0760 - Kampf der Diplomaten
Gesicht sehen konnte.
Alles nur Illusion, sagte sich Rhodan.
Aber das löste das Problem nicht. Er wußte, daß dies ein Werk der Antis war, die sich zu einem Geistesblock zusammengeschlossen hatten, um die Fähigkeiten der Mutanten zu reflektieren. Es mußte sich um einen Zusammenschluß vieler Antis handeln, denn sonst hätten sie ihre eigenen Geisteskräfte nicht so stark potenzieren können, daß selbst Merkosh und Gucky von dieser Suggestivwirkung betroffen waren. Das alles war Rhodan nun bekannt, aber er fand kein Gegenmittel.
Die einzige Möglichkeit war, in die Kommandozentrale zu Atlan und den führenden Akonen und Antis vorzudringen und diesen Geistesspiegelungen zu entrinnen.
Um beieinander zu bleiben, mußten sie sich an den Händen halten. Gucky gab einen Schmerzensschrei von sich, Rhodan spürte das krampfhafte Zucken der kleinen Mausbiberhand.
Zweifellos hatte er versucht, seine parapsychischen Fähigkeiten einzusetzen.
„Unterlaß diesen Unsinn", ermahnte ihn Rhodan. „Das führt zu nichts. Der Abwehrblock der Antis ist zu stark. Du kannst ihn nicht überwinden, sondern schwächst dich nur selbst."
„Soll ich einfach zulassen, daß wir bis zum Jüngsten Tag im Kreise gehen?" sagte Gucky mit schmerzverzerrter Stimme. „Der Abwehrblock ist schwächer geworden. Ich habe unklare Gedanken wahrgenommen, die offensichtlich durchgesickert sind. Merkosh, versuche du einmal dein Glück."
Rhodan wollte es dem Frequenzwandler verbieten, seine Fähigkeiten einzusetzen. Aber da trompetete Merkosh bereits los, daß Rhodan meinte, ihm würde das Trommelfell platzen.
Der Nebel lichtete sich plötzlich, irgendwo zeigte eine Luftspiegelung an die fünfzig beieinander hockende Antis.
Atlan tauchte auf, machte eine herrische Geste ... Ein Krachen erklang, wie von berstenden Wänden, Blitze geisterten durch den Nebel.
Und dann war der Spuk vorbei.
Rhodan und die beiden Mutanten fanden sich in einem verwüsteten Korridor wieder. Rhodan atmete erleichtert auf, als er feststellte, daß durch Merkoshs Intervallenergieausbruch keine Lebewesen zu Schaden gekommen waren. Aber das war eigentlich nicht zu befürchten gewesen, denn man hatte sie in eine verlassene Sektion von Basis 1 gelockt, um sie besser isolieren zu können.
Rhodan glaubte nicht, daß Atlan mit dieser Maßnahme etwas zu tun hatte. Die Luftspiegelung hatte ihm gezeigt, daß Atlan darüber sichtlich aufgebracht war.
Die Antis mußten aus eigenem Antrieb gehandelt haben.
Aber warum? Was war der Grund für ihre ablehnende Haltung, die schon an Feindseligkeit grenzte?
Perry Rhodan erfuhr es bald darauf. Gucky brachte ihn und Merkosh mit einem Teleportersprung in die Kommandozentrale.
Dort herrschte großer Aufruhr. Akonen und Antis eilten hin und her. Sie waren damit beschäftigt, wertvolle Geräte zu demontieren und Daten aus den Positroniken in tragbare Speicher abzuberufen.
Perry Rhodan und seine Begleiter wurden ignoriert.
„Wer ist hier der Kommandant?" fragte Rhodan mit lauter Stimme. Die Akonen reagierten nicht.
Gucky tastete sich in ihren Gehirnen telepathisch zu jenen Informationen vor, die er haben wollte.
„Sie machen dich für diese Situation verantwortlich, Perry", erklärte Gucky.
„Deshalb diese Ablehnung."
„Wofür machen sie mich verantwortlich?" fragte Rhodan verständnislos.
„Sie glauben, daß du die Laren zu diesem Stützpunkt geführt hast", sagte Gucky. „Atlan hat ihnen erklärt, daß durch deine Aktivitäten Irrf verraten und beinahe vernichtet wurde.
Und er hat den Akonen gesagt, daß sie es dir zu verdanken hätten, wenn Thomas Olmenth dasselbe Schicksal erleidet. Ich ... kann es selbst nicht glauben, daß Atlan solche Lügen verbreitet hat, Perry. Aber aus den Gedanken der Akonen geht das eindeutig hervor."
Rhodan war wie vor den Kopf geschlagen. Er hatte in seiner Wut viel Schlechtes über Atlan gesagt, aber in Wirklichkeit hätte er ihm eine Gemeinheit wie diese nicht zugetraut.
„Gucky, forsche die Befehlshaber der Akonen und Antis aus", verlangte Rhodan von dem Mausbiber. „Ich werde mit ihnen sprechen und den Sachverhalt aufklären. Ich werde ihnen beweisen, daß Atlan ein infamer Lügner ist. Ich werde ihn demaskieren. Das wird ihn zu Fall bringen."
Gucky streckte seine telepathischen Fühler aus ...
„Ich habe Kontakt mit den Führungskräften der Akonen.
Aber ..."
„Teleportiere mich zu ihnen!"
„Das dürfte wenig Zweck haben, denn die meisten von ihnen wurden bereits evakuiert",
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