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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sondern auf einer Abbildung.
    In seinem Ohr dröhnte die Stimme Meiskers. Der Partner schien sich Sorgen zu machen.
    „He, Herthor! Was ist los? Warum änderst du den Kurs, was gibt es dort zu sehen?"
    Die Stimme veränderte sich während des Sprechens.
    Die Worte wurden zur Melodie und verloren ihren Sinn. Sie produzierten Akkorde, die sich nach unten und oben schwangen, heulten und wimmerten, die Vokale dehnten sich in die Unendlichkeit.
    „Ich ... muß ... ihn ... treffen ... es ... st... der ... Vhrato ...!"
    erwiderte Herthor schwerfällig.
    Die Saurier schoben sich langsam näher. Ihre runden Schlangenköpfe drehten sich in die Richtung des Raumfahrers.
    Der Fremde streckte einen Arm aus und deutete auf Herthor.
    „Komm her und hilf mir!" sagte er. Plötzlich verdunkelten riesige Schwingen das Sonnenlicht. Drei Hammerköpfe rasten in schnellem Schwebeflug heran und zogen in dem diffus brennenden Gas lange Kondensspuren hinter sich her.
    Die scharfen Spitzschnäbel deuteten auf den ausgesetzten Raumfahrer. Sofort handelte Herthor und riß die Büchse aus dem Futteral, das vor seinem rechten Knie an der Maschine festgeblockt war. Der erste Schuß donnerte aus dem Lauf.
    Das Gas brannte im Schußkanal purpurfarben ab. Die Gestalt des Fremden begann zu flimmern und sich aufzulösen.
    Flatternd und blutend stürzte die erste Flugechse in einem unnatürlichen Winkel zu Boden und versank im Morast.
    „Herthor! Bist du wahnsinnig geworden? Warum feuerst du in der Gegend herum?"
    Mit vier schlecht gezielten Schüssen - das Ende des Doppellautes und das Korn verschwommen immer wieder - holte der Multi-Cyborg die zwei anderen Saurier aus der Luft. Sie hatten sich von zwei Seiten auf den Fremden stürzen wollen.
    Dann überstürzten sich die Ereignisse.
    Die Welt schien aus den Fugen geraten zu sein.
    Der melancholische Gesang des JAULERS übertönte die dumpfen Geräusche der Vulkane und das Winseln plötzlicher Windstöße. Die Klänge schwollen an, bis sie fast körperlich greifbar wurden. Eine riesige Orgel spielte, die Klänge waren schmerzhaft laut und begannen, rasende Kopfschmerzen zu produzieren.
    Es wurde dunkler und wieder heller, die Sonnenscheibe erschien wie durch einen dicken goldenen Filter, zog sich zurück, bis sie nur noch ein winziges Pünktchen war. Dann wieder schoß sie rasend schnell heran und blendete Herthor. Der Sumpf begann zu kochen. Die Gase stanken und entzündeten sich. Er fühlte die Hitzewellen an seinem Gesicht und den bloßen Händen. Es regnete rund um ihn Riesenlibellen mit verschmorten Flügeln.
    „Herthor! Hierher! Ich hole dich!" brüllte Zettion wieder.
    War es wirklich der Partner? Oder gehörte die Stimme, die laut und hell durch das markerschütternde Dröhnen des JAULERS schnitt, dem Vhrato? Herthor schwankte im Sattel hin und her.
    Die Oberfläche des Moores verwandelte sich in einen mehrfarbigen Teppich, der sich langsam und wellenförmig zu bewegen begann. Wieder wurde es dunkel, und nur die Figur des Raumfahrers blieb auf dem Felsen deutlich sichtbar, wie eine übernatürliche Erscheinung.
    In den Ohren Herthors dröhnte und klingelte es. Er fühlte, wie ihn die Klänge zu hypnotisieren begannen.
    Vor den Augen erschienen, blitzschnell wechselnd, alle nur denkbaren Farben. Das brennende Gas roch betäubend und süß, Herthor fühlte eindringlich den Einfluß irgendwelcher Geruchsspuren auf sein Wohlbefinden. Er liebte diesen Ort voller Farben und Formen, die einmaligen und noch niemals gehörten Töne und die Hellsichtigkeit der Gedanken.
    Er fühlte nicht, daß Zettion herangerast war, die Steuerung des Feryp-pus ergriff und versuchte, Herthor neben sich herzuschleppen. Ununterbrochen feuerte die schwere Waffe in alle Richtungen.
    Meisker hing weit aus dem Sattel, hielt mit einer Hand sich selbst fest und steuerte mit der anderen die Maschine des Partners aus dem Bereich der halluzinogenen Gase hinaus.
    Smolk öffnete die Augen, blinzelte und sah den breiten Rücken des Partners. Er begriff nicht, wo er sich befand. Er hatte keine Erinnerung mehr - was war passiert? Warum lag er hier fest auf dem Rücken?
    „He, Meisker!" stöhnte er.
    Schmerzen marterten seinen Schädel. Er machte den schwachen Versuch, sich auf den Ellbogen hochzustemmen.
    Langsam nahm er die Umgebung wahr. Er befand sich unterhalb der klebrigen Äste an einem zerklüfteten Palmettostamm.
    Die Luft unter der Glocke der tiefgrünen Blätter war heiß, bewegungslos und voller Feuchtigkeit.
    „Du

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