteres Aussehen verlieh - außen schwarz und innen feuerrot - mit einer Kapuze und weiten Ärmeln.
    Nach einem Blick in den Spiegel veränderte er durch Magie sein Gesicht. Jetzt hatte er einen Totenkopf. So konnte er sich in der Hölle gut zeigen.
    Als Symbol seiner Macht als Ministerpräsident der Hölle trug er einen protzigen Siegelring. Außerdem wählte er einen Stockdegen, der Blitze verschießen konnte.
    Anschließend durcheilte er die Schwefelklüfte, weidete sich an der immerwährenden Qual der Verdammten und sah von ferne die Flammenwand, hinter der LUZIFER, der Höllenkaiser, sich aufhielt.
    LUZIFER hatte sich schon sehr lange nicht mehr gezeigt. Er schien an dem, was in seinem Reich vorging, keinen Anteil mehr zu nehmen.
    Calderone hatte vor, weitere Erkundigungen über Armand Barbe Feu und das Dreigestirn der Hölle einzuziehen.
    Stygia wollte das Koboldland in ihre Gewalt bringen. Damit würde sie jedoch mit mehreren starken Gegnern in Konfrontation geraten - vor allem mit Asmodis und Zamorra. Und wie stark beide waren, hatte er erst vor kurzem wieder einmal erleben müssen. [10]
    Aber wenn zwei sich stritten, freute sich bekanntlich der Dritte, oder wenn es noch mehr waren, der Vierte oder noch spätere.
    Einer von beiden, Zamorra oder Asmodis, sollte Stygia schaffen, dachte Calderone.
    Dabei spielten die Kräfte des Dreigestirns der Hölle, das Marchosias auch für Calderone überraschend wie Trümpfe aus dem Ärmel vorgezaubert und der Fürstin der Finsternis präsentiert hatte, vielleicht eine

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