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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan, wäre nicht Henoch erschienen.«
    »Er weiß immer, was gut ist.«
    »Und er hat sie auch überleben lassen?« fragte Bill. »Hat er die Macht dazu?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Wie war es dann möglich?«
    Der Grieche runzelte die Stirn. »Ja, es ist nicht einfach, dafür eine Erklärung zu finden«, gab er zu.
    »Ich weiß es nicht, ich kann nur spekulieren.«
    »Müßten wir bei uralten Totenkulten beginnen?« fragte ich.
    »Wahrscheinlich. Es ist alles in vorbiblischer Zeit geschehen«, flüsterte Spimanes und hob seine Schultern. »Wer kann denn wissen, welche Strömungen es zu dieser Zeit gegeben hat? Was dort alles geschah? Wer kann das schon sagen? Was wissen wir von den Engeln? Sind auch sie nicht unsterblich?«
    Ich warf Nefret einen Blick zu. »Sie ist kein Engel.«
    »Nein, das ist sie nicht. Aber sie stand all die Zeit unter dem Schutz eines Mächtigen. Totenkulte hat es immer schon gegeben und wird es auch immer geben. Wir brauchen uns nur die Legenden der Völker anzuschauen. Aber darüber will ich nichts sagen. Nefret lebt, und das kommt bereits einem kleinen Wunder gleich.«
    Der Ansicht war ich auch. Wir nahmen es zunächst hin, ohne direkt nach ihr zu fragen. Dafür beschäftigte mich ein anderes Problem. Ich kam auf die Grabkammer zu sprechen und erkundigte mich bei Spimanes, ob er wußte, wo sie wohl zu finden gewesen war.
    »Die Grabkammer?« wiederholte er lächelnd. »John, ich glaube schon, daß du Bescheid weißt.«
    »Möglich, aber…«
    »Sie lag in der Pyramide, in der Cheopspyramide. In der ersten, die vor der großen Flut errichtet worden ist. Die unter derjenigen liegt, die wir kennen. Aber damals war sie noch sichtbar gewesen, heute nicht mehr. Dort hat dich dein Weg hingeführt. Tief hinein in die alten Keller oder Gewölbe.«
    Er hatte recht, denn auch mir war dieser Gedanke gekommen. Die Pyramide also, eines der großen Rätsel dieser Welt, von dem nur die Psychonauten mehr wußten, aber sie würde sich hüten, darüber etwas zu sagen. Auch ich wollte mein Wissen für mich behalten und die ferne Vergangenheit zunächst ruhen lassen.
    Bill Conolly hatte sich vor das große Fenster gestellt, schaute hinaus und verrenkte sich dabei fast den Hals, weil er immer wieder in verschiedene Richtungen schaute. Er suchte noch immer nach Ari Kiriakis' Jacht, und als er sich umdrehte, da wußte ich, daß er sie entdeckt hatte, sonst hätte er anders ausgesehen.
    »Sie ankert«, sagte er nur.
    »Wo?«
    Bill wies nach links, in die östliche Richtung. »Dort habe ich sie gesehen. Die Jacht ist einfach zu groß, um sie übersehen zu können.«
    Da hatte er wohl recht. Um mich selbst zu überzeugen, schaute ich aufs Meer hinunter und sah sie auch.
    Sehr klein wirkte sie aus dieser Höhe, wie ein Spielzeugschiff für die Badewanne. Doch das täuschte. Von dieser Jacht könnte sehr bald eine tödliche Gefahr ausgehen.
    Ich drehte mich wieder um und erkundigte mich nach einem Fernglas.
    »Moment bitte.« Spimanes holte es.
    Diesmal trat auch Bill an meine Seite. Er nahm das Glas nach mir und sah das gleiche wie ich.
    »Wie leergefegt das Deck. Kein Mensch zu sehen.«
    »Verlassen haben sie das Schiff bestimmt nicht. Die halten sich nur versteckt, das ist alles.«
    »Wie die Ruhe vor dem Sturm.« Er reichte dem Griechen das Glas, der ebenfalls sehr intensiv die Jacht beobachtete. Als er es absetzte, zeigte sein Gesicht eine gewisse Besorgnis.
    »Sie warten«, flüsterte er. »Sie lauern, denn sie wissen, daß etwas geschehen wird.«
    »Durch uns?«
    »Sicher, Bill. Sie warten darauf, daß ihr die Insel verlaßt, und dann werden sie zuschlagen. Ari Kiriakis ist dein Feind. So wird er dich auch behandeln.«
    »Da hast du recht. Trotzdem bin ich nicht deiner Meinung, eben weil ich Kiriakis kenne. Der ist nicht der Typ, der sich hinstellt und einfach abwartet. Ich bin überzeugt davon, daß er etwas unternehmen wird.«
    »Dann müßte er die Insel angreifen.«
    »Ja, ja«, bestätigte Bill, nickte und schaute mich dabei an, weil er sich von mir Unterstützung erhoffte.
    »Sicher, Spimanes«, sagte ich. »Kiriakis wartet nicht mehr lange. Vielleicht bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das aber ist bei ihm die Schmerzgrenze.«
    »Wie würde ein solcher Angriff aussehen? Ich kann es mir denken, aber ihr seid die Fachleute, deshalb möchte ich es gern von euch hören. Wie denkt ihr darüber?«
    »Ganz einfach. Kiriakis nimmt keine Rücksicht. Er wird Hubschrauber einsetzen, Für einen

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