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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauert er und beobachtet uns, das ist sicher.«
    »Ich habe ihn noch gut in Erinnerung. Er hat einen Vorteil. Seine Kleidung kann sich der Gegend anpassen, vorausgesetzt, er trägt sie auch heute noch, was ich bei seinem Angriff in der Nacht nicht habe feststellen können.«
    »Klar. Wie machen wir es? Sollen wir uns trennen und versuchen, ihn einzukreisen?«
    »Wäre eine Möglichkeit. Allerdings möchte ich in Sichtweite bleiben. Wenn er angreift, geschieht das so schnell, daß du keine Chance hast zu reagieren. Du kommst wahrscheinlich erst dann dazu, wenn es zu spät ist.«
    »Kann ich ihn hören?«
    »Das hoffe ich.«
    Das Plateau war beileibe nicht groß, aber es war bewachsen und an einigen Stellen sogar ziemlich dicht. Da gab es dann eben die Verstecke für den Todesvogel.
    Es war noch immer sehr heiß. Unter den Bäumen weniger als auf den freiliegenden Felsen. Zudem hatte die Luft einen hohlen Feuchtigkeitsgehalt.
    Es war für mich nur schwer zu begreifen, daß ich mich auf einer Felsplatte befand. Ich hätte mich auch ebensogut durch einen relativ gelichteten Wald bewegen können, in dem es sehr still war. Sonnenflächen schimmerten durch die Dächer der Zypressen. Auf dem Boden waren sie als zitternde Kreise oder Ovale zu sehen. Das Rauschen der Brandung drang nur als fernes Rauschen an meine Ohren. Eine Begleitmusik, an die ich mich sehr schnell gewöhnt hatte.
    Und auch daran, daß ich bald im Freien stand. Die letzten Bäume lagen hinter mir. Ich stand auf dem blanken Fels und kam mir vor, als hätte man mich in eine Bratpfanne drapiert, um die Strahlen der Sonne auf mich niederknallen zu lassen.
    Nichts regte sich in meiner Nähe.
    Dafür konnte ich besser auf das Meer sehen. Wenn sich die Gelegenheit schon bot, wollte ich zumindest einen Blick auf die Jacht werfen. Natürlich ließ ich auch meine Umgebung nicht aus den Augen. Die Luft flirrte, weil es so heiß war. Ich schaute auf einen niedrigen Nachbarfelsen. Dessen Platte glänzte im heißen Licht und schien allmählich zu schmelzen, denn auch über das Gestein hinweg bewegte sich flimmernd die Luft. Der Abstand zwischen den beiden Felsklötzen war so groß, daß ich ihn auf keinen Fall hätte überspringen können, und in der Lücke lauerte die tödliche Tiefe.
    Tief lag auch das Meer unter mir. Ein unendlicher türkisfarbener Teppich mit einer langen Dünung, glitzernden Schaumkronen auf den Wellenkämmen und den Spielzeugschiffen, die sich über das Meer bewegten. Die meisten waren kleiner als Kiriakis' Jacht.
    Sie bewegte sich nicht. Ein Zeichen, daß er Anker hatte werfen lassen.
    Auch an Deck sah ich niemanden. Man schien sich in der großen Hitze unter Deck zurückgezogen zu haben. Aber das täuschte, denn ich ging einfach davon aus, daß diese Insel von ihnen unter Kontrolle gehalten wurde.
    Daß sich dort nichts tat, sah ich als einen kleinen Vorteil an. So konnte ich mich nur auf die eine Gefahr einstellen. Ich wußte, daß sich Nefret nicht geirrt hatte. Die Gefahr lauerte hier irgendwo.
    Sie war geschickt worden, sie stand unter dem Einfluß eines Mächtigen, der den Weg zu ihr gefunden hatte.
    Aber wo konnte ich sie entdecken?
    Meine Blicke glitten immer wieder zurück in das dichter bewachsene Gelände auf dem Felsplateau.
    Nichts rührte sich dort. Auch mein Freund Bill Conolly meldete sich nicht.
    Seltsam…
    Auf meiner Stirn hatte sich der Schweiß gesammelt. Erste Tropfen berührten den Rand der Sonnenbrille. Hoch über mir lag der Himmel in einem weichen, phanatischen Blau, nur weit im Osten unterbrochen von den beiden hellen Kondensstreifen irgendwelcher Militärmaschinen, die Übungsflüge durchführten.
    Nicht sehr weit von der Felskante entfernt bewegte ich mich, um den Felsen zu umkreisen. Hin und wieder mußte ich achtgeben, weil der Boden doch sehr uneben war. Kleine Buckel, wechselten sich mit Mulden ab. In manchen von ihnen klammerte sich hartes, trockenes Gras fest. Auch Eidechsen sah ich. Sie lagen auf den Steinen und sonnten sich in den heißen Strahlen der Sonne.
    Ab und zu erwischte ich einen Blick auf den unregelmäßig breiten Strand der kleinen Insel.
    Sand schimmerte dort nicht. Eigentlich nur blanker Fels, gegen den das Meer schäumte. An den meisten Stellen jedoch war kein Strand vorhanden, da wuchteten die Wellen direkt gegen die Klippen.
    Kein Todesvogel flog mir entgegen. Selbst dann nicht, als ich eine Stelle erreicht hatte, von der aus ich schon das Haus des Spimanes sehen konnte.
    In einer grauen Farbe

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