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0760 - Kampf der Diplomaten

Titel: 0760 - Kampf der Diplomaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war das Lachen eines unbelasteten Kindes.
    Ein Mann, der lachte wie ein Vierjähriger.
    „Ich werde dich rächen, Giro", sagte Dadj wieder, obwohl er wußte, daß der Freund ihm nicht zuhörte. „Ich habe durch Zufall herausgefunden, was wirklich mit dir passierte.
    Du bist nicht Opfer eines Unfalls, sondern die Aras, Springer und Arkoniden haben dir das gemeinsam angetan. Man will die Sache vertuschen, um keine diplomatischen Verwicklungen heraufzubeschwören.
    Ja, Diplomatie über alles. Ein Einzelner ist für sie niemand.
    Dabei bedenken sie nicht, daß die Gemeinschaft aus lauter Individuen besteht, von denen jedes gleich wichtig ist..."
    „Sieh nur, mein Freund - Prov!" sagte Giro. Er erkannte den Freund einfach nicht. Dadj hatte gehofft, daß er die Erinnerung an ihn zurückbekommen würde. Aber nun waren fast vierzehn Tage vergangen, und Giros Zustand hatte sich immer noch nicht gebessert.
    „Man hat mich kaltgestellt", fuhr Dadj fort. „Jedenfalls läßt man mich nicht mehr aus der Provcon-Faust heraus. Aber ich lasse mich nicht festhalten. Ich habe mir ein Raumschiff besorgt und...
    Na, Schwamm drüber. Ich schweige besser über mein Vorhaben.
    Aber soviel will ich dir verraten, Giro. Ich werde dich rächen.
    Alles andere zählt nicht mehr. Ich werde Marzal, Alaxios und Gorgal für das, was sie dir angetan haben, büßen lassen.
    Ich habe mir alles genau überlegt. Die Schwierigkeit ist nur, aus der Provon-Faust zu gelangen. Ein Raumschiff habe ich, mir fehlt nur noch ein Vakulotse..."
    Dadj redete und redete, und es machte ihm nichts aus, daß der Freund ihm nicht zuhörte. Dadj merkte gar nicht, daß er sich inzwischen selbst schon von der Umwelt abgekapselt hatte, daß er in seiner eigenen Welt lebte, die auf einem einzigen Gesetz beruhte: Rache für Giro!
    „Ich muß jetzt gehen, Giro. Adieu!"
    Giro hatte sich gerade nach einem kleinen Tier im Gras gebückt, das in seine Welt eingedrungen war. Als es wieder verschwand und er sich dem namenlosen Freund zuwenden wollte, war auch dieser verschwunden.
    Giros Blick richtete sich in die Ferne, durchbrach die Schranken von Zeit und Raum ... er sah ein kugelförmiges Gebilde, das von unheimlichen Elementen einer ganz und gar fremdartigen Welt geschüttelt wurde - und darin war der namenlose Freund eingeschlossen, der versucht hatte, die Barriere der unheimlichen Elemente zu durchbrechen .'.. Armer Freund. Giro würde ihn nie mehr wiedersehen.
    Er vergoß ein paar Tränen für ihn, wandte sich dann wieder erfreulicheren Dingen zu, ging auf Entdeckungsreise und sammelte all die vielen fremdartigen und reizvollen Eindrücke, die von überall in seine Privatsphäre eindrangen.
    Und er lauschte den Stimmen der beiden Fremden, die ihn irgendwann besuchten, und sie wurden sofort seine Freunde.
    „Giro, erinnern Sie sich an Dadj Shagg? Sagt Ihnen der Name etwas?"
    „Namen kann ich nicht sehen", antwortete Giro und war stolz, eine Antwort formuliert zu haben. Das gelang ihm nicht immer, denn die vielen fremden Eindrücke verwirrten ihn so, daß er Gesprochenes oft gar nicht hörte oder sofort wieder vergaß.
    „Dadj hat versucht, ohne Vakulotsen mit einem Schiff aus der Prov-con-Faust zu kommen", erklärte Atlan. „Können Sie sich vorstellen, warum er das getan hat?"
    Giro sah wieder die Bilder vor sich, wie der namenlose Freund in den unheimlichen Elementen starb.
    „Ich weiß, er ist nicht mehr", sagte Giro. Er hatte seinen Tod miterlebt und konnte ihn immer wieder erleben, so oft er wollte, weil es für ihn keine Zeitschranke gab. „Warum hat er das getan?"
    Atlan und Julian Tifflor zogen sich zurück.
    „Ich habe dir gesagt, daß es zwecklos ist, Giro auszufragen", sagte Julian Tifflor.
    „Aber Dadj Shagg hat vor seiner Flucht Giro besucht", erwiderte Atlan. „Er muß ihn über seine Pläne informiert haben."
    „Möglich, aber die Ärzte haben dir gesagt, daß Giro nicht ansprechbar ist."
    „Ich hätte gern gewußt, ob Shagg die Wahrheit herausbekommen hat", sagte Atlan.
    Dieser Gedanke beschäftigte ihn noch lange. Auch dann noch, als ihn die Regierungsgeschäfte voll in Anspruch nahmen.
    Sein Extrasinn ermahnte ihn, sich nicht mit solchen nebensächlichen Problemen zu verzetteln. Aber Atlan kam von Dadj Shagg nicht los.
    Sein Tod war nur ein Einzelschicksal, aber stand er nicht symbolisch für den Tod der GAVÖK?
    Auch die GAVÖK war ein Schiff, das außer Kontrolle geraten war. Die Mannschaft hatte gemeutert. Er, Atlan, der Kapitän, hatte das

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