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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen und drehte mich nach links.
    Meiner und der Blick der ungewöhnlichen Prinzessin trafen sich.
    Da wußte ich Bescheid!
    Die Botschaft ging von ihr aus, von ihren Augen, uns sie hatte mich ins Zentrum getroffen. Es war eine Botschaft gewesen, die mein Gehirn erreicht hatte.
    Dabei bekam ich das Gefühl, als wäre jemand dabei, über Tausende von Jahren hinweg mit mir zu kommunizieren. So klein die Person war, in ihr steckte eine Macht, der ich mich nicht entziehen konnte.
    Ich ging auf sie zu.
    Der erste Schritt, dann der zweite, und plötzlich merkte ich, daß sich an meinem Kreuz etwas veränderte. Es erwärmte sich an einer bestimmten Stelle, an dem Allsehenden Auge. Dieses magische Sigill stammte aus dem alten Ägypten und war von der christlichen Mythologie übernommen worden war.
    Ich ging weiter, bis ich vor der Treppe stehenblieb.
    Nefret stand höher als ich. Sie wirkte jetzt größer, und sie hielt den Kopf gesenkt.
    Wieder verfing sich mein Blick in ihren Augen. Ich sank hinein wie in zwei tiefe Tümpel. Was ich dann tat, wurde nicht einmal von meinem eigenen Willen gesteuert. Ich griff hinter mich und zog an der Kette, die auf der Haut meines Nackens lag.
    Das Kreuz rutschte höher…
    Wenig später lag es frei, und ich erschrak nicht einmal, als ich das strahlend blaue Leuchten des Allsehenden Auges sah, das von einem Dreieck umgeben wurde.
    Ich wußte genau, was ich zu tun hatte und hob das Kreuz so weit an, bis es sich in einer Höhe mit den Augen der Prinzessin befand, die sich noch weiter verändert hatten. Sie waren wesentlich dunkler und geheimnisvoller geworden, und ich sah einfach nur ihre Augen, als wäre sie ein Hypnotiseur, der mir einen entsprechenden Befehl erteilt hatte, nur dorthin zu schauen.
    Ich blieb dabei, denn einzig und allein das Augenpaar war wichtig. Diesmal erlebte ich es nicht mehr als Paar. Für mich waren die beiden Augen bereits zusammengewachsen und hatten sich zu einem einzigen vereinigt. Zu einem dunklen, geheimnisvollen, tiefschwarzen Kreis, der wie ein Spiegel wirkte, weil in seinem unauslotbaren Innern etwas in die Höhe stieg und sich zu einem Bild zusammensetzte.
    Ich sah eine Szene, die tief in Nefrets Gedächtnis einprogrammiert gewesen sein mußte.
    Ein Bild aus der Vergangenheit. Es war entstanden, weil es durch das Allsehende Auge aktiviert worden war, und ich »schwamm« in den folgenden Sekunden weg. Ich kam mir vor wie jemand, der aus dem Kinosessel heraus und auf der Leinwand geholt worden war und nun das miterlebte, was dort geschah, ohne allerdings eingreifen zu können…
    ***
    Aristoteles Kiriakis liebte nicht nur sich selbst, sondern auch den äußerlichen Luxus. Entsprechend luxuriös hatte er seine Jacht ausstatten lassen und sogar auf die berühmten goldenen Wasserhähne nicht verzichtet.
    Ansonsten hatte er wertvolle Hölzer verwendet, dabei spielte es keine Rolle, ob sie aus tropischen Gegenden stammten und geschätzt waren, damit hatte ein Mann wie Kiriakis nichts am Hut.
    Früher hatte er noch seine Tochter geliebt, aber sie war den falschen Weg gegangen und gestorben, woran ein Reporter namens Conolly einen Großteil der Schuld trug. Er hatte ihn mit seinem Haß verfolgt, ihn aber nie töten können.
    Abgefunden hatte er sich damit nicht. Es gab noch einen dritten Punkt, den er über alles mochte.
    Macht!
    Die Macht des Geldes reichte ihm dabei nicht mehr aus, das wurde auf die Dauer langweilig, deshalb hatte er nach anderen Wegen gesucht und sie auch gefunden.
    Geistige Macht - Wissen über Vergangenes. Lösungen, die bestimmte Rätsel der Welt betrafen.
    Er hatte seine Forschungen verstärkt und war auf die Psychonauten gestoßen. Zwar kam er mit dieser Gruppe nicht zurecht, doch er wußte genau, daß sie die Träger einer alten Macht und eines immensen Wissens waren, eingespeichert in dem dritten Auge, von dem zahlreiche Geschichten und Legenden der Völker immer wieder berichteten.
    Zuerst hatte er versucht, sich mit den Psychonauten zu arrangieren. Das war ihm nicht gelungen, weil sie ihn hatten auflaufen lassen. Danach hatte sich Kiriakis entschlossen, sie als seine Feinde zu betrachten. Er wollte sie bekämpfen und gleichzeitig ihr Wissen übernehmen. Eine Sache, die ihn schon viel Zeit, Geld und Nerven gekostet hatte, doch er war einen Schritt weitergekommen.
    Er hatte von dem Todesvogel erfahren. Unter der Folter hatte ein Psychonaut geredet, und von da an hatte Kiriakis alles eingesetzt, um an ihn heranzukommen.
    Er wußte, daß

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