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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und legten das Boot schräg. Die drei Menschen landeten in einer kleinen Bar, von deren Theke aus sie einen ungehinderten Blick auf die Fußgängerbereiche hatten, auf die Gleiterpiste, die Bäume mit den schweren Ästen, den tiefgrünen Blüten.
    Auch das Geheimnis dieses paradiesischen Verstecks war gefährdet, wenn Perrys Ideen stärker waren als die Gegenaktionen des Neuen Einsteinschen Imperiums.
    Atlan schwieg. Er dachte in Bildern. Sein vorzüglicher Verstand produzierte Abläufe, Pannen und geglückte Aktionen - alles ein Konglomerat zwischen Phantasie, mathematisch exakter Kalkulation und konstruktiver Spekulation.
    Die Teams der Mucys im Einsatz ...
    Sie verließen ihre Welt. Sie verschafften sich Daten ihrer kosmischen Nachbarn. Sie mischten sich unter die Bevölkerung und erzählten Geschichten, säten Hoffnung und Gedanken an Gegenwehr in die Herzen der Kolonisten, der Nachfahren von Geschlechtern, deren Ahnen einst von der Erde ausgewandert waren.
    Die Geschichte des Universums ist ewig, dachte er.
    Die Geschichte der Galaxis, in der wir leben und leiden, ist kurz wie eine Nanosekunde, verglichen mit den wahren geschichtlichen Abläufen, die nach Jahrmilliarden zählen.
    Und jetzt, da wir versuchen, ein neues Nulldatum einzuführen, kommt Perry und fordert uns heraus.
    Der hochprozentige Alkohol brannte in seiner Kehle, als er versuchte, seine Beklemmung hinunterzuspülen. In diesem Augenblick haßte er den Mann, der sein bester Freund gewesen war. Enttäuschte Freundschaft, das wußte er, erzeugt am schnellsten Haß, der lange dauert...
     
    3.
     
    Die schwarze Walze der vulkanischen Asche holte sie ein, als sie die Inseln bereits dicht vor sich sahen. Der Sturm brachte die letzten leisen Klänge des JAULERS mit sich. Dunkelheit schlich über die Felsen, die Brandung und die weißen Streifen des aufgewühlten Wassers.
    Der Sturm zerrte an den Männern und ließ die beiden Feryppus auf und nieder tanzen. Die heiße, wasser-dampfgeschwängerte Luft wurde binnen Minuten fühlbar kälter. Vermutlich würden in kurzer Zeit wieder die Hagelkörner niederprasseln wie Geschosse.
    Die Stimme Zettion Meiskers war beruhigend und leise genug, um den Gedanken an Angst oder gar Panik nicht herauszufordern. Aber auch Meisker war nicht frei von Unsicherheit.
    „Hör zu, Herthor!" sagte er, während er den Steuerbügel seiner Reitmaschine weit nach vorn schob. „Wir sollten schnell eine Höhle erreichen. Was ich dort hinten sehe, gefällt mir gar nicht."
    Auch die Tiere dieses Landstrichs ahnten, daß die Stunden bis zum Einbruch der langen Nacht gefährlich sein würden. Die großen Saurier galoppierten wie rasend nach Norden und Süden, fort von der Gefahr aus dem Osten. Ein gewaltiger Blitz, drei Sekunden lang, spaltete den Himmel und zündete immer wieder, bildete ein Netz von Verästelungen.
    „Ganz deiner Meinung, Partner", rief Herthor Smolk zurück und versuchte, den anderen einzuholen. Im Augenblick drohte ihnen von großen Tieren keine Gefahr.
    Die Riesentiere auf dieser langgestreckten, von Moosen, Flechten und Farnen bewachsenen Halbinsel flüchteten vor der schwarzen Wolke.
    Ein Gischtstreifen schoß unter den Füßen der Forscher vorbei und verlor sich in der beginnenden Dunkelheit. Sie befanden sich wieder über offenem Wasser, das voller Raubsaurier und Fische war.
    „Noch rund zehn Kilometer!" war die Schätzung Zettions.
    „Wir schaffen es bequem, Zett!" keuchte Herthor. Die Gefahren, das scharfe Konzentrieren auf den wahnsinnigen Ritt vor dem Sturm und der Gedanke an eine Zone der Ruhe hatten die Eindrücke verdrängt. Was war wirklich geschehen?
    Eine vorübergehende Schwäche im Gewebe der Plasma-Medizin, eine Panne im genetischen Aufbau, ein Zusammenbruch des gezüchteten Organismus?
    Herthor wußte es nicht.
    „Morgen werden wir die Kalkbänke erreicht haben. Wir können uns heute nacht über die Theorien unterhalten.
    Bleib dicht hinter mir!"
    Als Antwort schaltete Herthor den Suchscheinwerfer seines Feryppus ein und riß die vornübergebeugte Gestalt des anderen Reiters aus der gischtdurchstäubten halben Dunkelheit.
    „Was, glaubst du, wo ich bin? Vier Meter höchstens!"
    Sie rasten weiter. Weit vor ihnen gab es noch schmale Streifen blauen Himmels. Von dort kam das einzige Licht.
    Vom Zenit abwärts bis zum bereits unsichtbaren Boden und nach Norden sowie nach Süden erstreckte sich der tobende Wall der Finsternis. Jetzt zuckten unaufhörlich die Blitze und erzeugten Momentaufnahmen

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