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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des tobenden Wassers. Der Sturm verschluckte die krachenden Donnerschläge.
    „Alles klar! Geradeaus! Ich sehe die Inseln!"
    Auch Herthor glaubte, die Felsen zu erkennen.
    Aus Flugaufnahmen und Kartenbildern kannte er sie bereits.
    Rätselhaft war nur das annähernd runde, offensichtlich grüne Gebiet zwischen den Einzelnen Spitzkegeln.
    „Ich sehe sie auch. Es ist vernünftig, auf der westlichen Seite eine Höhle zu suchen. Hier im Osten trifft der Sturm auf."
    „Einverstanden, Herthor!"
    Immer wieder schoben sich einzelne Geländearme ins Meer vor. Die zwei Multi-Cyborgs rasten darüber hinweg. Das salzige Wasser des Ozeans, zu Nebel und Tropfen zerstäubt, durchnäßte sie dort, wo das Wasser sich in die Schutzanzüge hineinzwängen konnte. Sie erreichten die abgefressenen Steintrümmer, sprangen in weiten, federnden Sätzen über sie hinweg und kamen schließlich an einen schrägen Geröllhang, der zwischen zwei Bergen sichtbar war.
    Mit wild aufheulenden Maschinen kletterten die Feryppus hinauf. Jetzt war es vollkommen dunkel. Grell bahnten sich die Lichtbalken der Suchscheinwerfer einen Weg durch Staub, Gischt, Nebel und wirbelnden Schnee, der augenblicklich verging, sobald er den erhitzten Boden berührte. Im Licht flüchteten die ersten Protosäugetiere nach allen Richtungen und stießen spitze, schrille Schreie aus. Die zwei Partner schwangen sich über die Kuppe des Hanges und glitten, fünf Meter über Grund, auf der anderen Seite wieder hinunter.
    Rechts erstreckte sich ein einigermaßen schräger Hang, der sich oben in der Finsternis verlor. Links gab es eine steile, fast senkrechte Felswand, durchzogen von Hunderten großer und kleiner Löcher. Sie wirkte wie ein riesiger Schwamm.
    „Ich meine, rechts ist es vernünftiger!" schrie Zettion ins Mikrophon.
    „Links schaffen es die Maschinen nicht!" gab Herthor zurück und steuerte bereits nach der anderen Richtung.
    Es war wie der Eintritt in eine andere Welt. Eben noch hatten Sturm und Regen an ihnen gerissen, hatten die Trommelfelle gedröhnt vom Heulen, Kreischen und Summen des Windes.
    Jetzt war es hingegen völlig ruhig. Es gab keine Wassertropfen in der Luft.
    Die zwei Feryppus schraubten sich in Serpentinen hoch und kletterten von Sims zu Sims, hielten kurz vor kleineren und größeren Öffnungen an. Die Knochen der Beutetiere und die langen, wachstropfenartig über den nackten Felsen herunterhängenden Spuren des Flugsaurierkots ließen von vornherein die meisten Höhlen als ungeeignet erscheinen - ein Überfall der langschnäbligen, mit drei Reihen spitzer horniger Zähne bewaffneter Flugsaurier war möglich.
    Endlich, bereits im oberen Drittel des Berges, schrie Herthor aufgeregt: „Halt, Zettion. Hier ist der richtige Platz!"
    „Moment. Ich komme zurück."
    Die großen, kalkweißen Lichtkreise glitten langsam über den Basalt.
    Der Fels leuchtete geheimnisvoll auf. Nässe überzog ihn.
    Winzige Nester vielfarbiger Moose erschienen im Licht.
    Eine schmale Felsspalte tat sich in dieser seltsamen Welt auf, die von beiden Seiten von den weißen Schauern der Hagelschloßen eingegrenzt wurde. Der Spalt war zu schmal für Flugsaurier.
    Auch gab es weder Knochenreste noch Kotspuren.
    „Der Sturm wird uns ein Nachtlied singen. Haben wir noch Frischwasser?" erkundigte sich Zettion. Er nahm den schweren Strahler in die linke Hand und dirigierte seine Maschine langsam vorwärts. Er befand sich im Licht aus dem zweiten Scheinwerfer.
    „Ja. Ich habe mindestens fünf Liter. Und ... für unsere Filtergeräte ist das nächste Wasser nicht sonderlich weit, Partner."
    Sie drangen ein. Nach etwa zehn Metern verengte sich der Spalt. Kurz darauf erweiterte er sich zu einer trockenen, ebenen Höhle, vier Meter oder so ähnlich am Scheitelpunkt und etwa dreißig Meter durchmessend. Die zwei Maschinen hielten nebeneinander an, die Männer schoben die schweren Brillen in die Stirn und massierten die kreisförmigen Druckstellen der Haut.
    „Ich glaube, für die nächsten achtzehn Stunden. Nein, es sind nur fünfzehn, denn es ist sozusagen tiefster Sommer!" bemerkte Zettion und schwang sich steifbeinig aus dem Sattel.
    Mit der Taschenlampe in der linken und der entsicherten Nahwaffe in der anderen Hand begann er einen Rundgang durch die Höhle und prüfte sämtliche möglichen Verstecke, betrachtete den Felsen und versuchte, Gefahrenstellen zu erkennen, ehe sie lebensbedrohend wurden.
    Sie brauchten zwei Stunden, bis sie fertig waren.
    Eine Strahlensperre wurde

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