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0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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wollte sie die Belohnung nicht, die ihr versprochen worden war, oder sie war weggerufen worden.
    Zamorra lief zum Fenster und entdeckte Eva, wie sie auf ihrem Einhorn über den Regenbogen wegritt. Sie schaute noch einmal zurück, winkte und verschwand.
    »Sie will ins Koboldland«, erklärte Ixi.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Zamorra.
    »Nun, alle Regenbogen führen ins Koboldland«, antwortete die Blauhäutige. »Es muss so sein.«
    Sie wusste nicht, dass Eva zuvor in Moskau ebenfalls über einen Regenbogen davongeritten war, jedoch in Zamorras Dorf rematerialisiert war Doch in diesem Fall, wie man später erfahren sollte, hatte Ixi mit ihrer Vermutung Recht, was Evas nächste Station und ihr Auftauchen betraf.
    »Sie ist weg«, sagte Zamorra. »Und nun?«
    Die vier Koboldinnen bestürmten ihn. Sie schillerten in allen Farben, weil sie sich aufregten. Kleidungsstücke erschienen an ihren Körpern, verschwanden wieder - es war ein faszinierendes Schauspiel.
    Ixi wuchs ihr Echsenschwanz. Nachtschwarzes Haar flutete ihr über die nackten Schultern. Bixi versuchte, ihre schlanke, reizvolle Figur noch zu übertreffen.
    »Komm mit uns ins Koboldland, Zamorra«, bat Ixi. »Schnell, der Regenbogen hat sich gleich aufgelöst. Nur du kannst uns retten.«
    »Schellsehellschell!«, rief Trixi. »Schielschalls chell.«
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage«, schaltete sich Nicole ein. »Zamorra muss sich ausruhen. Er stand gerade noch am Rand des Todes.«
    »Und wir haben ihn davor gerettet«, behauptete Lefty schamlos.
    »Was sind das für garstige Lügendinger, die du da an den Beinen hast, Zamorra?«, fragte Ixi. »Hässlich sehen sie aus.«
    »Was?«, empörte sich Righty. »Wir sind echte Vaaro-Stiefel, Marke Dämonentod. Werde nur nicht frech, sonst trete ich dir in den Hintern.«
    Ixis Augen funkelten. So ließ sie nicht mit sich reden. »Gib nicht so an, du unpolierter Stinkstiefel! Geputzt werden musst du auch mal wieder, du bist voller Dämonenblut.« Ehe seine Stiefel mit den Koboldinnen einen ernsthaften Streit anfangen konnten, ermahnte Zamorra sie kategorisch zur Ruhe. »Ihr habt für heute eure Pflicht und Schuldigkeit getan, vielen Dank. Jetzt kann ich euch ausziehen. Ixi wird mir Schuhe hexen.«
    »Gern«, sagte Ixi. »Sowas wie die können wir im Koboldland nicht gebrauchen. Die würden den Regenbogen schmutzig machen.«
    Von den Stiefeln erfolgte ausnahmsweise kein Kommentar. Zamorras Ermahnung hatte gefruchtet.
    Er lächelte Nicole zu, die ihn besorgt anblickte. »Ich fühle mich bestens. Kein Grund, etwas aufzuschieben.«
    »Du musst das Koboldland vor den Dämonen retten!«, flehten die vier Koboldinnen erneut.
    Zamorra zog seine Stiefel aus und stellte sie ab. Sie würden abgeholt werden. Ixi zauberte ihm Schuhe und reparierte seine Kleidung mit ihrer bunten Magie.
    Halb zogen und zerrten die Koboldinnen Zamorra aus dem Lokal, halb ging er von selbst. Noch ehe sie die Tür erreichten, trat die Wirtin ihnen in den Weg.
    »Ich will sofort von diesem Helm befreit werden!«, verlangte sie und berührte den Wikingerhelm, der unverrückbar auf ihrem Kopf saß. »Monsieur Zamorra, sprechen Sie ein Machtwort!«
    »Er soll von deinem Kopf weg?«, erkundigte sich Ixi.
    »Natürlich. Denkst du vielleicht, ich will ihn als Nachthaube tragen?«
    »Das kannst du haben. Geh in den Garten hinterm Haus und warte fünf Minuten. Dann kannst du den Helm vom Kopf nehmen.«
    »Ehrenwort?«, fragte Madame Mostache die Koboldin.
    »Großes Koboldehrenwort, dreimal behext.«
    Die Wirtin ging, wie sie angewiesen worden war. Zamorra verließ mit den vier Koboldfrauen das Lokal. Nicole folgte ihnen. Zamorra hatte sein Amulett um den Hals gehängt. Von der Einhorn-Reiterin auf dem Regenbogen war keine Spur mehr zu sehen.
    »Ich komme mit euch«, sagte Nicole entschlossen.
    Das Quintett - Zamorra und die vier Koboldinnen - alle in der Gestalt kaum bekleideter Schönheiten mit Echsenschwänzen - durchquerten die Pfützensammlung. Sie bemühten sich, nur auf festen Boden zu treten, was schwierig war.
    Zamorra war den Koboldinnen etwas schuldig. Sie hatten ihm gerade zusammen mit Eva das Leben gerettet. Doch auch sonst hätte er das Koboldland nicht im Stich gelassen.
    Er schaute zum Regenbogen. Ixi, Trixi, Bixi und Nixi fassten ihn bei der Hand und am Jackett. Nicole gesellte sich hinzu.
    »Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bund die zweimal Dritte«, sagte sie spöttisch.
    »Du kannst nicht mitkommen«, sagte Ixi. »Das

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